Eine Nasentamponade ist ein medizinisches Hilfsmittel, das in erster Linie verwendet wird, um starkes Nasenbluten zu kontrollieren. Dabei wird ein weiches Material in die Nase eingeführt, sodass es wie ein kleiner „Stopfen“ wirkt und den Blutfluss bremst. Die Tamponade übt Druck auf die Nasenschleimhaut aus, zieht die Gefäße zusammen und unterstützt so den Stillstand der Blutung.
Was genau ist eine Nasentamponade?
Bei einer vorderen Nasentamponade wird das stopfende Material vorsichtig in den vorderen Teil der Nase gelegt. Meist reicht sie aus, wenn das Blut in diesem Bereich austritt. Eine hintere Nasentamponade wird seltener eingesetzt, da sie weiter hinten in der Nasenhöhle liegt und vor allem bei sehr starken oder nicht kontrollierbaren Blutungen nötig wird. Oft verbleibt die Tamponade zwei bis drei Tage in der Nase, während sich die betroffene Stelle erholen kann. In dieser Zeit ist die Nasenatmung eingeschränkt, doch normalerweise kann durch den Mund geatmet werden.
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Warum wird eine Nasentamponade eingesetzt?
Nasentamponaden kommen zum Einsatz, wenn eine Blutung nicht spontan aufhört oder wenn konservative Methoden – wie das Zusammendrücken der Nasenflügel – nicht erfolgreich sind. Auch nach Nasenoperationen kann es sinnvoll sein, die Wunde durch Druck von innen zu stabilisieren. Die Tamponade schützt das empfindliche Gewebe und kann außerdem verhindern, dass sich überschüssiges Blut im Rachenraum sammelt. In manchen Befunden oder Arztbriefen wird genau dokumentiert, wie lange die Tamponade geplant ist, wann sie entfernt werden soll und ob während der Anwendung Probleme aufgetreten sind.
Alternativen zur Nasentamponade
Nicht jedes Nasenbluten erfordert eine Nasentamponade. Abhängig davon, woher die Blutung stammt und wie stark sie ist, kommen unterschiedliche Behandlungen in Frage. Oft verödet der Arzt punktuell das blutende Gefäß, beispielsweise mit Silbernitrat oder einem Laser. Schreitet die Blutung trotz solcher Maßnahmen weiter fort, kann ein kleiner Eingriff nötig werden, bei dem die betroffenen Stellen operativ versorgt werden. Auch Medikamente, wie zum Beispiel abschwellende Sprays, können helfen, indem sie die Gefäße zusammenziehen. Bei chronischem Nasenbluten oder wiederkehrenden Blutungen werden mitunter Steroid-Nasensprays oder Blutuntersuchungen eingesetzt, um Entzündungen zu lindern oder eine eventuelle Gerinnungsstörung aufzudecken.
Wichtige Pflege während und nach Nasentamponaden
Während eine Nasentamponade in der Nase sitzt, solltest du möglichst nicht schnäuzen, damit die Wunde nicht erneut aufreißt. Oft bekommst du abschwellende Sprays oder schmerzstillende Mittel verschrieben, damit du dich wohler fühlst. Nach dem Entfernen kann es hilfreich sein, die Nase regelmäßig mit Salzwasser zu spülen, um Krusten und Reste von Blut zu lösen. Dadurch unterstützt du die Heilung der Nasenschleimhaut und beugst erneuten Blutungen vor. Wenn der Blutfluss erneut stark einsetzt, du Schmerzen, Fieber oder ungewöhnlichen Ausfluss bemerkst, solltest du so schnell wie möglich ärztlichen Rat einholen. In solchen Fällen kann es nötig sein, die Tamponade wieder einzusetzen oder eine andere Therapie in Betracht zu ziehen. Auf Schläge oder Stöße im Bereich der Nase solltest du in der ersten Zeit unbedingt verzichten, damit sich alles gut stabilisieren kann und du dich rasch erholst.
Autor:
PD Dr. med. Witold Polanski
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BITTE BEACHTEN
Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information. Die hier bereitgestellten Informationen können keine individuelle ärztliche Beratung, Diagnose oder Behandlung ersetzen. Bei medizinischen Fragen oder Beschwerden wenden Sie sich bitte immer an Ihren behandelnden Arzt oder medizinisches Fachpersonal.