Soorösophagitis bezeichnet eine Entzündung der Speiseröhre, die durch eine Infektion mit Hefepilzen – meist Candida albicans – verursacht wird.
Was passiert bei einer Soorösophagitis?
Bei dieser Erkrankung besiedeln Hefepilze die Schleimhaut der Speiseröhre und lösen dort eine Entzündung aus. Normalerweise sorgen körpereigene Abwehrmechanismen dafür, dass Pilze wie Candida im Gleichgewicht gehalten werden und keine Beschwerden verursachen. Ist das Immunsystem jedoch geschwächt, können sich die Pilze ungehindert vermehren und die Schleimhaut schädigen. Die Folge ist eine Reizung und Entzündung, die sich durch verschiedene Beschwerden bemerkbar machen kann.
Wer ist besonders betroffen?
Am häufigsten tritt eine Soorösophagitis bei Menschen auf, deren Immunsystem nicht mehr richtig funktioniert. Dazu zählen Personen mit bestimmten Grunderkrankungen wie HIV oder Krebs, aber auch Menschen, die Medikamente einnehmen, welche das Immunsystem unterdrücken. Dazu gehören zum Beispiel Kortisonpräparate, Chemotherapien oder Medikamente nach einer Organtransplantation. Auch ältere Menschen, Frühgeborene oder stark unterernährte Personen sind anfälliger. Selbst eine langanhaltende Behandlung mit Antibiotika kann das Risiko erhöhen, weil dadurch die natürliche Bakterienflora gestört wird.
Typische Beschwerden und Anzeichen
Die Entzündung der Speiseröhre äußert sich meist durch Schmerzen beim Schlucken, ein brennendes Gefühl hinter dem Brustbein oder das Gefühl, dass Speisen und Getränke schwerer rutschen. Manche berichten über einen unangenehmen Geschmack im Mund, Übelkeit oder sogar Erbrechen. In einigen Fällen treten auch Mundsoor oder Pilzbeläge auf der Zunge auf, die als weiße, abwischbare Flecken sichtbar werden. Bleibt die Soorösophagitis unbehandelt, kann es zu weiteren Komplikationen kommen, etwa zu einer Ausbreitung der Pilze auf andere Organe.
Ist eine Soorösophagitis gefährlich?
Viele Betroffene machen sich Sorgen, wenn sie diese Diagnose hören. Die gute Nachricht: Für gesunde Menschen mit einem stabilen Immunsystem ist eine Soorösophagitis sehr selten und meist gut behandelbar. Kritisch kann es werden, wenn das Immunsystem stark geschwächt ist, weil sich der Pilz dann weiter ausbreiten kann. In solchen Fällen ist eine rasche Behandlung besonders wichtig, um Komplikationen zu verhindern. Die Entzündung selbst kann sehr unangenehm sein, vor allem, wenn das Schlucken schmerzt oder die Nahrungsaufnahme eingeschränkt ist. Eine dauerhafte Schädigung der Speiseröhre ist aber selten, wenn rechtzeitig therapiert wird.
Wie wird die Diagnose gestellt?
Oft geben die Beschwerden bereits einen ersten Hinweis. Um sicherzugehen, wird in der Regel eine Magenspiegelung durchgeführt. Dabei kann die Ärztin oder der Arzt die Schleimhaut der Speiseröhre direkt betrachten und typische weißliche Beläge erkennen. Zusätzlich werden manchmal kleine Proben entnommen, um den Pilzbefall im Labor nachzuweisen. So lässt sich die Diagnose eindeutig stellen und andere Ursachen für die Beschwerden ausschließen.
Behandlungsmöglichkeiten bei Soorösophagitis
Die Behandlung zielt darauf ab, die Pilzinfektion zu bekämpfen und die Entzündung zu lindern. Meist kommen spezielle Medikamente zum Einsatz, die als Antimykotika bezeichnet werden. Sie hemmen das Wachstum der Hefepilze oder töten sie ab. Je nach Schwere der Erkrankung werden diese Mittel als Tabletten, Säfte oder in schweren Fällen als Infusionen verabreicht. Die Therapie dauert in der Regel einige Tage bis wenige Wochen. Wichtig ist, die Behandlung konsequent durchzuführen, auch wenn die Beschwerden schon nachlassen.
Gleichzeitig sollte – wenn möglich – die Ursache für das geschwächte Immunsystem behandelt werden. Das kann bedeuten, dass bestimmte Medikamente angepasst oder zusätzliche Maßnahmen zur Stärkung der Abwehrkräfte ergriffen werden. In manchen Fällen empfiehlt es sich, auch auf eine sorgfältige Mundhygiene zu achten, um einen erneuten Pilzbefall zu verhindern.
Was lässt sich selbst tun?
Während der Behandlung kann es helfen, auf sehr heiße, scharfe oder harte Speisen zu verzichten, um die gereizte Schleimhaut nicht zusätzlich zu belasten. Auch das Trinken von ausreichend Wasser unterstützt die Heilung. Bei starken Beschwerden sollte die Nahrungsaufnahme in kleinen Schlucken und möglichst schonend erfolgen. Eine gute Mundpflege ist ebenfalls ratsam, um die Ausbreitung der Pilze zu verhindern.
Wann sollte ärztlicher Rat eingeholt werden?
Sobald Schmerzen beim Schlucken, ein Brennen hinter dem Brustbein oder weiße Beläge im Mund auftreten, empfiehlt es sich, eine Ärztin oder einen Arzt aufzusuchen – besonders, wenn gleichzeitig eine Immunschwäche besteht. Eine frühzeitige Behandlung kann Komplikationen verhindern und führt meist zu einer raschen Besserung.
Soorösophagitis ist zwar unangenehm, aber in den meisten Fällen gut behandelbar. Entscheidend ist, die Symptome ernst zu nehmen und die Therapie wie verordnet durchzuführen.