Was sind Parabasalzellen?
Parabasalzellen sind spezielle Zellen, die im unteren Bereich des Plattenepithels der Schleimhäute vorkommen, besonders am Gebärmutterhals (Zervix). Sie gehören zu den unreiferen Zellformen und liegen direkt über der sogenannten Basalschicht, aus der ständig neue Zellen nachgebildet werden.
Wo kommen Parabasalzellen vor?
Am häufigsten finden sich Parabasalzellen im Bereich des Gebärmutterhalses, genauer gesagt im Plattenepithel, das die Oberfläche der Schleimhaut auskleidet. Dieses Epithel erneuert sich regelmäßig: In der untersten Schicht, der Basalschicht, entstehen neue Zellen, die dann nach oben wandern und sich dabei verändern. Parabasalzellen sind die erste Zellgeneration, die sich aus den Basalzellen entwickelt, bevor sie zu reifen, oberflächlichen Zellen werden.
Auch in anderen Schleimhautbereichen, etwa in der Scheide (Vagina), können Parabasalzellen nachgewiesen werden. Sie spielen eine wichtige Rolle bei der Regeneration und Erneuerung der Schleimhaut.
Wann tauchen Parabasalzellen im Befund auf?
Parabasalzellen werden vor allem in gynäkologischen Abstrichen, wie dem sogenannten Pap-Test, beschrieben. Normalerweise finden sich dort hauptsächlich reife, abgeschilferte Zellen der obersten Schichten. Sind jedoch vermehrt Parabasalzellen nachweisbar, kann das auf eine Veränderung im Aufbau der Schleimhaut hindeuten.
Häufig tritt das zum Beispiel in den Wechseljahren (Menopause) auf. Durch den sinkenden Östrogenspiegel wird die Schleimhaut dünner, und es gelangen mehr unreife Zellen an die Oberfläche. Auch nach einer Geburt, bei bestimmten Hormonstörungen oder nach operativen Eingriffen kann die Schleimhaut vorübergehend mehr Parabasalzellen abgeben.
Was bedeutet ein Nachweis von Parabasalzellen?
Ein Befund, in dem Parabasalzellen erwähnt werden, ist zunächst eine reine Zellbeschreibung. Er gibt Auskunft darüber, aus welchen Schichten sich die im Abstrich gefundenen Zellen zusammensetzen. Das allein ist noch kein Hinweis auf eine Krankheit.
Werden viele Parabasalzellen gefunden, kann das bedeuten, dass die Schleimhaut sich gerade erneuert oder dass der Einfluss bestimmter Hormone – vor allem von Östrogen – vermindert ist. Besonders in und nach den Wechseljahren ist das ein ganz typischer Befund. Auch bei jüngeren Menschen kann die Einnahme bestimmter Medikamente, eine längere Stillzeit oder eine Hormontherapie dazu führen, dass mehr Parabasalzellen im Abstrich nachweisbar sind.
Ist das schlimm? Muss etwas getan werden?
Die Anwesenheit von Parabasalzellen ist in den meisten Fällen harmlos und ein Zeichen für hormonelle Veränderungen oder natürliche Umbauprozesse der Schleimhaut. Gerade in der Menopause ist es völlig normal, dass der Anteil dieser Zellen steigt. Auch nach einer Geburt oder bei der Rückbildung der Gebärmutterschleimhaut kann das vorübergehend vorkommen.
Nur sehr selten steckt eine ernsthafte Erkrankung dahinter. Manchmal können Entzündungen, starke hormonelle Störungen oder bestimmte Therapien dazu führen, dass die Schleimhaut nicht mehr wie gewohnt aufgebaut wird. In solchen Fällen werden Parabasalzellen oft zusammen mit anderen auffälligen Befunden gesehen, etwa entzündlichen Veränderungen oder Zellveränderungen, die genauer abgeklärt werden müssen.
Wann sollte eine weitere Abklärung erfolgen?
Ein Befund mit vielen Parabasalzellen erfordert normalerweise keine spezielle Behandlung. Erst wenn zusätzlich auffällige Symptome auftreten – wie ungewöhnlicher Ausfluss, Schmerzen oder Blutungen – oder wenn im Abstrich weitere auffällige Zellveränderungen festgestellt werden, kann eine gezielte Abklärung sinnvoll sein. Dann entscheidet die behandelnde Fachkraft, ob weitere Untersuchungen notwendig sind.
Im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung wird der Nachweis von Parabasalzellen meist einfach dokumentiert und im Verlauf beobachtet. Oft normalisiert sich das Zellbild von allein wieder, sobald sich der Hormonhaushalt stabilisiert hat.
Parabasalzellen im Zusammenhang mit anderen Befunden
In manchen Fällen taucht der Begriff Parabasalzellen zusammen mit anderen Begriffen auf, etwa „atrophes Zellbild“ oder „reifes Plattenepithel“. Ein atrophes Zellbild beschreibt eine Schleimhaut, die dünner und weniger stabil ist – auch das ist in den Wechseljahren oder nach einer längeren Stillzeit ganz typisch und meist unbedenklich. Die Kombination aus Parabasalzellen und anderen Zelltypen hilft Fachleuten, den Zustand der Schleimhaut besser einzuschätzen.
Zusammenfassung
Parabasalzellen sind ein natürlicher Bestandteil der Schleimhaut und spielen eine wichtige Rolle bei deren Erneuerung. Ihr Nachweis im Abstrich ist meist harmlos und spiegelt hormonelle Veränderungen oder Umbauprozesse wider. Nur wenn weitere Auffälligkeiten hinzukommen oder Beschwerden bestehen, ist eine genauere Abklärung notwendig. In den meisten Fällen handelt es sich um einen normalen Befund ohne Krankheitswert.