Rotatorenmanschettenläsion: Was hilft bei Schmerzen?

Rotatorenmanschettenläsion: Was hilft bei Schmerzen?

17.05.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Eine Rotatorenmanschettenläsion bezeichnet eine Verletzung oder einen Schaden an den Sehnen der sogenannten Rotatorenmanschette, die das Schultergelenk stabilisieren und bewegen.

Was ist die Rotatorenmanschette?

Die Rotatorenmanschette besteht aus vier Muskeln und deren Sehnen, die wie eine schützende Hülle das Schultergelenk umgeben. Sie sorgt dafür, dass der Arm gehoben, gedreht und kontrolliert bewegt werden kann. Diese Muskeln heißen Supraspinatus, Infraspinatus, Teres minor und Subscapularis. Ihre Sehnen verbinden die Muskeln mit dem Oberarmknochen und halten das Schultergelenk stabil.

Wie entsteht eine Rotatorenmanschettenläsion?

Eine Läsion in diesem Zusammenhang bedeutet, dass eine oder mehrere Sehnen der Rotatorenmanschette beschädigt sind. Das kann durch plötzliche Verletzungen – etwa einen Sturz auf die Schulter – passieren, aber auch durch Abnutzung über viele Jahre hinweg. Besonders bei Menschen ab dem mittleren Lebensalter kommt es häufiger vor, dass die Sehnen durch wiederholte Belastung, kleine Risse oder Verschleiß geschwächt werden. Manchmal reißt eine Sehne teilweise, in anderen Fällen kann sie komplett abreißen.

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Typische Beschwerden und Anzeichen

Wenn die Rotatorenmanschette verletzt ist, macht sich das meist durch Schmerzen in der Schulter bemerkbar. Diese Schmerzen treten oft bei bestimmten Bewegungen auf, wie beim Heben des Arms oder beim Drehen des Schultergelenks. Viele berichten von einem stechenden Gefühl, das besonders nachts oder beim Liegen auf der betroffenen Seite stärker wird. Die Beweglichkeit ist oft eingeschränkt, manchmal fällt es schwer, den Arm überhaupt über den Kopf zu heben. In manchen Fällen ist auch ein Kraftverlust spürbar, etwa beim Tragen von Einkaufstaschen oder beim Anziehen.

Ist eine Rotatorenmanschettenläsion gefährlich?

Eine solche Verletzung ist zwar unangenehm und kann die Lebensqualität deutlich einschränken, aber sie stellt in der Regel keine direkte Gefahr für die Gesundheit dar. Allerdings kann eine unbehandelte Läsion dazu führen, dass die Schulter dauerhaft weniger beweglich bleibt oder die Beschwerden chronisch werden. In seltenen Fällen kann es zu weiteren Schäden am Gelenk kommen, etwa durch eine sogenannte Schultersteife oder eine Arthrose. Es ist daher sinnvoll, bei anhaltenden Schulterschmerzen eine ärztliche Abklärung zu suchen.

Wie wird die Diagnose gestellt?

Um herauszufinden, ob eine Rotatorenmanschettenläsion vorliegt, erfolgt zunächst eine gründliche Befragung zu den Beschwerden und eine genaue Untersuchung der Schulter. Dabei prüft die Ärztin oder der Arzt, wie beweglich und kräftig der Arm ist und ob bestimmte Bewegungen Schmerzen auslösen. Häufig wird zusätzlich eine Ultraschalluntersuchung oder eine Magnetresonanztomografie (MRT) eingesetzt. Diese bildgebenden Verfahren zeigen, ob und wie stark die Sehnen beschädigt sind.

Behandlungsmöglichkeiten bei einer Rotatorenmanschettenläsion

Die Wahl der Behandlung hängt davon ab, wie groß der Schaden an der Sehne ist, wie alt die Verletzung ist und welche Ansprüche an die Schulter bestehen. Bei kleineren Rissen oder Überlastungsschäden reicht oft eine konservative Therapie aus. Dazu gehören gezielte Krankengymnastik, Schmerzmittel und entzündungshemmende Medikamente. Ziel ist es, die Beweglichkeit und Kraft der Schulter wiederherzustellen und Schmerzen zu lindern.

Wenn die Sehne komplett gerissen ist oder die Beschwerden trotz Therapie nicht besser werden, kann eine Operation notwendig sein. Dabei wird die gerissene Sehne meist mit kleinen Ankern am Knochen wieder befestigt. Nach dem Eingriff folgt eine längere Phase der Rehabilitation mit Physiotherapie, um die Schulter langsam wieder zu belasten.

Häufige Sorgen und Fragen

Viele fragen sich, ob die Schulter nach einer Rotatorenmanschettenläsion jemals wieder so belastbar wird wie zuvor. In den meisten Fällen lässt sich durch konsequente Behandlung eine deutliche Besserung erzielen. Besonders wichtig ist es, die Schulter nach einer Verletzung nicht zu lange zu schonen, sondern unter Anleitung gezielt zu bewegen. Angst vor einer Operation ist verständlich, doch moderne Verfahren sind meist schonend, und die Erfolgsaussichten sind gut – insbesondere, wenn der Eingriff frühzeitig erfolgt.

Manche haben Sorge, dass sie nach einer solchen Verletzung auf bestimmte Sportarten oder Alltagsaktivitäten verzichten müssen. Nach abgeschlossener Behandlung ist vieles wieder möglich, allerdings sollte die Schulter nicht dauerhaft überlastet werden. Ein gezieltes Training der Schultermuskulatur hilft, erneuten Verletzungen vorzubeugen.

Was kann selbst zur Heilung beitragen?

Schonende Bewegung und gezielte Übungen unter Anleitung einer Physiotherapeutin oder eines Physiotherapeuten sind entscheidend für die Heilung. Kälteanwendungen können akute Schmerzen lindern. Im Alltag hilft es, schwere Lasten mit beiden Händen zu tragen und ruckartige Bewegungen zu vermeiden. Wer regelmäßig Sport treibt, sollte auf eine saubere Technik achten und Überlastungen vermeiden.

Eine Rotatorenmanschettenläsion ist zwar schmerzhaft und einschränkend, lässt sich aber mit der richtigen Behandlung und etwas Geduld meist gut in den Griff bekommen. Ein frühzeitiges Erkennen und eine gezielte Therapie sind der Schlüssel, um die Schulter wieder fit zu machen und langfristige Beschwerden zu vermeiden.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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