Was ist eine Rechtsherzkatheteruntersuchung?
Eine Rechtsherzkatheteruntersuchung ist ein spezielles medizinisches Verfahren, bei dem ein dünner, flexibler Schlauch – der sogenannte Katheter – über eine Vene bis in die rechte Herzhälfte vorgeschoben wird. Ziel dieser Untersuchung ist es, den Blutdruck und den Sauerstoffgehalt in den rechten Herzkammern und den angrenzenden Gefäßen genau zu messen.
Wann wird diese Untersuchung eingesetzt?
Vor allem dann, wenn unklar ist, wie das rechte Herz arbeitet oder ob ein erhöhter Druck in der Lunge vorliegt, kommt diese Methode zum Einsatz. Häufige Gründe sind der Verdacht auf eine sogenannte pulmonale Hypertonie, also ein zu hoher Blutdruck in den Lungengefäßen, oder unklare Luftnot, bei der andere Untersuchungen keine eindeutigen Ergebnisse liefern. Auch bei bestimmten Herzklappenerkrankungen, angeborenen Herzfehlern oder zur Kontrolle nach einer Herztransplantation kann die Untersuchung notwendig sein.
Wie läuft eine Rechtsherzkatheteruntersuchung ab?
Zu Beginn wird meist eine Vene am Arm, in der Leiste oder am Hals punktiert. Darüber schiebt die Ärztin oder der Arzt den Katheter vorsichtig bis ins rechte Herz vor. Währenddessen werden die Druckverhältnisse in verschiedenen Abschnitten – zum Beispiel im rechten Vorhof, in der rechten Herzkammer und in der Lungenarterie – gemessen. Zusätzlich kann der Sauerstoffgehalt des Blutes an unterschiedlichen Stellen bestimmt werden. Das hilft dabei, Kreislaufprobleme oder Kurzschlüsse im Herzen (Shunts) aufzuspüren.
Die Untersuchung erfolgt in einem speziellen Raum, dem Herzkatheterlabor. In der Regel ist keine Vollnarkose notwendig, eine örtliche Betäubung reicht meist aus. Während des Eingriffs bleibt man wach und kann mit dem medizinischen Team sprechen.
Was bedeutet das Ergebnis?
Die gemessenen Werte geben Aufschluss darüber, wie gut das rechte Herz arbeitet und ob der Blutfluss in die Lunge normal verläuft. Ein erhöhter Druck in der Lungenarterie kann zum Beispiel auf eine pulmonale Hypertonie hindeuten. Ist der Sauerstoffgehalt an bestimmten Stellen auffällig, kann das auf einen Herzfehler oder eine besondere Kreislaufsituation hindeuten. Die genauen Ergebnisse helfen dabei, die Ursache für Beschwerden wie Luftnot oder Leistungsschwäche besser einzugrenzen.
Ist die Untersuchung gefährlich?
Viele Menschen machen sich Sorgen, wenn sie von einem Eingriff am Herzen hören. Die Rechtsherzkatheteruntersuchung gilt jedoch als vergleichsweise risikoarmes Verfahren. Komplikationen sind selten. Zu den möglichen, aber seltenen Risiken zählen Blutergüsse an der Einstichstelle, Herzrhythmusstörungen während des Vorschiebens des Katheters oder – sehr selten – Verletzungen der Gefäßwand. Das medizinische Team überwacht den Zustand während der gesamten Untersuchung sehr genau und kann bei Problemen sofort eingreifen.
Nach dem Eingriff kann es an der Punktionsstelle zu einem kleinen Bluterguss kommen, der meist von selbst wieder verschwindet. In seltenen Fällen kann es zu Infektionen kommen, die aber mit Antibiotika behandelt werden können.
Was passiert nach der Untersuchung?
Nach der Rechtsherzkatheteruntersuchung bleibt man noch eine Weile zur Beobachtung, meist einige Stunden. Die Ärztin oder der Arzt bespricht die Ergebnisse und das weitere Vorgehen. Je nach Befund können weitere Untersuchungen oder gezielte Behandlungen folgen. In vielen Fällen liefert die Untersuchung wichtige Hinweise, die helfen, die Beschwerden besser zu verstehen und einen passenden Therapieplan zu erstellen.
Warum ist diese Untersuchung manchmal notwendig?
Manchmal reichen andere Untersuchungen wie Ultraschall oder Röntgen nicht aus, um die Ursache von Beschwerden eindeutig zu klären. Gerade bei Erkrankungen des rechten Herzens oder der Lunge ist eine genaue Druckmessung oft entscheidend. Die Rechtsherzkatheteruntersuchung ermöglicht eine sehr präzise Beurteilung, die mit nicht-invasiven Methoden nicht immer möglich ist.
Für viele Erkrankungen, zum Beispiel die pulmonale Hypertonie, ist die exakte Messung der Drücke sogar Voraussetzung für eine gezielte Behandlung. Nur so lässt sich feststellen, welche Therapie am besten hilft.
Was muss vor und nach dem Eingriff beachtet werden?
Vor der Untersuchung sollte in der Regel nüchtern geblieben werden, also einige Stunden nichts essen oder trinken. Blutverdünnende Medikamente müssen manchmal pausiert werden – dazu gibt die behandelnde Ärztin oder der Arzt genaue Anweisungen. Nach dem Eingriff empfiehlt es sich, die Punktionsstelle zu schonen und körperliche Anstrengung für einen Tag zu vermeiden.
Sollten Schmerzen, starke Schwellungen oder Fieber auftreten, ist es wichtig, dies sofort mitzuteilen. In den allermeisten Fällen verläuft die Untersuchung jedoch problemlos und ohne bleibende Folgen.
Zusammengefasst
Die Rechtsherzkatheteruntersuchung ist ein wichtiges Werkzeug, um Erkrankungen des rechten Herzens und der Lunge gezielt zu untersuchen. Sie hilft dabei, Beschwerden wie Luftnot auf den Grund zu gehen und die richtige Behandlung einzuleiten. Das Verfahren ist in der Regel sicher und wird von erfahrenen Fachleuten durchgeführt.