Rechts Rippenschmerzen und ihre Auslöser

Rechts Rippenschmerzen und ihre Auslöser

01.07.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Was bedeutet rechtsseitiger Rippenschmerz?

Rechtsseitige Rippenschmerzen sind Schmerzen, die auf der rechten Seite des Brustkorbs, im Bereich der Rippen, auftreten. Sie können ganz unterschiedliche Ursachen haben – von harmlosen Muskelverspannungen bis hin zu Erkrankungen der inneren Organe. Oft taucht die Formulierung „rechts Rippenschmerzen“ in Arztbriefen, Befunden oder beim Gespräch mit medizinischem Fachpersonal auf, wenn beschrieben werden soll, wo genau das Schmerzempfinden liegt.

Wie zeigen sich Schmerzen an den rechten Rippen?

Das Spektrum der Beschwerden ist breit gefächert. Manche spüren ein dumpfes Ziehen direkt unterhalb der rechten Brust, andere berichten von stechenden Schmerzen beim Einatmen, Drehen oder Husten. Mitunter strahlen die Schmerzen auch in den Rücken, die Schulter oder den Oberbauch aus. Manchmal treten sie nur bei bestimmten Bewegungen auf, manchmal bleiben sie dauerhaft bestehen.

Die Intensität kann stark schwanken – vom leichten Unwohlsein bis hin zu sehr heftigen, einschränkenden Schmerzen. Manchmal ist die betroffene Stelle druckempfindlich, gelegentlich lassen sich Schwellungen, Rötungen oder ein „Knacken“ beim Bewegen der Rippen bemerken.

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Mögliche Ursachen für rechtsseitige Rippenschmerzen

Häufig steckt hinter den Beschwerden eine harmlose Erklärung. Eine typische Ursache ist eine Muskelverspannung, zum Beispiel nach schwerem Heben, ungewohnter körperlicher Belastung oder langem Sitzen in einer ungünstigen Haltung. Auch eine Prellung oder ein kleiner Stoß gegen die Rippen – etwa beim Sport – kann zu Schmerzen führen, die mehrere Tage anhalten.

Nicht selten machen sich auch Blockaden im Bereich der Wirbelsäule oder der Rippen-Gelenke bemerkbar. Diese können durch Fehlhaltungen, ruckartige Bewegungen oder Verspannungen entstehen und sorgen oft für ziehende oder stechende Schmerzen, die sich beim Atmen oder Bewegen verstärken.

Seltener, aber dennoch möglich, sind Entzündungen der Rippenknorpel – eine sogenannte „Tietze-Syndrom“ – oder eine Gürtelrose, die sich anfangs durch Schmerzen und erst später durch einen Hautausschlag zeigt.

Neben diesen eher harmlosen Gründen gibt es auch ernstere Auslöser. Auf der rechten Seite des Brustkorbs liegen wichtige Organe wie die Leber, die Gallenblase und Teile des Darms. Entzündungen, Gallensteine oder Leberprobleme können ebenfalls Schmerzen verursachen, die bis in den Bereich der rechten Rippen ziehen. Auch eine Lungenentzündung, ein Rippenbruch oder – sehr selten – ein Blutgerinnsel in der Lunge (Lungenembolie) können sich in dieser Region bemerkbar machen.

Ist das gefährlich?

Viele Menschen machen sich Sorgen, wenn sie plötzlich Schmerzen im Rippenbereich spüren, vor allem auf der rechten Seite. In den meisten Fällen sind die Ursachen jedoch harmlos und verschwinden nach einigen Tagen wieder. Besonders Muskelverspannungen oder leichte Prellungen heilen meist von selbst aus.

Treten jedoch zusätzlich Symptome wie Atemnot, starke Schmerzen, Fieber, Gelbfärbung der Haut, Übelkeit oder ein allgemeines Krankheitsgefühl auf, sollte eine ärztliche Abklärung erfolgen. Auch wenn die Schmerzen sehr stark sind, sich verschlimmern oder nach einigen Tagen nicht bessern, ist ein Arztbesuch ratsam. Bei plötzlichen, sehr heftigen Schmerzen, starker Atemnot oder Ohnmacht gilt: Sofort medizinische Hilfe holen.

Wann sollte eine Abklärung erfolgen?

Ein kurzer, harmloser Schmerz nach einer ungewohnten Bewegung ist meist unbedenklich. Halten die Beschwerden jedoch länger an, werden stärker oder treten zusammen mit anderen Symptomen auf, ist eine medizinische Untersuchung sinnvoll. Besonders wichtig ist es, auf Warnzeichen wie Luftnot, Brustenge, anhaltendes Fieber oder eine Gelbfärbung der Haut zu achten.

Was passiert bei der Untersuchung?

Um der Ursache der rechtsseitigen Rippenschmerzen auf die Spur zu kommen, erfolgt zunächst eine genaue Befragung. Dabei geht es darum, wie lange die Schmerzen bestehen, wie sie sich anfühlen und ob es einen auslösenden Moment gab. Die Ärztin oder der Arzt tastet den Brustkorb ab, prüft die Beweglichkeit und achtet auf Auffälligkeiten wie Schwellungen oder Druckschmerz.

Je nach Verdacht können weitere Untersuchungen folgen. Dazu zählen zum Beispiel eine Ultraschalluntersuchung des Bauches, eine Röntgenaufnahme der Rippen oder eine Blutuntersuchung, um Entzündungen oder Organprobleme ausschließen zu können. Bei bestimmten Beschwerden kann auch ein EKG oder eine Untersuchung der Lunge erforderlich sein.

Was hilft gegen rechtsseitige Rippenschmerzen?

Die Behandlung richtet sich immer nach der Ursache. Bei Muskelverspannungen oder leichten Prellungen helfen oft Schonung, Wärme und sanfte Bewegung. Auch schmerzlindernde Salben oder Tabletten können kurzfristig eingesetzt werden. Bei Blockaden im Bereich der Rippen oder Wirbelsäule kann eine physiotherapeutische Behandlung sinnvoll sein, um die Beweglichkeit wiederherzustellen.

Sollte eine Entzündung, ein Rippenbruch oder ein Problem mit den inneren Organen vorliegen, entscheidet die Ärztin oder der Arzt über die passende Therapie. Das kann – je nach Befund – von Medikamenten über spezielle Übungen bis hin zu weiterführenden Maßnahmen reichen.

Wichtig ist es, auf den eigenen Körper zu hören und sich bei Unsicherheit frühzeitig ärztlichen Rat zu holen. In den meisten Fällen lassen sich die Beschwerden gut behandeln und klingen nach kurzer Zeit wieder ab.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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