Plattenatelektase: Wenn die Lunge schlapp macht

Plattenatelektase: Wenn die Lunge schlapp macht

07.06.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Was bedeutet Plattenatelektase?

Eine Plattenatelektase beschreibt einen Bereich der Lunge, in dem das Lungengewebe zusammengefallen ist und dadurch keine Luft mehr aufnehmen kann. Das Wort setzt sich aus „Atelektase“ – also dem vollständigen oder teilweisen Kollaps eines Lungenabschnitts – und „Platten-“ zusammen, was auf die flache, plattenförmige Form des betroffenen Areals hinweist.

Wie entsteht eine Plattenatelektase?

Im Normalzustand sind die Lungenbläschen, die sogenannten Alveolen, mit Luft gefüllt und sorgen dafür, dass Sauerstoff ins Blut gelangt. Kommt es zu einer Plattenatelektase, fallen mehrere dieser Lungenbläschen nebeneinander zusammen, sodass ein flacher, platter Bezirk ohne Belüftung entsteht. Das kann verschiedene Ursachen haben. Häufig ist ein Bronchus, also ein Teil des Atemwegssystems, teilweise oder ganz verlegt – zum Beispiel durch Schleim, kleine Blutgerinnsel oder eingeatmete Fremdkörper. Auch nach einer Operation, bei langem Liegen oder bei flacher Atmung kann sich eine Plattenatelektase entwickeln, weil die Lunge dann nicht mehr vollständig entfaltet wird.

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Welche Beschwerden können auftreten?

Oft bleibt eine Plattenatelektase zunächst unbemerkt, besonders wenn nur ein kleiner Lungenabschnitt betroffen ist. Bei größeren Arealen kann es zu Kurzatmigkeit, Husten oder einem Druckgefühl im Brustkorb kommen. Manche Menschen merken, dass sie weniger belastbar sind oder schneller außer Atem geraten. In seltenen Fällen kann sich eine Infektion entwickeln, weil das nicht belüftete Gewebe anfälliger für Bakterien wird.

Ist eine Plattenatelektase gefährlich?

Die Diagnose sorgt manchmal für Unsicherheit. Viele fragen sich, ob das gefährlich ist oder bleibende Schäden zurückbleiben können. In den meisten Fällen ist eine Plattenatelektase jedoch gut behandelbar und bildet sich nach Beseitigung der Ursache oft wieder zurück. Das Risiko für Komplikationen steigt, wenn die Atelektase über längere Zeit bestehen bleibt oder sehr große Teile der Lunge betroffen sind. Dann kann sich eine Lungenentzündung entwickeln, oder es kommt zu einer verminderten Sauerstoffversorgung des Körpers. Bei rechtzeitiger Behandlung sind bleibende Schäden jedoch selten.

Wie wird eine Plattenatelektase festgestellt?

Häufig fällt eine Plattenatelektase im Röntgenbild der Lunge auf. Radiologisch zeigt sich dann ein platter, verdichteter Bereich, der keine Luft mehr enthält. Ärztinnen und Ärzte können oft schon anhand der Beschwerden und der Vorgeschichte einen Verdacht äußern. Manchmal werden zusätzliche Untersuchungen wie eine Computertomografie oder eine Bronchoskopie durchgeführt, um die genaue Ursache zu finden und andere Erkrankungen auszuschließen.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Die Therapie richtet sich vor allem nach der Ursache. Liegt ein Schleimpfropf oder ein anderer Fremdkörper vor, wird versucht, diesen zu entfernen – zum Beispiel durch Abhusten, spezielle Atemübungen oder eine Bronchoskopie. Atemtherapie, häufiges tiefes Durchatmen und das Wechseln der Liegeposition helfen dabei, die Lunge wieder zu entfalten. Nach Operationen oder bei Bettlägerigkeit kommen oft physiotherapeutische Maßnahmen zum Einsatz, um die Atmung zu verbessern. In seltenen Fällen, wenn eine Infektion auftritt, werden zusätzlich Antibiotika verabreicht.

Was kann selbst getan werden?

Aktives tiefes Durchatmen, regelmäßige Bewegung und das Vermeiden von langem Liegen unterstützen die Lunge dabei, sich wieder zu entfalten. Nach Operationen helfen gezielte Atemübungen und frühzeitige Mobilisation, einer Plattenatelektase vorzubeugen. Bei bestehenden Lungenerkrankungen ist eine gute Kontrolle und Behandlung wichtig, um das Risiko zu senken.

Eine Plattenatelektase ist also meist eine vorübergehende Störung, die bei rechtzeitiger Behandlung gute Heilungschancen bietet. Das Ziel ist immer, die Lunge wieder vollständig zu belüften und Komplikationen zu verhindern.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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