Periartikuläres Ödem rund ums Gelenk

Periartikuläres Ödem rund ums Gelenk

05.05.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Was ist ein periartikuläres Ödem?

Ein periartikuläres Ödem bezeichnet eine Flüssigkeitsansammlung im Gewebe rund um ein Gelenk. Der Begriff setzt sich aus „peri-“ für „um“ oder „herum“, „artikulär“ für „das Gelenk betreffend“ und „Ödem“ für eine Schwellung durch Flüssigkeit zusammen. Gemeint ist damit also eine Schwellung im Bereich, der das Gelenk umgibt, nicht im Gelenk selbst.

Wie entsteht eine solche Schwellung?

Im Körper gibt es verschiedene Gründe, warum sich Flüssigkeit im Gewebe ansammeln kann. Meistens ist ein periartikuläres Ödem die Folge einer Reizung, Entzündung oder Verletzung im Bereich um das Gelenk. Das kann zum Beispiel nach einem Sturz, einer Prellung, einer Überlastung oder auch bei bestimmten Erkrankungen wie der Arthritis auftreten. Manchmal entsteht ein solches Ödem auch nach Operationen oder bei chronischen Gelenkbeschwerden.

Durch die vermehrte Flüssigkeit schwillt das Gewebe rund um das betroffene Gelenk an. Das kann sich als sichtbare Verdickung zeigen, manchmal fühlt sich die Stelle auch wärmer an als die Umgebung. Häufig berichten Betroffene über ein Spannungsgefühl oder leichte Schmerzen, besonders bei Bewegung.

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Muss ein periartikuläres Ödem Sorgen machen?

Ein periartikuläres Ödem ist in den meisten Fällen ein Zeichen dafür, dass das umliegende Gewebe auf eine Belastung oder Verletzung reagiert. Die Schwellung selbst ist zunächst keine eigenständige Krankheit, sondern eher ein Symptom oder Begleitphänomen. Oft klingt die Flüssigkeitsansammlung nach einigen Tagen bis Wochen von allein wieder ab, sobald die Ursache – etwa eine Zerrung oder Überlastung – abheilt.

Trotzdem kann ein solches Ödem auch auf eine ernstere Ursache hinweisen, zum Beispiel wenn eine Entzündung im Gelenkbereich vorliegt oder eine Infektion besteht. Besonders wenn die Schwellung sehr stark ist, mit Rötung, Überwärmung, starken Schmerzen oder Fieber einhergeht, sollte ärztlich abgeklärt werden, was dahintersteckt. Auch wenn die Beweglichkeit des Gelenks deutlich eingeschränkt ist oder die Beschwerden länger anhalten, ist es sinnvoll, die Ursache genauer untersuchen zu lassen.

Was passiert bei der Untersuchung?

Um herauszufinden, warum ein periartikuläres Ödem entstanden ist, wird zuerst das betroffene Gelenk genau angeschaut und abgetastet. Ärztinnen und Ärzte achten dabei auf Anzeichen für eine Entzündung oder Verletzung. Häufig wird zusätzlich eine Bildgebung wie Ultraschall oder eine Magnetresonanztomografie (MRT) eingesetzt, um die Flüssigkeitsansammlung und das umliegende Gewebe genauer zu beurteilen. Manchmal lassen sich so auch kleine Verletzungen, Entzündungsherde oder andere Veränderungen erkennen, die mit bloßem Auge nicht sichtbar wären.

Was bedeutet das für den Alltag?

Eine Schwellung rund um das Gelenk kann im Alltag störend sein, vor allem wenn Bewegung oder Belastung Schmerzen verursachen. Oft hilft es, das betroffene Gelenk vorübergehend zu schonen, hochzulagern oder zu kühlen. Auch eine lockere Bandage kann entlastend wirken. In vielen Fällen bessert sich das Ödem nach einigen Tagen von allein, sobald die Ursache behandelt oder abgeklungen ist.

Wenn die Beschwerden zunehmen, die Schwellung sehr stark wird oder neue Symptome wie Fieber auftreten, sollte jedoch eine ärztliche Abklärung erfolgen. Besonders bei Vorerkrankungen wie Rheuma oder nach Operationen am Gelenk ist es wichtig, aufmerksam zu bleiben, um Komplikationen frühzeitig zu erkennen.

Wann sollte ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden?

Meistens ist ein periartikuläres Ödem harmlos und bildet sich von selbst zurück. Es gibt jedoch Situationen, in denen eine ärztliche Untersuchung ratsam ist. Das gilt immer dann, wenn das Gelenk sehr schmerzt, die Schwellung nicht abnimmt oder sich sogar verstärkt. Auch wenn Bewegung kaum noch möglich ist, das Gewebe stark gerötet oder überwärmt erscheint oder plötzlich Fieber dazukommt, sollte zeitnah ein Arzt oder eine Ärztin aufgesucht werden.

Gerade bei Menschen mit bekannten Gelenkerkrankungen, nach Verletzungen oder Operationen ist eine frühzeitige Abklärung wichtig, um schwerwiegende Ursachen wie Infektionen oder größere Verletzungen auszuschließen.

Was steckt hinter dem Begriff?

Periartikuläres Ödem ist ein rein beschreibender Ausdruck für eine Flüssigkeitsansammlung rund um das Gelenk. Er sagt zunächst nichts über die genaue Ursache oder die Schwere der Beschwerden aus. Entscheidend ist immer, in welchem Zusammenhang der Begriff genannt wird – etwa nach einer Verletzung, bei bestehenden Erkrankungen oder im Rahmen einer bildgebenden Untersuchung. Die weitere Behandlung richtet sich dann nach der zugrunde liegenden Ursache und dem individuellen Verlauf.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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