Randsklerosierung: Zeichen für Knochenveränderung

Randsklerosierung: Zeichen für Knochenveränderung

09.06.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Was bedeutet Randsklerosierung?

Randsklerosierung bezeichnet in der medizinischen Bildgebung eine Verdichtung des Knochens am Rand einer bestimmten Stelle, meist sichtbar auf Röntgenbildern. Der Begriff setzt sich aus „Rand“ – also dem äußeren Bereich einer Struktur – und „Sklerosierung“, was eine Verhärtung oder Verdichtung bedeutet, zusammen. Gemeint ist damit, dass der Knochen an seinem Rand dichter und härter erscheint als im gesunden Zustand.

Wie entsteht eine Randsklerosierung?

Im Alltag taucht dieser Begriff häufig im Zusammenhang mit Veränderungen an Gelenken oder Knochen auf, die im Rahmen von Röntgenuntersuchungen oder MRTs festgestellt werden. Eine Randsklerosierung entsteht meist als Reaktion des Körpers auf eine länger andauernde Belastung oder einen Reiz. Das kann zum Beispiel bei Verschleißerscheinungen, wie sie bei Arthrose vorkommen, der Fall sein. Auch nach Verletzungen, Entzündungen oder bei bestimmten gutartigen Knochenerkrankungen kann sich eine solche Verdichtung am Rand eines Knochens bilden.

Der Körper versucht durch die Randsklerosierung, den betroffenen Bereich zu stabilisieren. So entsteht am Übergang zwischen gesundem und verändertem Gewebe eine Art „Schutzwall“, der auf dem Röntgenbild als weißlich-verdichteter Rand sichtbar wird.

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Was bedeutet das für den Alltag?

Eine Randsklerosierung selbst ist keine Krankheit, sondern ein Zeichen dafür, dass im Knochen oder am Gelenk über längere Zeit etwas passiert ist. Sie zeigt, dass der Knochen auf eine Belastung oder einen Reizzustand reagiert hat. Häufig ist sie ein Hinweis auf eine chronische Veränderung – etwa durch Abnutzung, eine alte Verletzung oder einen abgeheilten Entzündungsprozess.

Ob eine Randsklerosierung Beschwerden verursacht, hängt ganz vom Zusammenhang ab. Viele Menschen merken davon gar nichts und die Verdichtung wird zufällig bei einer Untersuchung entdeckt. Manchmal kann sie jedoch auch mit Schmerzen, Bewegungseinschränkungen oder anderen Symptomen einhergehen, wenn die zugrunde liegende Ursache noch aktiv ist.

Ist eine Randsklerosierung bedenklich?

Allein das Vorliegen einer Randsklerosierung ist in der Regel kein Grund zur Sorge. Sie ist eher ein „stilles Zeichen“ dafür, dass der Körper auf eine Belastung reagiert oder einen alten Prozess abgeschlossen hat. Erst die genaue Ursache – zum Beispiel eine Arthrose, eine alte Verletzung oder eine spezielle Knochenerkrankung – entscheidet darüber, ob und welche Behandlung notwendig ist.

Viele Menschen fragen sich, ob eine solche Verdichtung gefährlich sein kann oder operiert werden muss. In den meisten Fällen ist das nicht nötig. Die Randsklerosierung selbst ist lediglich ein Befund auf dem Bild und keine eigenständige Erkrankung. Wichtig ist, ob Beschwerden bestehen und wie die übrigen Befunde aussehen. Ärztinnen und Ärzte berücksichtigen dabei immer das Gesamtbild.

Wann sollte genauer hingeschaut werden?

Findet sich eine Randsklerosierung zusammen mit anderen Auffälligkeiten – etwa Schmerzen, Bewegungseinschränkungen oder weiteren Veränderungen im Knochen – wird in der Regel weiter untersucht. Dann kann es sinnvoll sein, die zugrunde liegende Ursache genauer zu klären. Zeigt sich die Verdichtung zum Beispiel an einem Gelenk, prüft die Ärztin oder der Arzt, ob eine Arthrose oder eine andere chronische Veränderung vorliegt. Manchmal wird auch eine Verlaufskontrolle empfohlen, um zu sehen, ob sich der Befund verändert.

Wie geht es weiter?

Ob eine Behandlung nötig ist, richtet sich immer nach der Ursache und den Beschwerden. Die Randsklerosierung selbst muss nicht behandelt werden. Steckt zum Beispiel eine Arthrose dahinter, können Bewegungsübungen, Physiotherapie oder schmerzlindernde Maßnahmen helfen. Bei alten, abgeheilten Prozessen ist oft gar nichts weiter zu tun.

Für viele ist die Entdeckung einer Randsklerosierung erst einmal verwirrend. Doch sie ist meist nur ein Hinweis auf eine bereits abgelaufene oder chronische Veränderung im Knochen und kein Grund zur Beunruhigung. Wer unsicher ist oder Beschwerden hat, kann das weitere Vorgehen mit der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt besprechen.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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