Prellmarke: Was steckt hinter dem Bluterguss?

Prellmarke: Was steckt hinter dem Bluterguss?

20.06.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Was ist eine Prellmarke?

Eine Prellmarke bezeichnet in der Medizin eine sichtbare Hautveränderung, die durch stumpfe Gewalteinwirkung – also einen Stoß, Schlag oder Aufprall – entsteht. Typisch ist eine meist rötliche, manchmal bläuliche Verfärbung oder Schwellung, die direkt an der Stelle der Krafteinwirkung auftritt.

Wie entsteht eine Prellmarke?

Kommt es zu einem Aufprall, etwa durch einen Sturz, eine Kollision beim Sport oder das Anstoßen an eine harte Kante, werden feine Blutgefäße in der Haut und im darunterliegenden Gewebe gequetscht. Dabei können kleine Mengen Blut austreten und sich im Gewebe verteilen. Das zeigt sich als Verfärbung, ähnlich wie bei einem blauen Fleck, allerdings ist eine Prellmarke oft noch von einer leichten Schwellung begleitet. Die Haut bleibt dabei in der Regel unversehrt, es gibt keine offene Wunde.

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Wie sieht eine Prellmarke aus?

Eine Prellmarke wird meist als klar abgegrenzte, manchmal leicht erhabene Stelle sichtbar. Die Farbe variiert von rötlich über bläulich bis hin zu gelblich-grün, je nachdem, wie alt die Verletzung ist. Direkt nach dem Stoß erscheint die Stelle oft gerötet und geschwollen, mit der Zeit kann sie dunkler werden und schließlich langsam verblassen. Die Größe hängt davon ab, wie stark und großflächig die Krafteinwirkung war.

Ist eine Prellmarke gefährlich?

Eine Prellmarke ist in den meisten Fällen harmlos und heilt von selbst wieder ab. Sie kann allerdings unangenehm sein, da sie oft mit Druckschmerz oder leichter Empfindlichkeit verbunden ist. In seltenen Fällen – etwa wenn die Prellung sehr stark ist oder an empfindlichen Körperstellen wie Kopf, Bauch oder Brustkorb auftritt – kann sich unter der Oberfläche mehr Blut ansammeln. Dann kann es zu einer größeren Schwellung oder sogar zu Blutergüssen im tieferen Gewebe kommen. In solchen Situationen ist es ratsam, auf weitere Beschwerden zu achten, wie starke Schmerzen, Bewegungseinschränkung, Taubheitsgefühl oder anhaltende Schwellung.

Was tun bei einer Prellmarke?

Direkt nach dem Stoß hilft es, die betroffene Stelle zu kühlen. Ein kalter Waschlappen, ein Kühlpad oder ein in ein Tuch gewickelter Eisbeutel lindern die Schwellung und können Schmerzen reduzieren. Wichtig ist, das Kühlmittel nicht direkt auf die Haut zu legen, um Erfrierungen zu vermeiden. Hochlagern der betroffenen Körperstelle kann helfen, die Schwellung zu verringern. In den ersten Tagen sollte auf starke Belastung verzichtet werden. Leichte Schmerzmittel aus der Apotheke können bei Bedarf eingesetzt werden, wenn keine Unverträglichkeiten bestehen.

Wann sollte ärztlicher Rat eingeholt werden?

Obwohl eine Prellmarke meist harmlos ist, gibt es Situationen, in denen eine ärztliche Abklärung sinnvoll ist. Das gilt zum Beispiel, wenn die Schmerzen ungewöhnlich stark sind, die Beweglichkeit deutlich eingeschränkt ist oder sich die Schwellung trotz Schonung weiter verstärkt. Auch wenn die Prellung am Kopf, im Bauchbereich oder an Gelenken auftritt, ist Vorsicht geboten. Tritt nach dem Stoß Schwindel, Übelkeit, Sehstörungen oder Bewusstseinsverlust auf, sollte sofort eine medizinische Untersuchung erfolgen. Das gilt auch, wenn sich die Haut über der Prellmarke heiß anfühlt, stark gerötet ist oder Eiter austritt.

Wie lange dauert die Heilung?

Die meisten Prellmarken verschwinden innerhalb von ein bis zwei Wochen wieder. Die Verfärbung wandelt sich im Verlauf und wird mit der Zeit immer blasser. Die Schwellung klingt meist schon nach wenigen Tagen ab. Bei größeren Prellungen kann die Heilungsdauer auch etwas länger sein. Während dieser Zeit ist es normal, dass die betroffene Stelle noch etwas empfindlich bleibt.

Was kann zur Vorbeugung beitragen?

Unfälle lassen sich nicht immer vermeiden, aber einige Vorsichtsmaßnahmen können helfen, das Risiko für Prellmarken zu verringern. Beim Sport schützt passende Ausrüstung, etwa Schienbeinschoner oder Helme, vor Stößen. Im Alltag hilft Aufmerksamkeit, um Stolperfallen oder scharfe Kanten rechtzeitig zu erkennen. Besonders ältere Menschen profitieren von rutschfesten Schuhen und einer sicheren Umgebung, um Stürze zu verhindern.

Eine Prellmarke ist also in den meisten Fällen ein Zeichen dafür, dass der Körper auf einen Stoß oder Schlag reagiert hat. Sie heilt in aller Regel unkompliziert aus und erfordert selten eine spezielle Behandlung. Bei Unsicherheiten oder ungewöhnlichen Beschwerden ist es jedoch immer ratsam, ärztlichen Rat einzuholen.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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