Perirenales Stranding und seine Bedeutung im CT

Perirenales Stranding und seine Bedeutung im CT

23.04.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Was bedeutet perirenales Stranding?

Perirenales Stranding beschreibt eine auffällige Veränderung im Fettgewebe rund um die Niere, die häufig in einer bildgebenden Untersuchung wie einer Computertomografie (CT) sichtbar wird. Dabei zeigt sich das normalerweise lockere Fett um die Niere als „verwischt“, verdichtet oder mit feinen Linien durchzogen.

Wie entsteht dieses Bild?

Das perirenale Fettgewebe liegt wie eine schützende Schicht um die Niere. Wenn in oder um die Niere eine Entzündung, eine Reizung oder eine andere Störung auftritt, reagiert dieses Fett oft als Erstes. Durch die Entzündungsreaktion lagert sich vermehrt Flüssigkeit ein, das Gewebe schwillt an und es entstehen feine Veränderungen, die im CT als „Stranding“ erscheinen. Die Linien oder Schatten sind also ein indirektes Zeichen dafür, dass im Bereich der Niere gerade etwas Ungewöhnliches passiert.

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Was kann dahinterstecken?

Ein perirenales Stranding ist kein eigenständiges Krankheitsbild, sondern ein Hinweis auf einen Prozess im oder um das Nierengewebe. Am häufigsten tritt dieses Muster bei einer akuten Nierenentzündung (Pyelonephritis), einem Harnstau durch Nierensteine, nach Verletzungen oder nach einer Operation auf. Auch kleinere Blutungen, Infektionen oder selten Tumore können das Fettgewebe reizen und zu dieser Erscheinung führen. In manchen Fällen findet sich ein solches Stranding auch ohne schwerwiegende Ursache, zum Beispiel nach einer starken körperlichen Belastung oder bei harmlosen Reizzuständen.

Muss das immer etwas Schlimmes bedeuten?

Perirenales Stranding allein sagt noch nichts über die Schwere oder die genaue Ursache der Veränderungen aus. Es ist vor allem ein Zeichen, dass das Gewebe um die Niere gerade auf etwas reagiert. Ob es sich dabei um eine harmlose Irritation, eine Infektion oder eine andere Erkrankung handelt, lässt sich erst im Zusammenhang mit weiteren Befunden und Beschwerden beurteilen. Die Ärztin oder der Arzt schaut deshalb immer genau auf die Symptome, Laborwerte und weitere Bilder, um die Bedeutung richtig einzuordnen.

Wie geht es nach diesem Befund weiter?

Wenn im Befund ein perirenales Stranding beschrieben wird, folgt meist eine genaue Abklärung. Entscheidend ist, ob Beschwerden wie Fieber, Schmerzen in der Flanke, Probleme beim Wasserlassen oder andere Hinweise auf eine Erkrankung vorliegen. Zusätzlich werden oft Urin- und Blutuntersuchungen durchgeführt, um eine Entzündung oder Infektion nachzuweisen. Je nach Ergebnis kann es nötig sein, weitere Untersuchungen zu machen oder direkt eine Behandlung zu beginnen.

Was bedeutet das für dich?

Ein solcher Befund kann zunächst verunsichern, weil der Begriff ungewohnt klingt und nach etwas Ernstem aussieht. In den meisten Fällen ist das perirenale Stranding aber nur ein Hinweis, genauer hinzuschauen. Die eigentliche Bedeutung hängt immer davon ab, was die Ursache ist. Bei einer unkomplizierten Nierenentzündung reicht oft schon eine gezielte Behandlung mit Antibiotika. Handelt es sich um einen Harnstau durch einen Stein, wird dieser meist entfernt oder aufgelöst. Selten steckt eine schwerwiegendere Erkrankung dahinter.

Wann ist das perirenale Stranding harmlos?

Nicht jedes Stranding weist auf eine schwere Erkrankung hin. Gerade bei leichten Reizzuständen, nach sportlicher Aktivität oder ohne weitere Symptome kann die Veränderung auch wieder verschwinden. Wichtig ist, dass die Ärztin oder der Arzt alle Befunde gemeinsam bewertet und entscheidet, ob eine Kontrolle oder Behandlung nötig ist.

Perirenales Stranding ist also ein bildgebender Hinweis, der immer im Zusammenhang mit der gesamten Situation betrachtet werden muss. Allein der Begriff verrät noch nicht, wie ernst die Lage ist oder welche Behandlung erforderlich ist.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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