Septumplastik – Neue Luft für die Nase

Septumplastik – Neue Luft für die Nase

14.05.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Was ist eine Septumplastik?

Eine Septumplastik ist ein chirurgischer Eingriff, bei dem die Nasenscheidewand – das sogenannte Septum – begradigt oder anders korrigiert wird. Ziel ist es, die Nasenatmung zu verbessern, wenn die Scheidewand schief steht und dadurch Beschwerden verursacht.

Wenn die Nasenatmung schwerfällt

Die Nasenscheidewand trennt die beiden Nasenhöhlen voneinander. Sie besteht aus Knorpel und Knochen und sorgt dafür, dass die Luft gleichmäßig durch die Nase strömen kann. Bei vielen Menschen ist diese Wand jedoch nicht ganz gerade. Eine leichte Verkrümmung bleibt meist unbemerkt und macht keine Probleme. Doch manchmal ist die Abweichung so stark, dass sie die Atmung behindert, häufiges Schnarchen verursacht oder sogar zu wiederkehrenden Entzündungen führt.

Typische Beschwerden sind eine dauerhaft verstopfte Nase, das Gefühl, nicht richtig durchatmen zu können, oder ständige Nebenhöhlenentzündungen. Auch Kopfschmerzen, eine trockene Mundschleimhaut durch das Atmen mit offenem Mund und nächtliche Schlafprobleme können auftreten. In solchen Fällen kann eine Septumplastik helfen, die Lebensqualität deutlich zu verbessern.

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Wie läuft der Eingriff ab?

Vor einer Septumplastik erfolgt immer eine genaue Untersuchung durch eine Hals-Nasen-Ohren-Ärztin oder einen entsprechenden Facharzt. Dabei wird geprüft, wie stark die Scheidewand verkrümmt ist und ob andere Ursachen für die Beschwerden vorliegen könnten. Ist klar, dass die Verformung der Grund für die Probleme ist, kann eine Operation sinnvoll sein.

Der Eingriff selbst wird meist unter Vollnarkose durchgeführt, manchmal auch in örtlicher Betäubung. Über die Nasenlöcher wird die Schleimhaut vorsichtig abgelöst, sodass die Ärztin oder der Arzt an das knorpelige und knöcherne Gerüst gelangt. Dort wird das verformte Gewebe begradigt, überstehende Kanten werden entfernt oder in die richtige Position gebracht. Anschließend wird die Schleimhaut wieder sorgfältig angelegt. Von außen bleibt die Nase dabei unverändert, es gibt also keine sichtbaren Narben.

Was kommt nach der Operation?

Nach einer Septumplastik ist mit einer kurzen Erholungszeit zu rechnen. Direkt nach dem Eingriff wird die Nase oft mit kleinen Schienen oder Tamponaden stabilisiert, um die neue Form zu erhalten und Blutungen zu verhindern. Diese Hilfsmittel werden in den Tagen nach der Operation wieder entfernt.

In den ersten Wochen kann die Nase noch etwas geschwollen oder empfindlich sein. Es ist normal, dass die Nasenatmung anfangs noch nicht ganz frei ist. Nach und nach heilt die Schleimhaut ab, und die Luft kann wieder besser durchströmen. Wichtig ist, sich an die Nachsorgeanweisungen zu halten, zum Beispiel regelmäßige Nasenspülungen durchzuführen und körperliche Anstrengung zunächst zu vermeiden.

Häufige Sorgen rund um die Septumplastik

Viele Menschen haben Bedenken, wenn eine Operation an der Nase im Raum steht. Typische Fragen sind: Wird die Nase nach dem Eingriff anders aussehen? Wie schmerzhaft ist die Heilung? Kann es zu Komplikationen kommen?

Die gute Nachricht: Bei einer reinen Septumplastik bleibt die äußere Form der Nase unverändert. Es handelt sich nicht um eine Schönheitsoperation, sondern um einen funktionellen Eingriff im Inneren der Nase. Schmerzen nach der Operation sind meist gut mit leichten Schmerzmitteln zu kontrollieren. Die meisten Betroffenen berichten eher von einem unangenehmen Druckgefühl als von starken Schmerzen.

Wie bei jedem chirurgischen Eingriff gibt es Risiken, etwa Blutungen, Infektionen oder eine vorübergehende Beeinträchtigung des Geruchssinns. Schwerwiegende Komplikationen sind jedoch selten. In seltenen Fällen kann die Nasenscheidewand nach der Heilung erneut schief stehen oder sich kleine Löcher in der Scheidewand bilden. Um das Risiko zu minimieren, ist eine sorgfältige Nachsorge wichtig.

Wann ist eine Septumplastik sinnvoll?

Nicht jede schiefe Nasenscheidewand muss operiert werden. Die Entscheidung hängt davon ab, wie stark die Beschwerden sind und ob andere Behandlungsmöglichkeiten ausgeschöpft wurden. Bei leichten Symptomen reicht es oft aus, abschwellende Nasensprays oder Nasenspülungen zu verwenden. Erst wenn diese Maßnahmen keine Besserung bringen und die Lebensqualität deutlich eingeschränkt ist, wird eine Operation empfohlen.

Gerade bei wiederkehrenden Entzündungen, ständiger Mundatmung oder ausgeprägtem Schnarchen kann eine Septumplastik die Ursache beheben. Auch bei Kindern und Jugendlichen mit starken Problemen wird der Eingriff manchmal erwogen, allerdings meist erst nach Abschluss des Wachstums.

Nach der Septumplastik: Was ist zu beachten?

Die ersten Tage nach dem Eingriff sollten ruhig verlaufen. Anstrengende Tätigkeiten, Sport oder das Schnäuzen der Nase sind zunächst tabu, um Blutungen zu vermeiden. Nasensprays und Spülungen unterstützen die Heilung und halten die Schleimhaut feucht. Nach etwa ein bis zwei Wochen sind die meisten wieder arbeits- oder schul­fähig.

Es kann einige Wochen dauern, bis die Nasenatmung sich vollständig normalisiert. Geduld zahlt sich aus: In den allermeisten Fällen berichten Betroffene nach abgeschlossener Heilung von einer deutlich verbesserten Atmung und einem spürbaren Gewinn an Lebensqualität.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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