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Resektat verstehen: Von der Operation bis zur Laboruntersuchung

Resektat verstehen: Von der Operation bis zur Laboruntersuchung

Was ist ein Resektat?

Ein Resektat ist das Gewebe, das während einer Operation aus deinem Körper entfernt wird. Häufig handelt es sich dabei um Teile eines erkrankten Organs, um einen gutartigen oder bösartigen Tumor oder um entzündetes Gewebe. Dieser herausgeschnittene Anteil wird anschließend im Labor untersucht, um genau festzustellen, worum es sich handelt und wie ausgeprägt die Erkrankung ist. So können Ärztinnen und Ärzte besser über die weiteren Behandlungsschritte entscheiden, etwa ob noch eine zusätzliche Therapie ratsam ist.

In der Onkologie, also der Behandlung von Krebserkrankungen, spielen diese Resektionen eine besonders wichtige Rolle. Hier achtet man zum Beispiel darauf, ob ein Tumor völlig entfernt wurde. Man spricht dabei vom R-Status: R0 bedeutet, dass das veränderte Gewebe vollständig weg ist, R1 und R2 deuten darauf hin, dass sich noch krankhafte Reste im Körper befinden.

Resektat im Befund oder Arztbrief

Nach dem Eingriff bekommst du in der Regel einen Befund oder Arztbrief, in dem beschrieben ist, was genau operiert wurde und wie das entnommene Gewebe aussah. Oft wirst du hier Hinweise finden zur Entnahmestelle, zur Größe und zu anderen sichtbaren Merkmalen des Resektats. Diese Informationen helfen deinem Behandlungsteam, den weiteren Verlauf zu planen und dir zu erklären, warum die Operation wichtig war.

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Die Bedeutung der Untersuchung vom Resektat

Die abschließende Laboruntersuchung ist entscheidend, um herauszufinden, ob das Gewebe gutartig oder bösartig ist. Dabei schauen Pathologinnen und Pathologen durch das Mikroskop, um kleinste Änderungen an den Zellen zu erkennen. Bei einem Tumor kann so festgestellt werden, ob er bereits tief in das betroffene Organ eingedrungen ist. Auch wie aggressiv er wachsen könnte, wird auf diese Weise eingeschätzt.

Die Histopathologie, also die mikroskopische Untersuchung des Gewebes, gibt genaue Auskunft darüber, ob die Chirurgin oder der Chirurg den kompletten Bereich entfernt hat. Wenn man zum Beispiel bei einer Krebsoperation der Prostata den Bereich untersucht, achtet das Team besonders darauf, ob das Tumorgewebe an den Rändern noch aktiv ist. Ist alles raus, spricht man häufig von einer R0-Resektion, was für dich eine bessere Prognose bedeuten kann. Andernfalls kann es erforderlich sein, weitere Behandlungen wie Chemotherapie oder Bestrahlung anzuschließen.

Resektat in der Onkologie und anderen Bereichen

Gerade im Rahmen eines onkologischen Eingriffs ist das Resektat sehr bedeutsam, um den weiteren Weg festzulegen. In der sogenannten Viszeralonkologie, also der Krebserkrankungen in Organen wie Magen, Darm, Bauchspeicheldrüse oder Speiseröhre, wird das entnommene Gewebe genutzt, um den Tumortyp, die Tiefe seiner Ausbreitung und mögliche Gefährlichkeit einzustufen. Das ist auch für die Wahl der anschließenden Therapie wichtig.

Auch bei der mikroskopisch kontrollierten Chirurgie (MKC), die vor allem bei Hauttumoren angewendet wird, untersucht man das Resektat schichtweise, um alle potenziell betroffenen Areale sicher zu entfernen. So werden möglichst alle Tumorzellen entfernt, ohne unnötig viel gesundes Gewebe zu entfernen.

Wie lange dauert die Analyse von einem Resektat?

Die Zeit, bis dein Ergebnis vorliegt, hängt von mehreren Faktoren ab. Eine einfache histopathologische Untersuchung kann oft innerhalb weniger Tage abgeschlossen sein, während molekularbiologische Tests (etwa genetische Untersuchungen) durchaus zwei Wochen brauchen können. In eiligen Fällen, zum Beispiel wenn dein Arzt schnell eine Therapieentscheidung treffen muss, kann das Labor Priorität darauf legen, sodass du die Resultate früher erhältst. Die genauen Wartezeiten können auch davon abhängen, wie ausgelastet das jeweilige Labor ist und wie umfangreich die Untersuchung sein soll.

Oft erstellen die Ärztinnen und Ärzte den Arztbrief oder Befund erst, nachdem sie alle Ergebnisse haben. Darin stehen dann alle wichtigen Details, damit du und dein Behandlungsteam genau wisst, wie es weitergehen kann. Gerade wenn ein Tumor vorliegt, kann das Ergebnis eines Resektats darüber entscheiden, ob zum Beispiel noch eine Chemotherapie folgt oder ob schon alles entfernt wurde.

Auf diese Weise hilft das Resektat, ein klares Bild von deiner Erkrankung zu erhalten, um dir die passendste Behandlung zukommen zu lassen.

Autor:

PD Dr. med. Witold Polanski

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BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel enthält allgemeine Informationen zum Thema Resektat und dient ausschließlich der grundlegenden Aufklärung. Die Inhalte können ein persönliches Gespräch mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt nicht ersetzen. Für individuelle medizinische Beratung und Behandlungsempfehlungen wenden Sie sich bitte immer an Ihr behandelndes medizinisches Fachpersonal.

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