Postentzündlich: Spuren nach Entzündungen erkennen

Postentzündlich: Spuren nach Entzündungen erkennen

29.04.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Postentzündlich bedeutet, dass etwas als Folge oder nach dem Abklingen einer Entzündung entstanden ist. In der Medizin beschreibt dieser Begriff also Veränderungen oder Beschwerden, die nach einer überstandenen Entzündung zurückbleiben.

Was steckt hinter dem Begriff?

Entzündungen sind Abwehrreaktionen des Körpers auf schädliche Einflüsse wie Infektionen, Verletzungen oder Reizungen. Sie zeigen sich häufig durch typische Anzeichen wie Rötung, Schwellung, Wärme, Schmerzen oder eingeschränkte Funktion. Sobald die eigentliche Entzündung abklingt, kann es passieren, dass bestimmte Veränderungen im betroffenen Gewebe zurückbleiben. Genau das wird als postentzündlich bezeichnet.

Solche Veränderungen können ganz unterschiedlich aussehen. Häufig sind es sichtbare Spuren wie Verfärbungen der Haut, Narben, Verdickungen oder auch Funktionsstörungen. Je nachdem, welches Organ oder Gewebe betroffen war, können die Folgen unterschiedlich stark ausgeprägt sein.

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Beispiele für postentzündliche Veränderungen

Besonders häufig taucht der Begriff in der Hautheilkunde auf. Nach Akne oder anderen Hautentzündungen bleiben manchmal dunklere oder hellere Flecken zurück. Diese werden dann als postentzündliche Hyperpigmentierung (dunkle Verfärbung) oder Hypopigmentierung (hellere Stellen) bezeichnet. Auch Narben nach einer abgeheilten Entzündung fallen unter diese Kategorie.

Nicht nur die Haut kann betroffen sein. Auch in anderen Bereichen des Körpers sind postentzündliche Veränderungen möglich. Nach einer Lungenentzündung können etwa Vernarbungen im Lungengewebe bestehen bleiben. Im Magen-Darm-Trakt kann eine abgeklungene Entzündung zu Schleimhautveränderungen führen, die bei einer Magenspiegelung auffallen. Selbst Gelenke oder Muskeln können nach einer Entzündung noch eine Zeitlang Beschwerden machen oder dauerhaft Veränderungen zeigen.

Ist postentzündlich immer problematisch?

Ob eine postentzündliche Veränderung Beschwerden verursacht oder nicht, hängt stark davon ab, was genau betroffen ist und wie ausgeprägt die Veränderungen sind. Viele Spuren nach einer Entzündung sind harmlos und verschwinden mit der Zeit von selbst. Manche Veränderungen, wie kleine Pigmentflecken auf der Haut, sind vor allem ein kosmetisches Problem und nicht gefährlich.

In einigen Fällen können postentzündliche Veränderungen jedoch zu dauerhaften Einschränkungen führen. Das ist zum Beispiel möglich, wenn Narbengewebe Organe einengt oder die Beweglichkeit eines Gelenks beeinträchtigt ist. In solchen Situationen kann es sinnvoll sein, gezielt nach Lösungen zu suchen, um die Lebensqualität zu verbessern.

Was bedeutet das für den Alltag?

Wer in einem Arztbrief oder Befund den Hinweis „postentzündlich“ liest, fragt sich oft, was das konkret für den weiteren Verlauf bedeutet. Die gute Nachricht: In den meisten Fällen ist damit lediglich gemeint, dass das betroffene Gewebe nach einer Entzündung noch Veränderungen zeigt. Oft handelt es sich dabei um harmlose Spuren, die keine weiteren Folgen haben.

Manchmal kann es jedoch sinnvoll sein, die Entwicklung im Auge zu behalten. Wenn Beschwerden bestehen bleiben oder sich verschlimmern, sollte das ärztlich abgeklärt werden. In seltenen Fällen können postentzündliche Veränderungen auf eine dauerhafte Schädigung hinweisen, etwa wenn Organe oder Funktionen betroffen sind.

Können postentzündliche Veränderungen behandelt werden?

Ob und wie eine Behandlung möglich ist, hängt ganz davon ab, welche Art von Veränderung vorliegt. Viele postentzündliche Pigmentflecken auf der Haut verblassen mit der Zeit von selbst. Bei ausgeprägten Narben oder Funktionsstörungen kann eine gezielte Therapie sinnvoll sein – etwa spezielle Cremes, Laserbehandlungen, Physiotherapie oder in bestimmten Fällen sogar operative Maßnahmen.

Es ist wichtig zu wissen, dass jede Entzündung unterschiedlich verläuft und auch die Folgen sehr individuell sein können. Die meisten postentzündlichen Veränderungen sind unbedenklich, aber bei Unsicherheiten oder anhaltenden Beschwerden empfiehlt sich eine ärztliche Rücksprache. So lässt sich am besten klären, ob Handlungsbedarf besteht – oder ob der Körper einfach noch etwas Zeit zur vollständigen Regeneration benötigt.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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