Was bedeutet Metrorrhagie?
Metrorrhagie bezeichnet unerwartete, unregelmäßige Blutungen aus der Gebärmutter, die außerhalb der normalen Monatsregel auftreten. Es handelt sich dabei nicht um die übliche Menstruation, sondern um Blutungen, die zwischen den regulären Perioden einsetzen – oft ohne erkennbares Muster und manchmal auch in ihrer Stärke sehr unterschiedlich.
Wenn die Blutung aus dem Takt gerät
Viele kennen das: Die Monatsblutung kommt meist ungefähr zur selben Zeit, dauert einige Tage und hört dann wieder auf. Bei einer Metrorrhagie gerät dieser Rhythmus jedoch aus dem Gleichgewicht. Die Blutungen können plötzlich und ohne Vorwarnung auftreten, manchmal nur als leichte Schmierblutung, manchmal aber auch stärker als die gewohnte Periode. Die Länge und Häufigkeit der Blutungen sind dabei sehr unterschiedlich. Oft treten sie so unregelmäßig auf, dass sie kaum vorhersehbar sind.
Besonders belastend ist für viele, dass die Blutungen scheinbar grundlos einsetzen und sich nicht in den gewohnten Zyklus einordnen lassen. Das kann verunsichern und auch den Alltag stark beeinflussen – etwa wenn ständig Binden oder Tampons griffbereit sein müssen oder Termine und Aktivitäten wegen der Unsicherheit abgesagt werden.
Ursachen: Warum kommt es zu Metrorrhagien?
Die Gründe für solche unregelmäßigen Blutungen sind vielfältig. Häufig steckt eine Störung im Zusammenspiel der Hormone dahinter. Gerade in Phasen, in denen sich der Hormonhaushalt verändert – zum Beispiel in der Pubertät oder in den Wechseljahren – kommt es öfter zu Metrorrhagien. Aber auch Stress, starke Gewichtsveränderungen oder intensive körperliche Belastung können das Gleichgewicht der Hormone durcheinanderbringen.
Neben hormonellen Schwankungen gibt es noch andere mögliche Auslöser. Gutartige Veränderungen in der Gebärmutter, wie Polypen oder Myome, können die Blutungsneigung erhöhen. Seltener stecken Infektionen, Entzündungen oder Verletzungen der Gebärmutter oder des Gebärmutterhalses dahinter. In Einzelfällen kann auch eine Krebserkrankung im Bereich der Gebärmutter oder des Gebärmutterhalses zu unregelmäßigen Blutungen führen, vor allem bei Frauen nach den Wechseljahren.
Auch die Einnahme bestimmter Medikamente – zum Beispiel hormoneller Verhütungsmittel – kann den Zyklus beeinflussen und zu Zwischenblutungen führen. Manchmal bleibt die genaue Ursache aber auch trotz gründlicher Untersuchungen unklar.
Ist eine Metrorrhagie gefährlich?
Viele fragen sich bei unerwarteten Blutungen sofort: Wie schlimm ist das? Muss ich mir Sorgen machen? In den meisten Fällen steckt keine bedrohliche Erkrankung dahinter. Gerade bei jüngeren Frauen oder in den Wechseljahren sind hormonelle Schwankungen die häufigste Ursache. Dennoch sollte eine Metrorrhagie immer ärztlich abgeklärt werden, vor allem wenn die Blutungen sehr stark sind, sich wiederholen oder nach den Wechseljahren auftreten.
Starke oder langanhaltende Blutungen können dazu führen, dass der Körper zu viel Blut verliert. Das kann sich durch Müdigkeit, Schwäche oder einen niedrigen Eisenwert bemerkbar machen. In seltenen Fällen kann es auch zu einer Blutarmut (Anämie) kommen. Deshalb ist es wichtig, die Blutungsstärke und -dauer im Blick zu behalten und bei Unsicherheiten eine gynäkologische Untersuchung wahrzunehmen.
Wie läuft die Untersuchung ab?
Um herauszufinden, warum es zu den unregelmäßigen Blutungen kommt, beginnt die Ärztin oder der Arzt meist mit einem ausführlichen Gespräch. Dabei spielen Fragen zum Zyklus, zur bisherigen Krankengeschichte und zu möglichen Begleitsymptomen eine Rolle. Anschließend folgt eine gynäkologische Untersuchung, bei der auch ein Ultraschall zum Einsatz kommen kann. Damit lassen sich Veränderungen in der Gebärmutter oder an den Eierstöcken erkennen.
Je nach Befund können weitere Tests notwendig sein – zum Beispiel ein Abstrich vom Gebärmutterhals, Blutuntersuchungen oder in seltenen Fällen eine kleine Gewebeprobe (Biopsie). Ziel ist es immer, ernste Ursachen auszuschließen und die passende Behandlung zu finden.
Was kann gegen Metrorrhagie unternommen werden?
Die Therapie richtet sich danach, was die Blutungen auslöst. Oft genügt es schon, den Hormonhaushalt mit Medikamenten – etwa hormonellen Verhütungsmitteln – zu stabilisieren. Liegen gutartige Veränderungen wie Polypen oder Myome vor, kann eine gezielte Behandlung oder ein kleiner Eingriff helfen. Bei Infektionen kommen entsprechende Medikamente zum Einsatz.
Wenn eine ernsthafte Erkrankung als Ursache festgestellt wird, wird die weitere Behandlung individuell geplant. In vielen Fällen lässt sich das Problem aber gut in den Griff bekommen, sodass der Zyklus wieder regelmäßiger verläuft und die Lebensqualität zurückkehrt.
Wann ist ein Arztbesuch ratsam?
Unregelmäßige Blutungen sind zwar meist harmlos, sollten aber immer dann abgeklärt werden, wenn sie wiederholt auftreten, sehr stark sind oder nach den Wechseljahren einsetzen. Auch wenn zusätzlich Schmerzen, Fieber, starker Ausfluss oder andere Beschwerden dazukommen, ist ein zeitnaher Arztbesuch sinnvoll. Gerade bei Blutungen nach den Wechseljahren sollte immer eine genaue Untersuchung erfolgen, um ernste Ursachen auszuschließen.
Metrorrhagie kann viele Gründe haben – von harmlosen Hormonschwankungen bis hin zu behandlungsbedürftigen Erkrankungen. Eine ärztliche Abklärung bringt Klarheit und sorgt dafür, dass die passende Behandlung gefunden wird.