Resorptionszysten: Symptome, Ursachen, Behandlung im Überblick

Resorptionszysten: Symptome, Ursachen, Behandlung im Überblick

25.04.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Was sind Resorptionszysten?

Resorptionszysten sind Hohlräume im Gewebe, die durch den Abbau und die Auflösung von körpereigenem Material entstehen, meist im Zusammenhang mit Entzündungen oder nach Verletzungen. Besonders häufig taucht der Begriff im Bereich der Zahnmedizin auf – dort beschreibt er kleine, mit Flüssigkeit gefüllte Bläschen, die sich im Kieferknochen oder rund um Zahnwurzeln bilden, wenn körpereigenes Gewebe abgebaut wird.

Wie entstehen Resorptionszysten?

Im Körper laufen ständig Umbau- und Reparaturprozesse ab. Wird Gewebe zum Beispiel durch eine Entzündung, einen abgestorbenen Zahn oder nach einer Verletzung abgebaut, können an diesen Stellen kleine Hohlräume entstehen. Das körpereigene System versucht, die abgestorbenen oder beschädigten Zellen zu „resorbieren“, also aufzulösen und abzutransportieren. Bleibt dabei ein Resthohlraum zurück, kann sich dieser mit Flüssigkeit füllen – eine Zyste entsteht. Im zahnärztlichen Bereich passiert das vor allem an den Zahnwurzeln, wenn Zähne abgestorben sind oder nach einer Wurzelbehandlung keine vollständige Heilung eintritt.

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Wo treten Resorptionszysten besonders häufig auf?

Am häufigsten werden Resorptionszysten im Kieferknochen beobachtet. Sie entstehen dort, wo ein Zahn verloren gegangen ist, nach einer Wurzelentzündung oder wenn der Körper nach einer Zahnextraktion das umliegende Gewebe abbaut. Auch nach Verletzungen oder als Folge von chronischen Entzündungen im Mundraum können sich diese Zysten bilden. Seltener können sie auch in anderen Körperregionen auftreten, etwa im Bereich der Knochen oder in Organen, wenn dort Gewebe abgebaut wird.

Welche Beschwerden können auftreten?

Oft bleiben Resorptionszysten lange unbemerkt, weil sie keine typischen Schmerzen verursachen. Viele werden zufällig im Rahmen einer Röntgenuntersuchung entdeckt. Erst wenn die Zyste größer wird, kann es zu Beschwerden kommen. Dann treten zum Beispiel ein Druckgefühl, Schwellungen oder im Mundraum auch leichte Schmerzen auf. Selten kommt es zu sichtbaren Veränderungen am Kiefer oder zu Problemen beim Kauen. In sehr seltenen Fällen kann eine große Zyste den Knochen schwächen und das Risiko für einen Bruch erhöhen.

Ist eine Resorptionszyste gefährlich?

Die Entdeckung einer Resorptionszyste sorgt oft für Unsicherheit. Die gute Nachricht: In den allermeisten Fällen handelt es sich um eine gutartige Veränderung. Eine Resorptionszyste wächst meist langsam und bleibt über längere Zeit stabil. Nur selten kommt es zu Komplikationen, etwa wenn sich die Zyste entzündet oder so groß wird, dass sie Druck auf umliegendes Gewebe ausübt. Ein erhöhtes Risiko für Krebs besteht nicht. Trotzdem sollte der Befund ärztlich kontrolliert werden, um Veränderungen rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Wie wird eine Resorptionszyste festgestellt?

Die Diagnose erfolgt meist durch bildgebende Verfahren wie Röntgenaufnahmen, Computertomografie oder – im Mundbereich – durch spezielle Zahnfilme. Dort zeigt sich die Zyste als rundlicher, klar begrenzter Hohlraum. Ärztinnen und Ärzte erkennen anhand der Lage, Größe und Form, ob es sich um eine harmlose Resorptionszyste oder eine andere Veränderung handelt. Manchmal ist eine Verlaufskontrolle notwendig, um zu sehen, ob die Zyste wächst oder sich verändert.

Was passiert nach der Diagnose?

In vielen Fällen reicht es aus, die Zyste regelmäßig zu kontrollieren. Bleibt sie klein und verursacht keine Beschwerden, ist meist keine Behandlung erforderlich. Sollte die Zyste jedoch wachsen, Beschwerden verursachen oder sich entzünden, kann ein kleiner chirurgischer Eingriff notwendig werden. Dabei wird die Zyste entfernt und das umliegende Gewebe gereinigt. Im Bereich der Zähne kann es auch sein, dass eine zusätzliche Wurzelbehandlung oder eine Entfernung des betroffenen Zahns nötig wird, um die Ursache zu beseitigen. Nach dem Eingriff heilt die betroffene Stelle in der Regel problemlos ab.

Was tun bei Unsicherheit oder Beschwerden?

Ein Befund wie „Resorptionszyste“ auf dem Röntgenbild klingt zunächst ungewohnt und kann beunruhigen. Wichtig ist, Ruhe zu bewahren und sich von einer Fachperson beraten zu lassen. Die allermeisten dieser Zysten verlaufen harmlos und lassen sich gut überwachen. Bei Schmerzen, Schwellungen oder anderen Veränderungen sollte eine Kontrolle erfolgen. Ärztinnen und Ärzte können dann individuell entscheiden, ob eine Behandlung nötig ist oder ob eine Beobachtung ausreicht.

Resorptionszysten sind also meist eine harmlose Begleiterscheinung von Umbauprozessen im Gewebe. Mit regelmäßigen Kontrollen und – falls nötig – einer gezielten Behandlung lassen sich mögliche Komplikationen gut vermeiden.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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