Perfundiert Medizin – Gute Durchblutung im Fokus

Perfundiert Medizin – Gute Durchblutung im Fokus

17.05.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Perfundiert bedeutet in der Medizin, dass ein Organ oder Gewebe ausreichend mit Blut durchströmt wird. Der Begriff beschreibt also, dass die Blutversorgung in einem bestimmten Bereich des Körpers funktioniert und das Gewebe mit Sauerstoff sowie Nährstoffen versorgt wird.

Was steckt hinter dem Begriff?

Im medizinischen Alltag taucht „perfundiert“ häufig in Arztbriefen, Befunden oder Operationsberichten auf. Gemeint ist damit, dass das untersuchte Organ – zum Beispiel die Niere, das Herz oder ein Muskel – von Blut durchflossen wird. Das ist wichtig, weil nur so Sauerstoff und lebenswichtige Stoffe in die Zellen gelangen. Auch der Abtransport von Abfallprodukten des Stoffwechsels hängt von einer guten Durchblutung ab.

Der Begriff stammt vom lateinischen „perfundere“, was so viel bedeutet wie „durchgießen“ oder „durchströmen“. In der Medizin ist damit immer die Durchblutung durch die Blutgefäße gemeint.

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Wo wird „perfundiert“ verwendet?

Besonders oft findet sich der Ausdruck in bildgebenden Befunden, zum Beispiel bei Ultraschalluntersuchungen, CT- oder MRT-Bildern. Steht dort etwa: „Das Nierenparenchym ist regelrecht perfundiert“, heißt das, dass die Niere eine normale Durchblutung aufweist. Auch im Rahmen von Operationen oder bei der Beurteilung von Transplantaten spielt die Perfusion eine große Rolle. Chirurginnen und Chirurgen prüfen, ob das verpflanzte Organ gut durchblutet – also perfundiert – ist.

In der Notfallmedizin ist die Einschätzung der Durchblutung entscheidend. Nach einem Unfall oder bei einem Schock achten Ärztinnen und Ärzte darauf, ob lebenswichtige Organe weiterhin ausreichend perfundiert werden. Denn eine gestörte Durchblutung kann schwere Folgen haben.

Was bedeutet es für die Gesundheit?

Wenn ein Gewebe als „perfundiert“ beschrieben wird, ist das grundsätzlich ein positives Zeichen. Es zeigt, dass die Blutversorgung im entsprechenden Bereich funktioniert. Das Organ erhält genug Sauerstoff und kann seine Aufgaben erfüllen. Probleme entstehen erst dann, wenn die Perfusion gestört ist – etwa durch verstopfte Blutgefäße, einen niedrigen Blutdruck oder andere Erkrankungen.

In medizinischen Berichten wird manchmal auch von „gut perfundiert“, „schwach perfundiert“ oder „nicht perfundiert“ gesprochen. Diese Abstufungen sagen aus, wie stark das Gewebe mit Blut versorgt wird. „Gut perfundiert“ bedeutet eine normale Durchblutung, während „schwach perfundiert“ auf eine verminderte Versorgung hinweist. „Nicht perfundiert“ bedeutet, dass das Gewebe gar kein Blut mehr erhält – was zu Schäden führen kann.

Warum ist die Durchblutung so wichtig?

Eine ausreichende Perfusion ist für jedes Organ lebensnotwendig. Ohne ständigen Nachschub an Sauerstoff und Nährstoffen können Zellen nicht überleben. Besonders empfindlich reagieren Gehirn, Herz und Nieren auf eine gestörte Durchblutung. Schon nach wenigen Minuten ohne Blutversorgung können bleibende Schäden entstehen.

Deshalb achten Ärztinnen und Ärzte in vielen Situationen gezielt darauf, ob Organe und Gewebe gut perfundiert sind. Das gilt sowohl bei Routineuntersuchungen als auch in Notfällen oder bei chronischen Erkrankungen.

Wann wird die Perfusion zum Problem?

Eine unzureichende Durchblutung kann viele Ursachen haben. Typisch sind zum Beispiel Gefäßverengungen durch Arteriosklerose, Blutgerinnsel oder einen sehr niedrigen Blutdruck. In solchen Fällen spricht man von einer „Minderdurchblutung“ oder „Ischämie“. Das Gegenteil, also eine zu starke Durchblutung, ist hingegen selten und meist nur in speziellen Situationen von Bedeutung.

Ob eine gestörte Perfusion gefährlich ist, hängt davon ab, welches Organ betroffen ist und wie lange die Durchblutung unterbrochen bleibt. Bei manchen Beschwerden genügt es, die Ursache zu behandeln und die Durchblutung wiederherzustellen. In anderen Fällen kann ein dauerhafter Schaden entstehen, wenn das Gewebe zu lange ohne Sauerstoff bleibt.

Zusammengefasst

„Perfundiert“ ist ein medizinischer Fachausdruck, der schlicht beschreibt, dass ein Gewebe oder Organ mit Blut versorgt wird. In Befunden ist das in der Regel ein gutes Zeichen, weil es auf eine funktionierende Durchblutung hinweist. Nur wenn die Perfusion gestört ist, kann das zu Problemen führen – dann sprechen Ärztinnen und Ärzte jedoch meist von einer „Minderdurchblutung“ oder „Ischämie“. Solange ein Bereich als „perfundiert“ beschrieben wird, besteht kein Anlass zur Sorge.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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