Die Patella ist die Kniescheibe – ein kleiner, flacher Knochen an der Vorderseite des Knies, der das Kniegelenk schützt und bei der Streckung des Beins eine wichtige Rolle spielt.
Aufbau und Funktion der Kniescheibe
Die Patella sitzt wie ein schützender Schild vor dem Kniegelenk. Sie ist ungefähr dreieckig geformt und liegt eingebettet in die Sehne des großen Oberschenkelmuskels. Wenn das Bein gestreckt wird, gleitet die Patella in einer Rinne am Oberschenkelknochen auf und ab. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, die Kraftübertragung vom Oberschenkelmuskel auf das Schienbein zu verbessern. Dadurch wird das Strecken des Beins erleichtert und das Kniegelenk effizienter entlastet.
Zusätzlich wirkt die Patella wie eine Art Stoßdämpfer. Sie schützt das empfindliche Kniegelenk vor direktem Druck und verteilt die Belastung gleichmäßig, zum Beispiel beim Gehen, Springen oder Treppensteigen. Ohne die Kniescheibe wäre das Knie deutlich anfälliger für Verletzungen und Verschleiß.
Wo taucht der Begriff Patella auf?
In medizinischen Befunden, Arztbriefen oder Röntgenberichten wird häufig von der Patella gesprochen, wenn das Knie untersucht wird. Das kann zum Beispiel nach einem Sturz, bei Schmerzen im Knie oder im Rahmen einer Routineuntersuchung der Fall sein. Ärztinnen und Ärzte prüfen dann, ob die Patella normal liegt, ob sie verschoben ist oder ob Veränderungen wie Risse, Brüche oder Abnutzungserscheinungen vorliegen.
Auch bei der Beschreibung von Operationen oder physiotherapeutischen Maßnahmen rund ums Knie fällt der Begriff regelmäßig. In manchen Fällen wird die Patella als Ursprungspunkt für bestimmte Beschwerden erwähnt, etwa bei Kniescheibenproblemen oder nach Sportverletzungen.
Mögliche Erkrankungen oder Verletzungen der Patella
Die Patella selbst ist kein Krankheitsbild, sondern ein anatomischer Begriff. Allerdings kann sie von verschiedenen Problemen betroffen sein. Dazu zählen zum Beispiel Prellungen, Brüche oder Verschiebungen der Kniescheibe. Auch der sogenannte Kniescheibenknorpel kann abnutzen, was zu Schmerzen führen kann. Solche Veränderungen werden in der Regel im Befund genauer beschrieben, etwa als „Patellafraktur“ (Bruch der Kniescheibe) oder „Chondropathia patellae“ (Knorpelschaden an der Kniescheibe).
Wenn im Arztbrief nur von „Patella unauffällig“ die Rede ist, bedeutet das, dass keine krankhaften Veränderungen festgestellt wurden. Ist die Patella jedoch Ausgangspunkt für Beschwerden, wird dies meist mit zusätzlichen Begriffen oder Diagnosen ergänzt.
Bedeutung im Alltag und bei Untersuchungen
Die Patella ist für die normale Beweglichkeit des Knies unverzichtbar. Sie sorgt dafür, dass das Bein stabil gestreckt und gebeugt werden kann. Besonders bei sportlichen Aktivitäten, aber auch im Alltag, ist sie ständig im Einsatz. Treten Schmerzen, Schwellungen oder ein „Knacken“ im Bereich der Kniescheibe auf, sollte das ärztlich abgeklärt werden. In den meisten Fällen lassen sich harmlose Ursachen finden, manchmal steckt jedoch eine Verletzung oder Überlastung dahinter.
In bildgebenden Verfahren wie Röntgen, MRT oder Ultraschall lässt sich die Patella gut beurteilen. So können Ärztinnen und Ärzte erkennen, ob sie richtig liegt, ob sie verletzt ist oder ob es Hinweise auf eine Überlastung gibt.
Kurz zusammengefasst
Die Patella ist die medizinische Bezeichnung für die Kniescheibe. Sie schützt das Kniegelenk, verbessert die Kraftübertragung beim Strecken des Beins und spielt für die Stabilität des Knies eine zentrale Rolle. In Befunden oder Arztbriefen steht der Begriff meist für eine normale anatomische Struktur, es sei denn, es werden zusätzliche Auffälligkeiten oder Erkrankungen genannt.