Rupturiert: Plötzliche Risse im Körper

Rupturiert: Plötzliche Risse im Körper

20.06.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Was bedeutet rupturiert?

Der medizinische Begriff „rupturiert“ bedeutet, dass etwas gerissen oder aufgebrochen ist. Er beschreibt meist einen plötzlichen Einriss oder das Zerreißen von Gewebe, Organen oder Gefäßen im Körper.

Wann kommt der Begriff zum Einsatz?

In Arztbriefen, Befunden oder Operationsberichten taucht „rupturiert“ oft auf, wenn ein akutes Ereignis vorliegt. Gemeint ist dann, dass zum Beispiel eine Struktur wie ein Blutgefäß, ein Organ (etwa die Milz) oder eine Zyste nicht mehr intakt ist, sondern aufgerissen oder geplatzt ist. Die genaue Bedeutung hängt immer davon ab, welches Körperteil oder welche Struktur betroffen ist. So kann eine „rupturierte Milz“ bedeuten, dass die Milz durch einen Unfall oder eine Verletzung eingerissen ist. Bei einer „rupturierten Bakerzyste“ ist eine Flüssigkeitsansammlung im Knie geplatzt. Auch bei Gefäßen – wie einer „rupturierten Aorta“ – spricht man von einer Ruptur, wenn die Gefäßwand aufreißt.

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Welche Folgen kann eine Ruptur haben?

Ob eine Ruptur gefährlich ist oder nicht, hängt stark davon ab, wo sie auftritt und wie ausgeprägt sie ist. Ein geplatztes Blutgefäß kann zu inneren Blutungen führen, die lebensbedrohlich sein können. Ein Riss in einem Organ wie der Milz oder Leber kann ebenfalls schwere Blutungen verursachen, die rasch behandelt werden müssen. Ist eine Zyste oder ein kleineres Gewebe betroffen, können die Beschwerden auch milder verlaufen und sich zum Beispiel auf Schmerzen, Schwellungen oder Bewegungseinschränkungen beschränken.

Manche Rupturen entstehen plötzlich, etwa durch einen Unfall, einen Sturz oder eine starke Belastung. Andere entwickeln sich schleichend und werden erst bemerkt, wenn Beschwerden auftreten.

Typische Beispiele für Rupturen

Rupturen können an ganz unterschiedlichen Stellen im Körper vorkommen. Besonders häufig werden sie bei folgenden Strukturen beschrieben: Die Milz kann nach einem Unfall „rupturieren“. Die Achillessehne reißt manchmal bei einer plötzlichen Bewegung, etwa beim Sport – dann ist von einer Achillessehnenruptur die Rede. Auch eine Blinddarmwand kann einreißen, was als „perforierte Appendizitis“ bezeichnet wird. Bei älteren Menschen oder nach schwerem Husten kann sogar ein Rippenbogen „rupturieren“, also brechen. Bei Frauen kann eine Eileiterschwangerschaft zu einer „rupturierten Tube“ führen, wenn der Eileiter platzt.

Ist eine Ruptur immer gefährlich?

Die Frage, ob eine Ruptur schlimm ist, lässt sich nicht pauschal beantworten. Liegt der Riss an einer Stelle, die lebenswichtige Funktionen hat oder starke Blutungen auslösen kann, besteht häufig akute Lebensgefahr. Hierzu zählen zum Beispiel eine rupturierte Hauptschlagader (Aorta), eine geplatzte Milz oder ein eingerissenes Gehirnaneurysma. In solchen Fällen ist oft eine sofortige Notfallbehandlung oder Operation notwendig.

Andere Rupturen, etwa bei kleineren Zysten oder Sehnen, sind zwar schmerzhaft und können die Beweglichkeit einschränken, führen aber meist nicht zu lebensbedrohlichen Komplikationen. Dennoch sollten auch solche Verletzungen ärztlich abgeklärt werden, um Folgeschäden zu vermeiden.

Behandlungsmöglichkeiten bei Rupturen

Wie eine Ruptur behandelt wird, hängt davon ab, welches Gewebe betroffen ist und wie schwerwiegend die Verletzung ausfällt. Bei inneren Blutungen oder lebenswichtigen Organen ist häufig eine Operation nötig, um die Blutung zu stoppen und das Gewebe zu reparieren. In manchen Fällen können auch minimalinvasive Verfahren helfen, etwa das Veröden eines geplatzten Gefäßes durch einen Katheter.

Handelt es sich um kleinere Risse, zum Beispiel an einer Sehne oder einer Zyste, reicht manchmal eine konservative Behandlung mit Schonung, Schmerzmitteln und Physiotherapie aus. Bei komplizierten oder wiederkehrenden Rupturen kann jedoch auch hier ein operativer Eingriff notwendig werden.

Was bedeutet „rupturiert“ im Befund?

Steht in einem Arztbrief oder Befund das Wort „rupturiert“, ist damit immer gemeint, dass eine Struktur im Körper eingerissen oder geplatzt ist. Die genaue Bedeutung ergibt sich aus dem Zusammenhang – also dem betroffenen Organ oder Gewebe. Im Zweifel lohnt sich immer eine Rückfrage beim behandelnden Arzt oder der Ärztin, um die individuelle Situation besser einschätzen zu können.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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