Was sind Ossikel?
Ossikel sind kleine Knochen im menschlichen Körper, die vor allem im Ohr eine wichtige Rolle spielen. Der Begriff stammt aus dem Lateinischen und bedeutet wörtlich „Knöchelchen“.
Die winzigen Knochen im Ohr
Im Ohr gibt es drei dieser Ossikel: Hammer, Amboss und Steigbügel. Zusammen bilden sie die Gehörknöchelchenkette im Mittelohr. Ihre Aufgabe ist es, Schallwellen, die vom Trommelfell aufgenommen werden, weiterzuleiten und zu verstärken, damit sie schließlich im Innenohr ankommen und als Töne und Geräusche wahrgenommen werden können. Ohne diese kleinen Knochen wäre das Hören in der gewohnten Form nicht möglich.
Aufbau und Funktion der Gehörknöchelchen
Der Hammer (Malleus) ist das erste Knöchelchen und sitzt direkt am Trommelfell. Daran schließt sich der Amboss (Incus) an, der als Verbindung zum Steigbügel (Stapes) dient. Der Steigbügel wiederum überträgt die Schallwellen auf das sogenannte „ovale Fenster“ des Innenohrs. Diese Kette ist einzigartig im menschlichen Körper und sorgt dafür, dass selbst leise Geräusche präzise weitergeleitet werden.
Die Ossikel sind die kleinsten Knochen im menschlichen Körper. Besonders der Steigbügel ist winzig – nur etwa drei Millimeter groß. Trotz ihrer geringen Größe erfüllen sie eine sehr komplexe und unverzichtbare Aufgabe im Hörvorgang.
Wo taucht der Begriff noch auf?
Neben den Gehörknöchelchen im Ohr kann der Begriff Ossikel auch in anderen Zusammenhängen auftauchen, etwa in der Tieranatomie. Beispielsweise besitzen bestimmte Tiere kleine Knochenstrukturen, die ebenfalls als Ossikel bezeichnet werden. In der Humanmedizin bezieht sich der Begriff jedoch fast immer auf die drei Gehörknöchelchen des Mittelohrs.
Bedeutung in medizinischen Befunden
Wenn in einem Arztbrief oder Befund von Ossikeln die Rede ist, geht es meistens um die Gehörknöchelchen. Das kann zum Beispiel bei einer Untersuchung des Mittelohrs, bei Hörtests oder im Rahmen einer Operation im Ohr erwähnt werden. Manchmal werden die Ossikel auch bei bildgebenden Verfahren wie dem CT oder MRT des Kopfes beschrieben, wenn deren Zustand beurteilt werden soll.
Was passiert, wenn Ossikel geschädigt sind?
Sind die Gehörknöchelchen beschädigt, zum Beispiel durch eine Entzündung, einen Unfall oder altersbedingten Verschleiß, kann das zu einer Hörminderung führen. In manchen Fällen kann es notwendig sein, einzelne Knöchelchen zu ersetzen oder zu rekonstruieren. Das geschieht meist durch einen chirurgischen Eingriff, bei dem künstliche Ersatzteile eingesetzt werden. Solche Eingriffe werden jedoch nur dann durchgeführt, wenn der Hörverlust spürbar ist und andere Behandlungsmöglichkeiten nicht ausreichen.
Zusammenfassung
Ossikel sind die winzigen Knochen im Mittelohr, die das Hören überhaupt erst ermöglichen. Sie sind ein fester Bestandteil der normalen Anatomie und werden in medizinischen Texten meist im Zusammenhang mit dem Ohr erwähnt. Wenn der Begriff in einem Befund auftaucht, ist damit in der Regel die Gehörknöchelchenkette gemeint.