Skelett Szintigraphie – was ist das?
Eine Skelett Szintigraphie ist ein bildgebendes Verfahren, bei dem die Knochen im gesamten Körper mit Hilfe einer schwach radioaktiven Substanz sichtbar gemacht werden. Ziel dieser Untersuchung ist es, Veränderungen oder Auffälligkeiten im Knochengewebe frühzeitig zu erkennen, die mit anderen Methoden oft noch nicht sichtbar wären.
Wie funktioniert eine Skelett Szintigraphie?
Bei einer Skelett Szintigraphie wird zunächst eine geringe Menge einer radioaktiven Substanz, meist ein sogenanntes Radiopharmakon, in eine Vene gespritzt. Diese Substanz verteilt sich über den Blutkreislauf im Körper und reichert sich vor allem dort an, wo der Knochenstoffwechsel besonders aktiv ist. Das kann zum Beispiel bei Entzündungen, Tumoren, Knochenbrüchen oder bestimmten Stoffwechselstörungen der Fall sein.
Nach einer Wartezeit – meist dauert es zwei bis vier Stunden, bis sich die Substanz ausreichend im Skelett eingelagert hat – erfolgt die eigentliche Aufnahme. Mit einer speziellen Kamera, der sogenannten Gammakamera, werden dann Bilder vom gesamten Knochengerüst angefertigt. Die Kamera erkennt die abgegebene Strahlung der Substanz und stellt so die Verteilung im Körper dar.
Wann wird eine Skelett Szintigraphie durchgeführt?
Die Skelett Szintigraphie kommt immer dann zum Einsatz, wenn Veränderungen im Knochenstoffwechsel vermutet werden, die mit Röntgen, CT oder MRT nicht eindeutig geklärt werden können. Besonders hilfreich ist sie in folgenden Situationen: Bei Verdacht auf Knochenmetastasen, also Tochtergeschwülsten von Tumoren, die sich im Skelett ausgebreitet haben könnten. Auch bei unklaren Knochenschmerzen, bei denen andere Untersuchungen keine Ursache gezeigt haben, kann die Szintigraphie weiterhelfen. Sie wird außerdem genutzt, um Entzündungen wie eine Knochenentzündung (Osteomyelitis) oder Gelenkentzündungen (Arthritis) zu erkennen oder den Verlauf zu kontrollieren. Sogar bei Verdacht auf versteckte Knochenbrüche, die auf normalen Röntgenbildern nicht zu sehen sind, liefert sie oft entscheidende Hinweise.
Was zeigt das Ergebnis?
Die Bilder einer Skelett Szintigraphie zeigen, wie aktiv der Stoffwechsel in den verschiedenen Bereichen des Knochens ist. Bereiche mit besonders hoher Aktivität erscheinen als sogenannte „Hot Spots“ – sie leuchten auf den Bildern heller. Das kann auf eine Entzündung, einen Tumor, einen Bruch oder eine andere Veränderung hindeuten. Bereiche mit ungewöhnlich geringer Aktivität, sogenannte „Cold Spots“, können auf Durchblutungsstörungen oder abgestorbenes Gewebe hinweisen.
Die genaue Interpretation der Bilder übernimmt immer eine Fachärztin oder ein Facharzt für Nuklearmedizin. Oft werden die Ergebnisse mit anderen Untersuchungsergebnissen abgeglichen, um eine sichere Diagnose zu stellen.
Ist die Untersuchung gefährlich?
Viele machen sich Sorgen, wenn sie hören, dass bei der Skelett Szintigraphie radioaktive Substanzen eingesetzt werden. Die dabei verwendete Strahlendosis ist jedoch sehr gering und liegt meist sogar unter der Belastung, die bei einer normalen Röntgenaufnahme entsteht. Die Substanz wird nach der Untersuchung über die Nieren wieder ausgeschieden. Viel trinken nach der Untersuchung hilft, den Stoff schneller aus dem Körper zu spülen.
Allergische Reaktionen auf das Radiopharmakon sind äußerst selten. Schwangere und stillende Frauen sollten die Untersuchung nur nach sorgfältiger Abwägung durchführen lassen. Kinder bekommen in der Regel eine deutlich geringere Dosis, angepasst an das Körpergewicht.
Was muss vor und nach der Skelett Szintigraphie beachtet werden?
Vor der Untersuchung ist in der Regel keine besondere Vorbereitung nötig. Medikamente können meist wie gewohnt eingenommen werden. Nach der Injektion der Substanz empfiehlt es sich, viel zu trinken, damit die radioaktiven Bestandteile schneller ausgeschieden werden. Für einige Stunden nach der Untersuchung sollte enger Kontakt zu Schwangeren oder kleinen Kindern vermieden werden, um diese nicht unnötig einer Strahlenbelastung auszusetzen.
In wenigen Fällen kann es zu einer leichten Rötung oder einem Druckgefühl an der Einstichstelle kommen. Schwere Nebenwirkungen sind sehr selten.
Was passiert nach der Untersuchung?
Die Bilder werden von einer Nuklearmedizinerin oder einem Nuklearmediziner ausgewertet und im Zusammenhang mit anderen Befunden beurteilt. Manchmal ist nach der Skelett Szintigraphie eine weitere gezielte Bildgebung wie ein MRT oder eine CT sinnvoll, um die Ursache für auffällige Bereiche genauer zu bestimmen. Die Szintigraphie gibt also häufig den Anstoß für weitere Untersuchungen, ist aber selbst meist schmerzfrei und unkompliziert.
Wann ist eine Skelett Szintigraphie nicht sinnvoll?
Nicht in jeder Situation bringt die Untersuchung einen Erkenntnisgewinn. Bei klaren Brüchen, die auf dem Röntgenbild eindeutig zu sehen sind, oder bei bereits bekannten, gutartigen Veränderungen der Knochen ist sie meist nicht notwendig. Auch bei bestimmten Vorerkrankungen oder Allergien gegen die verwendeten Substanzen kann die Untersuchung ausgeschlossen werden.
Zusammengefasst: Was bedeutet das Ergebnis für den eigenen Alltag?
Der Befund einer Skelett Szintigraphie zeigt, ob und wo im Körper der Knochenstoffwechsel auffällig ist. Das allein ist noch keine Diagnose, sondern gibt einen Hinweis darauf, wo im Skelett genauer hingeschaut werden muss. Die weitere Behandlung hängt davon ab, welche Ursache hinter den Veränderungen steckt – das können harmlose Prozesse sein, aber auch behandlungsbedürftige Erkrankungen. Die Skelett Szintigraphie ist dabei ein wichtiger Baustein, um Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und gezielt behandeln zu können.