Pilzerkrankung – Was steckt dahinter?

Pilzerkrankung – Was steckt dahinter?

17.06.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Eine Pilzerkrankung bezeichnet eine Infektion des Körpers mit Pilzen, die Haut, Schleimhäute, Nägel oder innere Organe betreffen kann.

Was genau ist eine Pilzerkrankung?

Pilzerkrankungen entstehen, wenn sich Pilze im Körper ausbreiten und das natürliche Gleichgewicht stören. Pilze sind winzige Lebewesen, die überall in der Umwelt vorkommen – zum Beispiel im Boden, auf Pflanzen, aber auch auf der Haut oder im Darm. Die meisten Pilze sind harmlos, manche sind sogar nützlich. Es gibt jedoch Arten, die beim Menschen Infektionen auslösen können. Fachleute sprechen dann von einer sogenannten Mykose.

Wo treten Pilzerkrankungen am häufigsten auf?

Am häufigsten zeigen sich Pilzerkrankungen auf der Haut, an den Füßen, in den Zehenzwischenräumen oder an den Nägeln. Typisch ist zum Beispiel der Fußpilz, der sich durch Juckreiz, Rötung und manchmal Schuppung bemerkbar macht. Auch die Schleimhäute, etwa im Mund oder im Intimbereich, können betroffen sein. Eine Hefepilzinfektion im Mund nennt sich Soor, im Genitalbereich spricht man von einer Vaginalmykose oder einem Penispilz. Seltener befallen Pilze die inneren Organe – das geschieht meist nur, wenn das Immunsystem stark geschwächt ist.

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Wie erkennt man eine Pilzerkrankung?

Pilzerkrankungen zeigen sich je nach betroffener Körperstelle unterschiedlich. Auf der Haut treten häufig Juckreiz, Rötungen, kleine Bläschen oder schuppende Stellen auf. Nägel können sich verfärben, verdicken oder brüchig werden. Im Mund äußert sich eine Pilzinfektion oft durch weiße Beläge, ein pelziges Gefühl oder Brennen. Im Intimbereich kommt es zu Ausfluss, Rötung und manchmal unangenehmem Geruch. Bei einer Infektion innerer Organe sind die Beschwerden meist unspezifisch, zum Beispiel Fieber oder allgemeines Unwohlsein.

Wie kommt es überhaupt zu einer Pilzinfektion?

Die meisten Pilze sind für gesunde Menschen ungefährlich. Erst wenn das Immunsystem geschwächt ist, zum Beispiel durch Stress, eine chronische Erkrankung oder bestimmte Medikamente, können sie sich stärker vermehren. Auch warme, feuchte Hautstellen bieten Pilzen ideale Bedingungen. Wer oft schwitzt, enge Schuhe trägt oder nach dem Duschen die Haut nicht gut abtrocknet, ist eher gefährdet. Antibiotika können das natürliche Gleichgewicht der Haut oder Schleimhäute stören und so Pilzen das Wachstum erleichtern.

Ist eine Pilzerkrankung gefährlich?

Die meisten Pilzerkrankungen sind zwar unangenehm, aber nicht bedrohlich. Sie lassen sich in der Regel gut behandeln. Trotzdem sollte eine Infektion nicht auf die leichte Schulter genommen werden, denn unbehandelt kann sie sich ausbreiten und andere Körperbereiche erfassen. Besonders bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem – etwa nach einer Organtransplantation, bei HIV oder während einer Chemotherapie – können Pilzinfektionen gefährlich werden. In solchen Fällen kann der Pilz innere Organe befallen und ernsthafte Komplikationen verursachen.

Was tun bei einer Pilzerkrankung?

Bei ersten Anzeichen einer Pilzinfektion hilft es, die betroffene Stelle sauber und trocken zu halten. In vielen Fällen sind rezeptfreie Cremes, Gele oder Sprays aus der Apotheke wirksam. Diese sogenannten Antimykotika töten die Pilze ab oder hindern sie an der Vermehrung. Wichtig ist, die Behandlung konsequent und ausreichend lange durchzuführen – auch dann, wenn die Beschwerden schon nachlassen. Sonst besteht die Gefahr, dass die Pilze zurückkehren.

Bei wiederkehrenden oder besonders hartnäckigen Pilzinfektionen empfiehlt sich ein Besuch beim Arzt oder bei der Ärztin. Manchmal steckt eine andere Grunderkrankung dahinter, zum Beispiel Diabetes oder eine Störung des Immunsystems. Auch bei Pilzinfektionen im Mund, an den Nägeln oder im Intimbereich ist eine ärztliche Abklärung sinnvoll, um gezielt behandeln zu können.

Kann man einer Pilzerkrankung vorbeugen?

Ein paar einfache Maßnahmen helfen, das Risiko für Pilzinfektionen zu senken. Besonders wichtig ist es, Hautfalten und Zehenzwischenräume nach dem Waschen gründlich abzutrocknen. Atmungsaktive Kleidung und Schuhe vermeiden einen Wärmestau. In Gemeinschaftsduschen, Schwimmbädern oder Umkleidekabinen schützen Badeschlappen vor Fußpilz. Wer Antibiotika einnehmen muss, kann mit dem Arzt besprechen, wie sich das Risiko für Pilzinfektionen verringern lässt. Eine ausgewogene Ernährung und ein gesunder Lebensstil stärken das Immunsystem und machen den Körper widerstandsfähiger gegen Infektionen.

Wann sollte ärztlicher Rat eingeholt werden?

Wenn sich die Beschwerden trotz Behandlung nicht bessern, sich ausbreiten oder immer wiederkehren, ist ärztliche Hilfe angebracht. Auch bei starken Schmerzen, Fieber oder wenn das Immunsystem geschwächt ist, empfiehlt sich eine fachliche Abklärung. Das gilt ebenso, wenn Säuglinge, ältere Menschen oder Schwangere betroffen sind. Ärztinnen und Ärzte können gezielt untersuchen und die passende Behandlung einleiten.

Pilzerkrankungen sind also meist gut behandelbar, sollten aber ernst genommen werden – vor allem, wenn sie immer wieder auftreten oder ungewöhnlich verlaufen. Ein bewusster Umgang mit Hygiene, Kleidung und Gesundheit hilft, Pilzinfektionen vorzubeugen und Beschwerden rasch wieder loszuwerden.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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