Parese – Muskelschwäche und ihre Ursachen

Parese – Muskelschwäche und ihre Ursachen

07.05.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Was bedeutet Parese?

Eine Parese bezeichnet eine teilweise Lähmung oder Schwäche eines Muskels oder einer Muskelgruppe. Das bedeutet, dass die betroffene Körperregion nicht mehr so kräftig bewegt werden kann wie zuvor, aber noch eine gewisse Restfunktion vorhanden ist.

Wie äußert sich eine Parese?

Die Symptome einer Parese sind unterschiedlich, je nachdem, welche Muskeln oder Körperbereiche betroffen sind. Meist fällt auf, dass Bewegungen schwerer fallen oder weniger Kraft vorhanden ist. Zum Beispiel kann ein Arm nicht mehr vollständig gehoben werden, das Gehen wird unsicher oder die Gesichtsmuskulatur wirkt schlaff. Im Gegensatz zur vollständigen Lähmung (medizinisch: Plegie) ist bei einer Parese die Beweglichkeit noch teilweise erhalten. Oft berichten Betroffene über ein Gefühl der Schwäche, Unsicherheit oder Schwierigkeiten bei alltäglichen Tätigkeiten.

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Ursachen: Warum entsteht eine Parese?

Es gibt viele mögliche Auslöser für eine Parese. Häufig entsteht sie durch eine Schädigung von Nerven, die für die Steuerung der Muskeln zuständig sind. Solche Nervenschäden können zum Beispiel nach einem Schlaganfall, einer Entzündung, einem Unfall oder durch Druck auf einen Nerv auftreten. Auch Erkrankungen des Gehirns, des Rückenmarks oder der Muskulatur selbst kommen als Ursache infrage. Seltener führen Infektionen, Tumore oder Stoffwechselstörungen dazu, dass die Nervenimpulse nicht mehr richtig ankommen und die Muskeln schwächer werden.

Ist eine Parese gefährlich?

Die Diagnose einer Parese kann zunächst verunsichern und Angst machen. Viele fragen sich, ob die Lähmung dauerhaft bleibt oder sich sogar verschlimmert. Ob eine Parese „schlimm“ ist, hängt stark von der Ursache ab. Manchmal bildet sich die Muskelschwäche nach einer gewissen Zeit wieder zurück, zum Beispiel wenn ein eingeklemmter Nerv entlastet wird oder eine Entzündung abklingt. In anderen Fällen bleibt eine Restschwäche bestehen oder die Beschwerden verschlechtern sich, wenn die zugrundeliegende Erkrankung fortschreitet. Besonders wichtig ist es, bei neu auftretenden Lähmungserscheinungen schnell ärztliche Hilfe zu suchen, damit die Ursache abgeklärt und eine gezielte Behandlung begonnen werden kann.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Die Therapie einer Parese richtet sich immer nach der Ursache. Liegt zum Beispiel ein Bandscheibenvorfall oder ein Schlaganfall vor, stehen zunächst die Behandlung dieser Grunderkrankung und die Vermeidung weiterer Schäden im Vordergrund. Oft kommen Medikamente, Physiotherapie und Ergotherapie zum Einsatz, um die Beweglichkeit zu verbessern und die Muskulatur zu stärken. In manchen Fällen ist eine Operation notwendig, etwa um einen eingeklemmten Nerv zu entlasten. Auch Hilfsmittel wie Schienen, Gehstützen oder spezielle Trainingsgeräte können helfen, den Alltag wieder besser zu bewältigen.

Wichtig ist es, möglichst früh mit der Rehabilitation zu beginnen. Je eher gezielte Übungen starten, desto größer sind die Chancen, die Muskelkraft teilweise oder ganz zurückzugewinnen. Viele erleben Fortschritte, auch wenn diese manchmal nur langsam vorangehen. Geduld, Ausdauer und die Unterstützung durch Fachpersonal sind entscheidend für den Behandlungserfolg.

Leben mit einer Parese

Der Alltag mit einer Muskelschwäche kann herausfordernd sein. Es braucht Zeit, sich an die veränderte Beweglichkeit zu gewöhnen und neue Wege zu finden, um Aufgaben zu bewältigen. Physiotherapeutische Übungen, gezieltes Krafttraining und das Erlernen von Kompensationstechniken helfen, die Selbstständigkeit so weit wie möglich zu erhalten. Auch psychische Unterstützung kann sinnvoll sein, um mit Unsicherheit, Ängsten oder Frustration umzugehen.

Es ist wichtig zu wissen, dass eine Parese nicht automatisch bedeutet, dauerhaft auf fremde Hilfe angewiesen zu sein. Viele Betroffene schaffen es, mit Unterstützung und Training wieder ein aktives Leben zu führen. Wie gut die Genesung gelingt, hängt von der Ursache, dem eigenen Engagement und den verfügbaren Therapieangeboten ab. Ein enger Austausch mit Ärztinnen, Therapeuten und dem sozialen Umfeld ist dabei eine große Hilfe.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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