Was sind Röntgenbilder der Hand?
Röntgenbilder der Hand sind spezielle Aufnahmen, die mithilfe von Röntgenstrahlen erstellt werden, um die Knochen, Gelenke und manchmal auch Weichteile der Hand sichtbar zu machen. Sie gehören zu den am häufigsten eingesetzten bildgebenden Verfahren in der Medizin, wenn es um Verletzungen, Schmerzen oder Veränderungen an der Hand geht.
Wann wird ein Röntgenbild der Hand gemacht?
Ein solches Bild ist dann sinnvoll, wenn ein Verdacht auf einen Bruch, eine Verrenkung oder eine andere knöcherne Verletzung besteht. Auch bei länger anhaltenden Schmerzen, Schwellungen oder Fehlstellungen kann ein Röntgenbild helfen, die Ursache zu finden. In der Kinderheilkunde werden Röntgenaufnahmen der Hand zudem manchmal genutzt, um das sogenannte Knochenalter zu bestimmen. Das gibt Hinweise darauf, wie weit das Wachstum fortgeschritten ist.
Nicht nur akute Unfälle sind ein Anlass für eine solche Untersuchung. Auch bei chronischen Erkrankungen wie Arthrose, Rheuma oder Fehlbildungen der Hand liefern die Aufnahmen wichtige Hinweise. Sie zeigen, ob Gelenke verschlissen, entzündet oder fehlgebildet sind.
Wie läuft die Untersuchung ab?
Für ein Röntgenbild der Hand wird die betroffene Hand auf eine spezielle Platte gelegt. In der Regel werden zwei Aufnahmen gemacht: eine von oben (in sogenannter „dorsopalmarer“ Projektion) und eine von der Seite. Manchmal sind weitere Einstellungen nötig, etwa schräg, um bestimmte Knochen besser beurteilen zu können.
Die Untersuchung dauert meist nur wenige Minuten. Währenddessen muss die Hand möglichst ruhig gehalten werden, damit das Bild nicht verwackelt. Schmerzen entstehen dabei in der Regel nicht, denn es wird nur ein Foto gemacht – kein Eingriff.
Was sieht man auf dem Röntgenbild?
Auf dem fertigen Bild sind vor allem die Knochen der Hand gut zu erkennen. Dazu zählen die Fingerknochen, die Mittelhandknochen und die Handwurzelknochen. Auch Gelenkspalten, also die Bereiche zwischen den Knochen, lassen sich beurteilen. Veränderungen wie Brüche, Risse, Verschiebungen oder Knochenschwund werden sichtbar.
Weichteile wie Muskeln, Sehnen oder Bänder erscheinen auf Röntgenbildern nur als helle Schatten oder sind kaum zu sehen. Wenn dort eine Verletzung vermutet wird, kommen meist andere Untersuchungen wie Ultraschall oder MRT zum Einsatz.
Gibt es Risiken oder Nebenwirkungen?
Ein Röntgenbild der Hand ist mit einer sehr geringen Strahlenbelastung verbunden. Die verwendete Dosis ist so niedrig, dass sie im Alltag als unbedenklich gilt. Besonders in der Diagnostik von Kindern wird jedoch darauf geachtet, so wenig Strahlen wie möglich einzusetzen und nur dann zu röntgen, wenn es wirklich nötig ist.
Schwangere sollten möglichst auf Röntgenuntersuchungen verzichten. Wenn ein Bild dennoch unbedingt erforderlich ist, werden spezielle Schutzmaßnahmen getroffen.
Was passiert nach dem Röntgen?
Nach der Aufnahme wertet eine Radiologin oder ein Radiologe das Bild aus. Der Befund wird dann an die behandelnde Ärztin oder den behandelnden Arzt weitergegeben. Je nach Ergebnis wird entschieden, ob eine weitere Behandlung, eine Schiene, ein Gips oder manchmal auch eine Operation notwendig ist.
Manchmal zeigen sich auf dem Röntgenbild auch altersbedingte Veränderungen, die keine Beschwerden machen. Nicht jede Auffälligkeit bedeutet automatisch eine Erkrankung oder einen dringenden Handlungsbedarf.
Wann reichen Röntgenbilder nicht aus?
Obwohl Röntgenaufnahmen viele Informationen liefern, gibt es auch Grenzen. Schäden an Sehnen, Bändern oder kleinen Gelenkknorpeln sind auf einem normalen Röntgenbild oft nicht zu erkennen. Wenn der Verdacht auf eine solche Verletzung besteht, können weiterführende Untersuchungen wie ein MRT oder eine Ultraschalluntersuchung sinnvoll sein.
Was ist beim Knochenalter zu beachten?
Wenn bei Kindern das Knochenalter bestimmt werden soll, wird meist die linke Hand geröntgt. Anhand bestimmter Knochenkerne lässt sich ablesen, wie weit das Wachstum bereits fortgeschritten ist. Das kann bei Wachstumsstörungen, Hormonproblemen oder zur Beurteilung der Pubertätsentwicklung wichtig sein.
Wie oft darf geröntgt werden?
Auch wenn die Strahlenbelastung gering ist, sollte jede Röntgenuntersuchung gut abgewogen werden. Es gilt der Grundsatz: So viel wie nötig, so wenig wie möglich. Wer bereits viele Röntgenaufnahmen erhalten hat, sollte dies dem medizinischen Personal mitteilen, damit unnötige Doppeluntersuchungen vermieden werden.
Röntgenbilder der Hand sind ein wichtiges Werkzeug in der medizinischen Diagnostik. Sie helfen, Verletzungen und Veränderungen schnell und zuverlässig zu erkennen, und ermöglichen eine gezielte Behandlung.