Palpabel Medizin: Tastbare Befunde verstehen

Palpabel Medizin: Tastbare Befunde verstehen

25.05.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Was bedeutet „palpabel“ im medizinischen Zusammenhang?

Der Begriff stammt ursprünglich aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie „fühlbar“ oder „tastbar“. Im medizinischen Alltag wird „palpabel“ verwendet, wenn Ärztinnen und Ärzte bei einer körperlichen Untersuchung etwas mit den Fingern ertasten können. Das kann zum Beispiel ein Knoten, eine Schwellung, ein Organ oder eine Veränderung im Gewebe sein. Die Untersuchung selbst nennt sich Palpation – das Abtasten des Körpers, um Auffälligkeiten zu erkennen.

Wann wird „palpabel“ verwendet?

In Arztbriefen, Befunden oder bei der Beschreibung von Untersuchungsergebnissen taucht „palpabel“ häufig auf. Gemeint ist damit, dass eine Struktur oder Veränderung tatsächlich mit den Händen zu spüren war. Ein Beispiel: „Lymphknoten in der Achsel palpabel“ bedeutet, dass die Lymphknoten an dieser Stelle beim Abtasten gefühlt wurden. Auch Organe wie Leber oder Milz werden oft daraufhin untersucht, ob sie palpabel sind – also ob sie unter dem Rippenbogen hervortreten und ertastet werden können.

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Was sagt „palpabel“ aus?

Ob etwas palpabel ist, kann Hinweise darauf geben, ob eine Struktur vergrößert, verhärtet oder verschoben ist. Manchmal ist es normal, dass bestimmte Körperteile beim Abtasten nicht zu spüren sind. Werden sie plötzlich palpabel, kann das ein Zeichen für eine Veränderung sein. Das bedeutet jedoch nicht automatisch, dass etwas Schlimmes vorliegt. Oft sind solche Befunde harmlos oder klären sich durch weitere Untersuchungen.

Beispiele aus der Praxis

In der medizinischen Praxis gibt es viele Situationen, in denen der Begriff „palpabel“ genutzt wird. Typisch ist das Abtasten der Schilddrüse am Hals: Ist sie nicht tastbar, wird das als „nicht palpabel“ beschrieben. Bei bestimmten Erkrankungen kann die Schilddrüse jedoch vergrößert sein und wird dann als „palpabel“ notiert. Auch bei der Untersuchung des Bauches wird geprüft, ob Leber oder Milz fühlbar sind. Bei Kindern sind manchmal sogar die Milz oder die Leber ganz leicht palpabel, ohne dass das krankhaft ist.

Ein weiteres Beispiel sind tastbare Knoten in der Brust, im Bauch oder an anderen Stellen. Hier bedeutet „palpabel“ lediglich, dass beim Abtasten eine Veränderung gespürt wurde. Wie diese zu bewerten ist, hängt immer vom Gesamteindruck, Begleitsymptomen und gegebenenfalls weiteren Untersuchungen ab.

Bedeutung für die Befundbeurteilung

Die Angabe „palpabel“ ist ein wichtiger Bestandteil der körperlichen Untersuchung. Sie hilft, Veränderungen frühzeitig zu entdecken und gezielt weitere Schritte einzuleiten. Gleichzeitig ist sie nur ein Teil des Gesamtbildes. Ob eine tastbare Veränderung harmlos oder behandlungsbedürftig ist, lässt sich meist erst nach weiteren Untersuchungen – zum Beispiel durch Ultraschall, Bluttests oder bildgebende Verfahren – beurteilen.

Kurz zusammengefasst

„Palpabel“ bedeutet in der Medizin, dass etwas durch Abtasten spürbar ist. Ob das ein Grund zur Sorge ist, hängt vom jeweiligen Befund und dem weiteren Kontext ab. Die Beschreibung „palpabel“ allein stellt noch keine Diagnose dar, sondern beschreibt lediglich das Ergebnis einer Tastuntersuchung.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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