Mitralklappe – Funktion, Probleme und Befund

Mitralklappe – Funktion, Probleme und Befund

30.06.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Die Mitralklappe ist eine der vier Herzklappen und sorgt dafür, dass das Blut im Herzen in die richtige Richtung fließt. Sie liegt zwischen dem linken Vorhof und der linken Herzkammer und funktioniert wie ein Ventil: Sie öffnet sich, wenn das Blut vom Vorhof in die Kammer strömt, und schließt sich, sobald das Blut weiter in den Körper gepumpt wird.

Aufbau und Funktion der Mitralklappe

Das menschliche Herz ist ein komplexes Organ, das aus mehreren Räumen und Klappen besteht. Die Mitralklappe hat dabei eine ganz besondere Aufgabe. Sie besteht aus zwei dünnen Segeln – daher wird sie manchmal auch als „Bikuspidalklappe“ bezeichnet („bi“ steht für zwei). Diese Segel sind durch feine Sehnen mit kleinen Muskeln in der Herzkammer verbunden. Wenn sich der linke Vorhof mit Blut aus der Lunge füllt, öffnet sich die Klappe und das Blut kann in die linke Herzkammer fließen. Sobald die Kammer sich zusammenzieht, schließt die Mitralklappe zuverlässig, damit das Blut nicht zurück in den Vorhof gedrückt wird.

Diese Einbahnstraßen-Funktion ist entscheidend, damit das Herz effizient arbeitet und alle Organe mit ausreichend sauerstoffreichem Blut versorgt werden. Ein fehlerfreies Zusammenspiel der Herzklappen sorgt dafür, dass der Kreislauf stabil bleibt und der Blutdruck im Gleichgewicht bleibt.

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Wann spricht man von Mitralklappen-Problemen?

In vielen Befunden, Arztbriefen oder im Rahmen von Ultraschalluntersuchungen tauchen Begriffe wie „Mitralklappeninsuffizienz“ oder „Mitralklappenstenose“ auf. Gemeint ist dann, dass die Mitralklappe nicht mehr richtig funktioniert. Entweder schließt sie nicht mehr ganz dicht und lässt Blut zurückfließen (Insuffizienz), oder sie ist verengt und öffnet sich nicht weit genug (Stenose). Beide Veränderungen können den Blutfluss im Herzen beeinträchtigen und zu Beschwerden führen.

Nicht jede Auffälligkeit an der Mitralklappe ist gleich bedrohlich. Häufig werden leichte Undichtigkeiten zufällig entdeckt und müssen nicht zwingend behandelt werden. Erst wenn Beschwerden wie Luftnot, Müdigkeit oder Herzrhythmusstörungen auftreten, wird genauer hingeschaut.

Wie werden Veränderungen der Mitralklappe festgestellt?

Die Untersuchung der Mitralklappe erfolgt meist per Ultraschall (Echokardiografie). Dabei können Ärztinnen und Ärzte genau sehen, wie die Klappe arbeitet und ob sie richtig schließt. Auch Herzgeräusche beim Abhören können ein Hinweis auf eine Funktionsstörung sein. In manchen Fällen sind weitere Untersuchungen wie ein EKG oder eine Herzkatheteruntersuchung nötig, um die Ursache der Beschwerden zu klären.

Bedeutung für die Gesundheit

Eine gesunde Mitralklappe ist für einen reibungslosen Blutfluss im Herzen unerlässlich. Wenn sie nicht richtig arbeitet, kann das Herz auf Dauer belastet werden. Das Risiko für Herzschwäche, Herzrhythmusstörungen oder sogar Blutgerinnsel steigt. Trotzdem gilt: Viele Veränderungen verlaufen schleichend und verursachen erst spät Beschwerden. Deshalb werden regelmäßige Kontrollen empfohlen, wenn im Befund eine Auffälligkeit an der Mitralklappe beschrieben ist.

Was tun bei Auffälligkeiten?

Ob und wie eine Mitralklappenerkrankung behandelt werden muss, hängt immer vom Ausmaß der Funktionsstörung und den Beschwerden ab. In leichten Fällen reicht es oft, die Klappe regelmäßig zu kontrollieren. Bei stärkeren Veränderungen können Medikamente helfen, das Herz zu entlasten. In seltenen Fällen wird ein Eingriff nötig, bei dem die Klappe repariert oder ersetzt wird – entweder durch eine Operation oder minimal-invasiv mit einem Katheter.

Wichtig ist, bei neuen oder ungewohnten Symptomen wie Atemnot, Leistungsschwäche oder Herzrasen ärztlichen Rat einzuholen. So lässt sich rechtzeitig erkennen, ob eine Behandlung notwendig ist.

Die Mitralklappe im medizinischen Befund

Wenn im Arztbrief oder Befund die Mitralklappe erwähnt wird, bezieht sich das meist auf deren Zustand oder Funktion. Steht dort beispielsweise „Mitralklappe unauffällig“, bedeutet das, dass keine krankhaften Veränderungen festgestellt wurden. Begriffe wie „Mitralklappenprolaps“, „Mitralklappeninsuffizienz“ oder „Mitralklappenstenose“ beschreiben spezielle Veränderungen, die je nach Ausmaß und Beschwerden unterschiedlich bewertet und behandelt werden.

Die Mitralklappe ist also ein zentrales Bauteil des Herzens, das für einen reibungslosen Blutfluss sorgt. Veränderungen werden oft frühzeitig erkannt und können in den meisten Fällen gut überwacht oder behandelt werden.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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