Partielle Verlegung der Mastoidzellen – Bedeutung und Folgen

Partielle Verlegung der Mastoidzellen – Bedeutung und Folgen

28.04.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Was bedeutet partielle Verlegung der Mastoidzellen?

Partielle Verlegung der Mastoidzellen beschreibt eine teilweise Blockade oder Auffüllung der luftgefüllten Hohlräume im Warzenfortsatz des Schläfenbeins, der sich hinter dem Ohr befindet. Die Mastoidzellen sind kleine, miteinander verbundene Kammern im Knochen, die normalerweise mit Luft gefüllt sind.

Die Rolle der Mastoidzellen im Schädel

Im menschlichen Schädel gibt es verschiedene luftgefüllte Räume, die sogenannten Pneumatisationsräume. Die Mastoidzellen zählen dazu und liegen direkt hinter dem knöchernen Teil des Ohrs, dem sogenannten Warzenfortsatz. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, das Mittelohr zu belüften und die Schallleitung zu unterstützen. Außerdem helfen sie dabei, den Druck im Ohr auszugleichen.

Normalerweise sind die Mastoidzellen mit Luft gefüllt. Das lässt sich in bildgebenden Untersuchungen wie einem CT oder MRT gut erkennen. Wenn jedoch eine partielle Verlegung vorliegt, sind Teile dieser Zellen nicht mehr luftgefüllt, sondern mit Flüssigkeit, Schleim oder Gewebe gefüllt.

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Was bedeutet eine partielle Verlegung konkret?

Der Begriff „partielle Verlegung“ deutet darauf hin, dass nicht alle, sondern nur einige Mastoidzellen betroffen sind. Das kann zum Beispiel nach einer Infektion im Bereich des Ohrs vorkommen, etwa bei einer Mittelohrentzündung. In solchen Fällen kann sich Flüssigkeit oder entzündliches Gewebe in die Mastoidzellen ausbreiten und dort die Luft verdrängen.

Auch nach einer Erkältung, bei Allergien oder bei chronischen Problemen im Nasen-Rachen-Raum kann es zu einer teilweisen Auffüllung kommen. Manchmal entsteht eine solche Veränderung auch ohne erkennbare Beschwerden und wird zufällig bei einer Untersuchung entdeckt.

Ist eine partielle Verlegung der Mastoidzellen schlimm?

Eine teilweise Verlegung der Mastoidzellen ist nicht automatisch ein Grund zur Sorge. Häufig handelt es sich um eine harmlose, vorübergehende Begleiterscheinung einer Entzündung oder einer anderen Reizung im Bereich des Ohrs. Die Mastoidzellen können sich nach Abklingen der Ursache meist wieder von selbst belüften.

In manchen Fällen kann eine länger bestehende Verlegung aber auf eine chronische Entzündung oder andere Veränderungen hindeuten. Sehr selten kann es zu einer sogenannten Mastoiditis kommen, also einer Entzündung des Warzenfortsatzes. Diese ist jedoch meist mit deutlichen Beschwerden wie Schmerzen hinter dem Ohr, Rötung oder Schwellung verbunden.

Wie wird eine partielle Verlegung festgestellt?

Oft fällt eine teilweise Verlegung der Mastoidzellen im Rahmen einer Bildgebung auf, zum Beispiel bei einer Computertomografie (CT) oder Magnetresonanztomografie (MRT) des Kopfes. Die Ärztin oder der Arzt erkennt dann, dass bestimmte Bereiche der Mastoidzellen nicht mehr luftgefüllt erscheinen.

Beschwerden wie Ohrenschmerzen, Druckgefühl oder Hörminderung können Hinweise geben, sind aber nicht zwingend vorhanden. Viele Menschen merken von einer solchen Veränderung gar nichts.

Was passiert bei einer teilweisen Verlegung der Mastoidzellen weiter?

In den meisten Fällen besteht kein Anlass zur Sorge. Die Behandlung richtet sich immer nach der Ursache der Veränderung. Wenn eine akute Entzündung oder Infektion vorliegt, kann diese mit Medikamenten behandelt werden. In den allermeisten Fällen genügt es, die Ursache anzugehen und den Verlauf zu beobachten. Nur bei anhaltenden oder schweren Beschwerden, Komplikationen oder wiederholten Infektionen ist eine weiterführende Diagnostik nötig.

Eine partielle Verlegung der Mastoidzellen ist also meist ein harmloser Befund, der sich häufig von selbst zurückbildet, sobald die auslösende Ursache abgeklungen ist.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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