Was bedeutet SPAIR?
SPAIR ist ein Begriff, der im medizinischen Zusammenhang meist als Abkürzung für die sogenannte „SPAIR-Technik“ verwendet wird. Diese Methode kommt vor allem in der plastischen und rekonstruktiven Chirurgie zum Einsatz, insbesondere bei Brustoperationen wie der Brustverkleinerung oder Bruststraffung. SPAIR steht für „Short-scar Periareolar Inferior pedicle Reduction“, was auf Deutsch so viel bedeutet wie „kurznarbige periareoläre Brustverkleinerung mit unterem Gewebestiel“.
Hintergründe zur SPAIR-Technik
Die SPAIR-Technik wurde entwickelt, um Frauen nach einer Brustverkleinerung oder -straffung eine möglichst unauffällige Narbenbildung zu ermöglichen. Im Unterschied zu herkömmlichen Operationsverfahren, bei denen oft große, T-förmige oder umgekehrte L-förmige Narben entstehen, erlaubt das SPAIR-Verfahren eine deutlich kürzere Narbe. Der Schnitt verläuft in der Regel rund um den Warzenhof (periareolär) und senkrecht nach unten zur Unterbrustfalte, ohne den waagerechten Schnitt entlang der Brustfalte, der bei anderen Methoden üblich ist.
Das Ziel dieser Methode ist es, das Brustgewebe zu reduzieren, die Form zu verbessern und dabei die Sensibilität der Brustwarze sowie die Stillfähigkeit möglichst zu erhalten. Gleichzeitig wird die Haut gestrafft und das kosmetische Ergebnis optimiert.
Wann kommt die SPAIR-Technik zum Einsatz?
Die SPAIR-Methode findet vor allem dann Anwendung, wenn eine Brustverkleinerung (medizinisch: Mammareduktionsplastik) oder eine Bruststraffung (Mastopexie) geplant ist. Häufig entscheiden sich Frauen für einen solchen Eingriff, wenn sie unter Beschwerden wie Rückenschmerzen, Haltungsschäden, Hautreizungen unter der Brust oder psychischer Belastung durch eine sehr große oder erschlaffte Brust leiden.
Auch nach starker Gewichtsabnahme oder nach einer Schwangerschaft kann eine Bruststraffung mit der SPAIR-Technik sinnvoll sein, um die Form der Brust wiederherzustellen und überschüssige Haut zu entfernen.
Vorteile und Besonderheiten der SPAIR-Methode
Ein wesentlicher Vorteil der SPAIR-Technik liegt in der kürzeren und weniger auffälligen Narbe im Vergleich zu klassischeren Operationsverfahren. Das kosmetische Ergebnis steht dabei im Vordergrund. Gleichzeitig bleibt die Funktionalität der Brust weitgehend erhalten, da das Gewebe so umgestaltet wird, dass die Durchblutung und Sensibilität des Warzenhofs möglichst wenig beeinträchtigt werden.
Die SPAIR-Methode ermöglicht außerdem eine natürliche Brustform und eine stabile Langzeitwirkung, da das Gewebe von innen heraus neu geformt und gestützt wird. Viele Betroffene berichten von einer schnellen Erholung und einer hohen Zufriedenheit mit dem ästhetischen Ergebnis.
Was bedeutet der Begriff im Befund?
Taucht der Begriff Spair oder SPAIR in einem Arztbrief oder OP-Bericht auf, bezieht sich das in aller Regel auf die gewählte Operationstechnik bei einer Brust-OP. Damit ist gemeint, dass die Brustverkleinerung oder -straffung nach dem SPAIR-Prinzip durchgeführt wurde. Für die Betroffene bedeutet das vor allem, dass eine narbensparende Methode verwendet wurde, die auf ein möglichst schönes und funktionelles Ergebnis abzielt.
Gibt es Risiken oder Besonderheiten?
Wie bei jeder Operation bestehen auch bei der SPAIR-Technik allgemeine Operationsrisiken wie Nachblutungen, Infektionen oder Wundheilungsstörungen. Spezifisch kann es – wie bei anderen Brustoperationen auch – zu Veränderungen der Sensibilität im Bereich der Brustwarze, zu vorübergehenden Schwellungen oder zu leichten Asymmetrien kommen. In den meisten Fällen ist die Narbenbildung jedoch deutlich geringer als bei herkömmlichen Techniken.
Die Entscheidung für eine bestimmte Operationsmethode wird immer individuell getroffen, abhängig von der Brustform, dem Gewebe und den Wünschen. Ein ausführliches Beratungsgespräch mit der behandelnden Fachärztin oder dem Facharzt ist dabei unerlässlich.
Was tun bei Fragen zum Begriff Spair?
Sollte in einem Befund oder Bericht der Begriff Spair auftauchen und Unsicherheit bestehen, empfiehlt sich ein Nachfragen beim behandelnden Arzt oder der Ärztin. Meist handelt es sich um einen Hinweis auf die schonende, narbensparende Operationsmethode, die für das ästhetische und funktionelle Ergebnis der Brustverkleinerung oder -straffung gewählt wurde.
Der Begriff Spair ist also kein Krankheitssymptom oder eine Diagnose, sondern beschreibt eine spezielle chirurgische Technik, die in der modernen Brustchirurgie eingesetzt wird.