Recessal im Befund richtig verstehen

Recessal im Befund richtig verstehen

10.05.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Was bedeutet „Recessal“?

Der Begriff „Recessal“ stammt aus der medizinischen Fachsprache und bezeichnet eine Vertiefung, Ausbuchtung oder einen kleinen Hohlraum innerhalb eines Organs oder Gewebes. In der Regel taucht dieses Wort in Befunden oder Arztbriefen auf, wenn bei einer Untersuchung – zum Beispiel im Ultraschall, CT oder MRT – bestimmte natürliche oder krankhaft veränderte Räume im Körper beschrieben werden.

Wo kommt der Begriff vor?

Im medizinischen Alltag wird „Recessal“ häufig im Zusammenhang mit Gelenken, Körperhöhlen oder Organen verwendet. Besonders oft begegnet einem dieser Ausdruck bei der Beschreibung von sogenannten Gelenkrecessus – das sind kleine Aussackungen am Rand eines Gelenks, die zur normalen Anatomie gehören. Auch in der Lunge, im Bauchraum oder im Schädel gibt es solche Vertiefungen, die als Recessus oder Recessal bezeichnet werden.

Ein typisches Beispiel ist der „Recessus costodiaphragmaticus“ in der Lunge: Das ist eine kleine Tasche zwischen Rippen und Zwerchfell, die sich im Röntgenbild oder bei einer Ultraschalluntersuchung gut darstellen lässt. Solche Bereiche sind wichtig, weil sich dort Flüssigkeit oder Luft ansammeln kann, was für die Diagnose bestimmter Erkrankungen von Bedeutung ist.

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Bedeutung in Befunden

Wenn im Befund das Wort „Recessal“ auftaucht, wird damit meist einfach eine anatomische Struktur beschrieben. Ärztinnen und Ärzte achten bei bildgebenden Untersuchungen genau darauf, ob diese Vertiefungen unauffällig aussehen oder ob sich dort Veränderungen zeigen. So kann beispielsweise ein „freier Recessal“ bedeuten, dass keine Flüssigkeit oder krankhafte Veränderung erkennbar ist. Findet sich hingegen „Flüssigkeit im Recessal“, kann das auf eine Entzündung, Blutung oder andere Erkrankung hindeuten.

Häufig liest man Sätze wie „Recessal frei“ oder „kein Nachweis von Erguss im Recessal“. Das ist in der Regel ein gutes Zeichen, weil keine krankhaften Ansammlungen festgestellt wurden.

Muss man sich Sorgen machen?

Allein der Begriff „Recessal“ ist kein Hinweis auf eine Krankheit, sondern beschreibt lediglich einen bestimmten Raum oder eine Vertiefung im Körper. Erst wenn zusätzlich von auffälligen Veränderungen, Flüssigkeitsansammlungen oder anderen Besonderheiten im Recessal die Rede ist, kann das medizinisch relevant werden. In den meisten Fällen handelt es sich aber um eine normale, unauffällige Beobachtung.

Warum sind Recessus medizinisch wichtig?

Diese kleinen Hohlräume spielen bei der Beurteilung von Erkrankungen eine große Rolle. Sie sind oft die ersten Bereiche, in denen sich bei Entzündungen, Blutungen oder anderen Prozessen Veränderungen zeigen. Deshalb achten Radiologinnen und Radiologen bei ihren Untersuchungen besonders darauf, ob die Recessus frei sind oder etwas Auffälliges zu sehen ist. Das erleichtert die Diagnose und hilft, die richtige Behandlung einzuleiten, falls tatsächlich eine Erkrankung vorliegt.

Zusammengefasst

Der Begriff „Recessal“ beschreibt eine natürliche Vertiefung oder einen kleinen Hohlraum im Körper, der in vielen Organen vorkommen kann. Meistens ist er einfach Teil der normalen Anatomie und kein Grund zur Sorge. Erst wenn im Zusammenhang mit diesem Bereich Auffälligkeiten festgestellt werden, kann das auf eine Erkrankung hindeuten. In Befunden dient der Ausdruck vor allem dazu, die Ergebnisse von bildgebenden Untersuchungen präzise zu beschreiben.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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