MRT Kreuzbandriss – Was die Bilder zeigen

MRT Kreuzbandriss – Was die Bilder zeigen

14.05.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Was bedeutet MRT bei Kreuzbandriss?

Ein MRT beim Verdacht auf Kreuzbandriss ist eine spezielle Bildgebung des Knies, bei der mit Hilfe von Magnetresonanztomografie das Kreuzband und andere Strukturen im Kniegelenk genau dargestellt werden. Diese Untersuchung hilft dabei, festzustellen, ob das Kreuzband ganz, angerissen oder vollständig gerissen ist.

Wozu wird das MRT eingesetzt?

Das Knie ist ein komplexes Gelenk mit verschiedenen Bändern, Knorpeln und Menisken. Besonders das vordere Kreuzband spielt eine entscheidende Rolle für die Stabilität. Wenn es bei einem Sportunfall oder einem Sturz zu plötzlichen Schmerzen, einem Knacken oder nachlassender Stabilität im Knie kommt, steht schnell der Verdacht auf einen Kreuzbandriss im Raum. Die Magnetresonanztomografie – kurz MRT – liefert dabei besonders genaue Bilder vom Inneren des Knies.

Im Unterschied zum Röntgen, das vor allem Knochen zeigt, kann das MRT auch feine Weichteilstrukturen wie Bänder, Menisken und Knorpel abbilden. So lässt sich erkennen, ob das Kreuzband nur gedehnt, angerissen oder komplett durchtrennt ist. Auch Begleitverletzungen, etwa am Meniskus oder an anderen Bändern, werden sichtbar.

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Wie läuft die Untersuchung ab?

Für das MRT wird das Knie meist in einer speziellen Schiene ruhiggestellt. Während der Untersuchung liegt man in einer Röhre, die mit starken Magnetfeldern arbeitet. Diese Magnetfelder sind völlig schmerzfrei und verursachen keine Strahlenbelastung. Es ist lediglich mit lauten Klopfgeräuschen zu rechnen, weshalb oft Kopfhörer oder Ohrstöpsel angeboten werden. Die Untersuchung dauert in der Regel etwa 20 bis 30 Minuten.

Vor dem MRT muss sämtlicher Metallgegenstand abgelegt werden, da das Magnetfeld auf Metall reagiert. Wer Implantate, einen Herzschrittmacher oder Metallteile im Körper hat, sollte das vorab unbedingt angeben, da in manchen Fällen dann kein MRT möglich ist.

Was zeigt das MRT bei Kreuzbandriss?

Die Bilder des MRT machen sichtbar, ob das Kreuzband noch intakt ist oder ob es einen Riss gibt. Ein kompletter Riss zeigt sich meist als deutliche Unterbrechung des Bandverlaufs. Auch kleine Einblutungen, Schwellungen oder Verletzungen an umliegenden Strukturen werden erkannt. In manchen Fällen finden sich zudem Hinweise auf Knorpelschäden oder einen Meniskusriss, die bei einem Unfall ebenfalls auftreten können.

Gerade wenn die körperliche Untersuchung nicht eindeutig ist – etwa weil das Knie stark geschwollen ist oder Schmerzen die Beweglichkeit einschränken – hilft das MRT, Klarheit zu schaffen. Die genaue Diagnose ist wichtig, um die passende Behandlung zu planen.

Was bedeutet ein Kreuzbandriss für das weitere Vorgehen?

Die Diagnose Kreuzbandriss ist für viele erst einmal ein Schock. Häufig tauchen Fragen auf: Wie schlimm ist das? Kann das Knie wieder vollständig heilen? Ist eine Operation zwingend notwendig? Und was passiert, wenn nichts gemacht wird?

Ob ein Kreuzbandriss operiert werden muss, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Nicht jeder Riss erfordert automatisch eine Operation. Entscheidend sind das Alter, die sportlichen Ansprüche, die Stabilität des Knies im Alltag und mögliche Begleitverletzungen. Bei sehr aktiven Menschen oder Sportarten mit schnellen Richtungswechseln wird häufiger zu einer Operation geraten. Wer im Alltag keine Instabilität verspürt und keine weiteren Schäden vorliegen, kann oft auch ohne OP auskommen – dann stehen Physiotherapie und Muskelaufbau im Mittelpunkt.

Das MRT hilft dabei, die Entscheidung für oder gegen eine Operation zu treffen. Es zeigt, wie ausgeprägt die Verletzung ist und ob andere Strukturen betroffen sind.

Typische Ängste und Unsicherheiten

Viele machen sich nach der Diagnose Sorgen, wie es weitergeht. Die Vorstellung, dass das Knie dauerhaft instabil bleibt oder Sport nie wieder möglich ist, löst oft Unsicherheit aus. Es gibt aber gute Nachrichten: Dank moderner Behandlungsmöglichkeiten – ob operativ oder konservativ – sind die Chancen auf eine Rückkehr in den Alltag und sogar in den Sport meist sehr gut. Wichtig ist, sich Zeit für die Heilung zu nehmen und das Knie gezielt zu stärken.

Auch die Angst vor der MRT-Untersuchung selbst ist nicht selten. Die enge Röhre oder die lauten Geräusche können unangenehm wirken. Wer sich vorher informiert, weiß aber meist besser, was auf einen zukommt. Das Personal hilft dabei, sich während der Untersuchung wohlzufühlen.

Was passiert nach dem MRT?

Nach der Untersuchung werden die Bilder von Fachärztinnen oder Fachärzten für Radiologie ausgewertet. Sie erstellen einen Befund, der an die behandelnde Orthopädin oder den behandelnden Orthopäden weitergeleitet wird. Gemeinsam wird dann besprochen, wie es weitergeht – ob eine Operation sinnvoll ist oder ob Physiotherapie ausreicht.

Alle weiteren Schritte hängen also vom genauen Befund ab. Das MRT ist dabei ein wichtiges Werkzeug, um die individuell beste Entscheidung für das verletzte Knie zu treffen.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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