Was bedeutet „LV Funktion“?
Mit „LV Funktion“ ist die Funktion des linken Ventrikels des Herzens gemeint. „LV“ steht dabei für „Left Ventricle“, also den linken Herzkammer. Die LV Funktion beschreibt, wie gut diese Herzkammer das Blut in den Körper pumpt.
Warum ist die LV Funktion so wichtig?
Das Herz besteht aus mehreren Kammern, wobei der linke Ventrikel die Hauptarbeit beim Verteilen des sauerstoffreichen Blutes übernimmt. Er pumpt das Blut aus der Lunge in den großen Kreislauf, damit alle Organe und Gewebe ausreichend versorgt werden. Eine gesunde LV Funktion ist daher entscheidend, damit der Körper leistungsfähig bleibt und alle Zellen genügend Sauerstoff bekommen.
Wenn die LV Funktion eingeschränkt ist, kann das Herz nicht mehr genug Blut in den Kreislauf pumpen. Das kann zu Beschwerden wie Kurzatmigkeit, Müdigkeit oder geschwollenen Beinen führen. Manchmal wird die LV Funktion auch bei Routineuntersuchungen gemessen, ohne dass Beschwerden vorliegen.
Wie wird die LV Funktion gemessen?
Um die Leistungsfähigkeit des linken Ventrikels zu beurteilen, nutzen Ärztinnen und Ärzte meist den sogenannten „Ejektionsfraktion“ (EF) Wert. Dieser gibt an, wie viel Prozent des Blutes, das sich am Ende der Füllphase in der linken Herzkammer befindet, bei jedem Herzschlag ausgeworfen wird. Ein normaler Wert liegt meist zwischen 55 und 70 Prozent. Sinkt der Wert deutlich darunter, spricht man von einer eingeschränkten LV Funktion.
Die Messung erfolgt oft durch eine Ultraschalluntersuchung des Herzens, das sogenannte Echokardiogramm. Damit lässt sich gut beurteilen, ob die Herzkammer kräftig genug pumpt oder ob Schwächen vorliegen.
Was bedeutet eine eingeschränkte LV Funktion?
Ist die LV Funktion vermindert, kann das verschiedene Ursachen haben. Häufig steckt eine Erkrankung des Herzmuskels dahinter, zum Beispiel eine koronare Herzkrankheit, Bluthochdruck oder eine Herzmuskelentzündung. Auch nach einem Herzinfarkt kann die Pumpkraft des linken Ventrikels nachlassen.
Eine eingeschränkte LV Funktion kann zu einer Herzschwäche führen. Das bedeutet, dass das Herz nicht mehr genug Kraft hat, um den Körper ausreichend mit Blut und Sauerstoff zu versorgen. Typische Beschwerden sind dann Atemnot bei Belastung, schnelle Erschöpfung oder Wassereinlagerungen in den Beinen.
Welche Folgen kann eine gestörte LV Funktion haben?
Wenn der linke Ventrikel nicht mehr richtig arbeitet, kann sich das auf den gesamten Kreislauf auswirken. Zunächst macht sich das oft durch Kurzatmigkeit oder eine geringere Belastbarkeit bemerkbar. Im weiteren Verlauf kann es zu Herzrhythmusstörungen, Wassereinlagerungen (Ödemen) oder sogar zu lebensbedrohlichen Komplikationen kommen.
Viele Menschen fragen sich, ob eine schlechte LV Funktion gefährlich ist. Das Risiko hängt davon ab, wie stark die Einschränkung ist und welche Ursache dahintersteckt. Früh erkannt und behandelt, lässt sich die Herzleistung oft stabilisieren oder sogar verbessern.
Was passiert nach einem auffälligen Befund?
Wenn im Arztbrief steht, dass die LV Funktion eingeschränkt ist, folgt meist eine genauere Abklärung der Ursachen. Dazu gehören weitere Ultraschalluntersuchungen, Bluttests oder manchmal auch ein Belastungs-EKG. Je nach Ergebnis wird entschieden, ob Medikamente, eine Anpassung des Lebensstils oder weitere Maßnahmen nötig sind.
Viele Menschen machen sich Sorgen, wenn sie von einer eingeschränkten LV Funktion lesen. Es ist wichtig zu wissen: Nicht jede Einschränkung bedeutet gleich eine schwere Herzkrankheit. Manchmal ist die Schwäche nur vorübergehend oder lässt sich durch gezielte Behandlung wieder bessern. Entscheidend ist, mit der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt die nächsten Schritte zu besprechen.
Was bedeuten Begriffe wie „LV Funktion normal“ oder „LV Funktion reduziert“?
In Befunden tauchen häufig Formulierungen wie „LV Funktion normal“, „leicht eingeschränkt“ oder „deutlich reduziert“ auf. „Normal“ heißt, dass der linke Ventrikel kräftig genug pumpt. „Leicht eingeschränkt“ bedeutet, dass die Pumpkraft etwas nachgelassen hat, aber noch keine schweren Beschwerden auftreten müssen. „Deutlich reduziert“ weist auf eine stärkere Herzschwäche hin, die meist behandelt werden sollte.
Manchmal wird auch die Ejektionsfraktion als Zahl genannt, zum Beispiel „EF 35 %“. Je niedriger dieser Wert, desto schwächer arbeitet das Herz.
Wann ist eine Behandlung nötig?
Ob und wie behandelt werden muss, hängt ganz davon ab, wie stark die LV Funktion eingeschränkt ist und welche Ursachen vorliegen. Bei leichten Einschränkungen reicht es oft, Risikofaktoren wie Bluthochdruck oder Diabetes gut einzustellen und auf einen gesunden Lebensstil zu achten. Bei deutlicher Herzschwäche kommen Medikamente, spezielle Therapien oder in schweren Fällen auch technische Hilfsmittel zum Einsatz.
Eine regelmäßige Kontrolle beim Kardiologen hilft, Veränderungen frühzeitig zu erkennen und die Therapie anzupassen.
Zusammengefasst
Die LV Funktion beschreibt, wie gut die linke Herzkammer das Blut durch den Körper pumpt. Eine gesunde LV Funktion ist wichtig für die Versorgung aller Organe. Einschränkungen können auf eine Herzschwäche hindeuten, müssen aber nicht immer sofort gefährlich sein. Die genaue Bedeutung hängt vom Befund und den individuellen Beschwerden ab. Bei Unsicherheiten hilft ein Gespräch mit der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt, um die nächsten Schritte zu klären.