Was ist ein Sesambein?
Ein Sesambein ist ein kleines, rundliches Knochenstück, das in eine Sehne eingebettet ist und meist in der Nähe eines Gelenks vorkommt. Im menschlichen Körper gibt es mehrere Sesambeine, am bekanntesten ist die Kniescheibe, aber auch an Händen und Füßen finden sich solche Strukturen.
Kleine Knochen mit großer Wirkung
Sesambeine sind keine gewöhnlichen Knochen, wie man sie etwa im Oberschenkel oder Unterarm kennt. Sie entstehen an Stellen, wo Sehnen über Gelenke laufen und dort besonderer Druck oder Reibung entsteht. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, die Sehne zu schützen und die Kraftübertragung zu verbessern. Durch das Sesambein wird die Sehne wie über eine Umlenkrolle geführt, wodurch Bewegungen effizienter und schonender ablaufen.
Am Fuß befinden sich Sesambeine zum Beispiel unter dem Großzehengrundgelenk. Sie helfen dabei, das Körpergewicht beim Abrollen des Fußes zu verteilen und sorgen für einen geschmeidigen Bewegungsablauf beim Gehen oder Laufen. Auch an den Händen, meist im Bereich des Daumens, gibt es kleine Sesambeine, die ähnliche Funktionen übernehmen.
Wo Sesambeine im Körper vorkommen
Die bekannteste und größte Form eines Sesambeins ist die Kniescheibe, auch Patella genannt. Darüber hinaus gibt es zahlreiche kleinere Sesambeine, die oft weniger bekannt sind. Besonders häufig treten sie an den Füßen auf, unterhalb des ersten Mittelfußknochens. Dort sind sie in die Sehnen eingebettet, die für die Beugung der Großzehe verantwortlich sind. Auch im Bereich der Hand, speziell am Daumengrundgelenk, lassen sich Sesambeine finden.
Nicht jeder Mensch hat die gleiche Anzahl oder Form dieser Knochen. Manche Sesambeine sind bei einigen Menschen sogar gar nicht angelegt oder können unterschiedlich groß sein. Das ist völlig normal und führt in der Regel zu keinen Problemen.
Medizinische Bedeutung von Sesambeinen
Im Alltag bemerkt man Sesambeine kaum, da sie ihre Funktion meist unauffällig erfüllen. Erst wenn es zu Verletzungen, Entzündungen oder Überlastungen kommt, rücken sie ins Bewusstsein. Besonders Sportler oder Menschen mit hoher Belastung auf Händen und Füßen können gelegentlich Beschwerden im Bereich der Sesambeine entwickeln. Typisch sind Schmerzen unter dem Großzehengrundgelenk, wenn dort die kleinen Sesambeine gereizt oder entzündet sind.
Solche Beschwerden werden medizinisch als Sesamoiditis bezeichnet. In seltenen Fällen kann ein Sesambein auch brechen oder durch Fehlstellungen des Fußes oder der Zehen stärker belastet werden. Die meisten Probleme lassen sich jedoch mit Schonung, gezielter Physiotherapie oder speziellen Einlagen gut behandeln.
Wann ist ein Sesambein auffällig?
In ärztlichen Berichten oder Röntgenbefunden taucht der Begriff Sesambein manchmal auf, ohne dass dies automatisch krankhaft sein muss. Oft wird einfach beschrieben, dass die Sesambeine vorhanden, normal ausgebildet oder unauffällig sind. Nur wenn ein Hinweis auf eine Veränderung, Verletzung oder Entzündung besteht, ist weitere Abklärung oder Behandlung notwendig.
In seltenen Fällen können zusätzliche oder fehlende Sesambeine für Verwirrung sorgen, zum Beispiel wenn auf einem Röntgenbild ein Knochenstück sichtbar ist, das nicht zu den üblichen Strukturen gehört. Dies ist meist harmlos und eine normale anatomische Variante.
Zusammengefasst
Sesambeine sind kleine, in Sehnen eingebettete Knochen, die vor allem an Händen, Füßen und im Knie vorkommen. Sie schützen die Sehnen, verbessern die Kraftübertragung und sorgen für reibungslose Bewegungen im Gelenkbereich. Beschwerden entstehen meist nur bei Überlastung, Verletzung oder Entzündung. In den meisten Fällen sind Sesambeine jedoch ein ganz natürlicher und unproblematischer Bestandteil des Körpers.