SHT: Schädel-Hirn-Trauma verstehen

SHT: Schädel-Hirn-Trauma verstehen

24.05.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Was bedeutet SHT?

SHT steht als Abkürzung für „Schädel-Hirn-Trauma“. Damit ist eine Verletzung des Kopfes gemeint, bei der neben dem Schädelknochen auch das Gehirn betroffen sein kann.

Was passiert bei einem Schädel-Hirn-Trauma?

Ein Schädel-Hirn-Trauma entsteht meist durch einen Schlag, Sturz oder Aufprall auf den Kopf. Dabei kann es zu unterschiedlichen Verletzungen kommen: von einer leichten Gehirnerschütterung bis hin zu schweren Schäden am Gehirngewebe. Nicht immer muss der Schädelknochen gebrochen sein – auch ohne sichtbare Wunde oder Beule kann das Gehirn durch die Erschütterung in Mitleidenschaft gezogen werden.

Häufige Ursachen sind Unfälle im Straßenverkehr, Stürze im Haushalt oder beim Sport. Je nach Stärke des Aufpralls unterscheidet man verschiedene Schweregrade des SHT: leicht, mittelschwer und schwer. Im Arztbrief oder Befund steht dann manchmal „SHT I“ (leicht), „SHT II“ (mittelschwer) oder „SHT III“ (schwer).

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Typische Symptome und Beschwerden

Die Anzeichen eines Schädel-Hirn-Traumas können sehr unterschiedlich sein. Bei einer leichten Form tauchen oft nur kurzzeitige Kopfschmerzen, Schwindel oder Übelkeit auf. Manche berichten von einer kurzen Bewusstlosigkeit oder Gedächtnislücken rund um das Unfallgeschehen. In schwereren Fällen können längere Bewusstlosigkeit, Erbrechen, Sehstörungen, Krampfanfälle oder Lähmungen auftreten.

Gerade nach einem Sturz oder Schlag auf den Kopf ist es wichtig, auf Veränderungen zu achten. Auch wenn zunächst alles normal erscheint, können Symptome wie starke Kopfschmerzen, Verwirrtheit oder Benommenheit erst Stunden später auftreten.

Ist ein SHT gefährlich?

Die Sorge nach einem Schädel-Hirn-Trauma ist verständlich – besonders, wenn der Kopf betroffen ist. Ein leichtes SHT, also eine Gehirnerschütterung, heilt in den meisten Fällen ohne bleibende Schäden aus. Trotzdem sollte jede Kopfverletzung ernst genommen und ärztlich abgeklärt werden. Bei einem mittelschweren oder schweren SHT besteht das Risiko für Komplikationen wie Blutungen im Gehirn, Schwellungen oder dauerhafte Beeinträchtigungen.

Viele fragen sich: Muss ich ins Krankenhaus? Wann wird es gefährlich? Grundsätzlich gilt: Wer nach einem Unfall am Kopf bewusstlos war, sich an den Vorfall nicht erinnern kann, anhaltend erbricht oder sich zunehmend schlechter fühlt, sollte sofort medizinisch untersucht werden. Auch bei Kindern und älteren Menschen ist besondere Vorsicht geboten.

Wie wird ein SHT behandelt?

Die Behandlung richtet sich nach dem Schweregrad der Verletzung. Bei einer leichten Gehirnerschütterung reicht meist Ruhe und Beobachtung aus. Wichtig ist, körperliche und geistige Anstrengung für einige Tage zu vermeiden und auf Warnzeichen zu achten. Ärztinnen und Ärzte empfehlen, in den ersten Stunden nach der Verletzung nicht allein zu sein – so kann im Notfall schnell reagiert werden.

Bei einem schweren SHT ist oft eine Überwachung im Krankenhaus nötig. Dort können Blutungen oder Schwellungen im Gehirn mit speziellen Untersuchungen wie CT oder MRT erkannt werden. In manchen Fällen sind Operationen erforderlich, um Druck vom Gehirn zu nehmen oder Blutergüsse zu entfernen. Die weitere Behandlung kann eine intensive Überwachung, Medikamente oder auch eine Reha-Maßnahme umfassen.

Was tun nach einem SHT?

Nach einem Schädel-Hirn-Trauma ist Geduld gefragt. Auch wenn die Beschwerden nachlassen, kann es einige Zeit dauern, bis die volle Leistungsfähigkeit zurückkehrt. Manche berichten über Konzentrationsschwierigkeiten, Müdigkeit oder Kopfschmerzen, die noch Wochen anhalten. Ärztlicher Rat hilft dabei, den richtigen Zeitpunkt für die Rückkehr in den Alltag oder zum Sport zu finden.

Wichtig ist, Warnzeichen wie erneute Kopfschmerzen, Übelkeit, Verwirrtheit oder Lähmungen ernst zu nehmen und im Zweifel erneut ärztliche Hilfe aufzusuchen. Besonders bei Kindern sollte nach einem Sturz auf den Kopf immer eine Fachperson entscheiden, ob weitere Untersuchungen notwendig sind.

Verschiedene Bedeutungen von SHT

In seltenen Fällen kann SHT auch für andere Begriffe stehen, etwa „subkortikale hyperintense T2-Läsionen“ (bei bestimmten MRT-Befunden) oder „Systemische Hypertonie“. Im medizinischen Alltag ist jedoch fast immer das Schädel-Hirn-Trauma gemeint. Welche Bedeutung tatsächlich vorliegt, ergibt sich immer aus dem Zusammenhang des Arztbriefs oder Befunds. Wenn Unsicherheit besteht, hilft ein Gespräch mit der behandelnden Ärztin oder dem Arzt, um Klarheit zu bekommen.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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