Mitosefigur – Zellen bei der Teilung

Mitosefigur – Zellen bei der Teilung

08.05.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Was ist eine Mitosefigur?

Mitosefigur bezeichnet in der Medizin eine Zelle, die sich gerade im Prozess der Zellteilung, der sogenannten Mitose, befindet. Unter dem Mikroskop ist dabei zu erkennen, dass sich das Erbgut (die Chromosomen) im Inneren der Zelle neu anordnet und auf zwei Tochterzellen verteilt wird.

Was genau passiert bei einer Mitosefigur?

Im menschlichen Körper erneuern sich viele Zellen regelmäßig, etwa in der Haut, im Darm oder im Knochenmark. Für diese Erneuerung ist die Mitose zuständig – ein kontrollierter Vorgang, bei dem aus einer Zelle zwei identische neue Zellen entstehen. Während dieser Teilung nehmen die Chromosomen im Zellkern eine typische Form an, die unter dem Mikroskop sichtbar wird. Genau dann spricht man von einer Mitosefigur.

Mitosefiguren sind also ein Zeichen dafür, dass Zellen aktiv geteilt werden. In einem Gewebeproben-Präparat kann eine Ärztin oder ein Arzt solche Figuren erkennen und daraus Rückschlüsse auf die Aktivität des Gewebes ziehen.

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Wann ist die Mitosefigur wichtig?

Mitosefiguren werden besonders häufig im Rahmen von Gewebeuntersuchungen (Histologie) beschrieben. Wenn zum Beispiel ein Tumor untersucht wird, achtet die Pathologie darauf, wie viele Mitosefiguren pro Sichtfeld zu sehen sind. Das gibt Hinweise darauf, wie schnell sich die Zellen teilen. In gesundem Gewebe ist die Zahl der Mitosefiguren meist niedrig, weil die Zellteilung streng reguliert ist.

Bei bestimmten Erkrankungen, insbesondere bei Tumoren, kann eine erhöhte Zahl von Mitosefiguren auffallen. Das bedeutet, dass sich die Zellen besonders rasch vermehren. Diese Information hilft dabei, die Gut- oder Bösartigkeit eines Tumors einzuschätzen.

Was bedeutet das für den eigenen Befund?

Steht im Arztbrief oder im Befund, dass Mitosefiguren gesehen wurden, ist das zunächst eine rein beschreibende Feststellung. Sie zeigt, dass Zellen in dem untersuchten Gewebe gerade dabei sind, sich zu teilen. Ob das harmlos oder auffällig ist, hängt immer vom Zusammenhang ab. In manchen Geweben – wie zum Beispiel im Knochenmark oder in Schleimhäuten – sind Mitosefiguren ganz normal, weil dort regelmäßig neue Zellen gebildet werden.

In anderen Fällen, etwa bei bestimmten Tumoren, kann eine hohe Zahl von Mitosefiguren auf eine besonders schnelle Zellvermehrung hindeuten. Das wird dann im Gesamtbild der Diagnose bewertet und kann Einfluss auf die Einschätzung und Behandlung haben.

Wie wird eine Mitosefigur festgestellt?

Mitosefiguren lassen sich nur im Labor unter dem Mikroskop erkennen. Dafür wird eine Gewebeprobe entnommen, speziell angefärbt und dann von Fachleuten genau untersucht. Die Zahl der Mitosefiguren pro bestimmtem Sichtfeld wird oft gezählt und im Befund angegeben. Diese Angabe ist ein wichtiger Teil der pathologischen Beurteilung, besonders bei Tumoren.

Die reine Erwähnung von Mitosefiguren im Befund ist an sich noch kein Grund zur Sorge. Erst die genaue Einordnung im Zusammenhang mit anderen Befundmerkmalen ergibt ein vollständiges Bild.

Zusammenfassung

Eine Mitosefigur beschreibt eine Zelle, die sich gerade teilt. Sie ist ein ganz normaler Bestandteil vieler Gewebe, wird aber auch genutzt, um die Aktivität von Tumoren oder anderen Gewebeveränderungen zu beurteilen. Die Bedeutung hängt immer vom jeweiligen Gewebe und der Gesamtsituation ab. Ein einzelner Hinweis auf Mitosefiguren im Befund ist daher kein Anlass zur Beunruhigung, sondern Teil der genauen medizinischen Beschreibung.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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