Lungenlappen – Struktur und Bedeutung im Überblick

Lungenlappen – Struktur und Bedeutung im Überblick

08.05.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Was sind Lungenlappen?

Lungenlappen sind die einzelnen, voneinander abgegrenzten Abschnitte der Lunge. Jeder Lungenflügel besteht aus mehreren Lappen, die durch feine Furchen, sogenannte Fissuren, voneinander getrennt sind. Diese Aufteilung sorgt dafür, dass die Lunge ihre Aufgaben besonders effizient erfüllen kann.

Aufbau und Funktion der Lungenlappen

Die Lunge besteht aus zwei Flügeln, die sich im Brustkorb rechts und links neben dem Herzen befinden. Der rechte Lungenflügel ist etwas größer und in drei Lappen unterteilt: Oberlappen, Mittellappen und Unterlappen. Der linke Lungenflügel ist etwas kleiner, da dort das Herz mehr Platz einnimmt, und besteht aus zwei Lappen: Oberlappen und Unterlappen.

Jeder dieser Lappen ist wiederum in kleinere Einheiten gegliedert, die sogenannten Segmente. Die Lappenstruktur erleichtert es der Lunge, Sauerstoff aus der eingeatmeten Luft aufzunehmen und Kohlendioxid abzugeben. Außerdem sorgt die Unterteilung dafür, dass bei einer Erkrankung oder Verletzung nicht zwangsläufig die gesamte Lunge betroffen ist – oft bleibt ein Teil weiterhin voll funktionsfähig.

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Bedeutung im medizinischen Alltag

In Befunden, Arztbriefen oder Röntgenberichten taucht der Begriff „Lungenlappen“ häufig auf, wenn bestimmte Veränderungen oder Auffälligkeiten genau lokalisiert werden sollen. Ärztinnen und Ärzte geben zum Beispiel an, ob eine Entzündung, ein Tumor oder eine andere Veränderung im Oberlappen oder Unterlappen liegt. Das hilft dabei, gezielt zu behandeln und den Verlauf einer Erkrankung zu beobachten.

Auch bei Operationen an der Lunge spielt diese Einteilung eine wichtige Rolle. Manchmal muss ein einzelner Lappen entfernt werden, etwa bei bestimmten Tumoren oder schweren Infektionen. Die restlichen Lappen können dann oft weiterhin einen Großteil der Lungenfunktion übernehmen.

Warum ist die Einteilung in Lappen wichtig?

Die Unterteilung in Lappen ermöglicht es, Erkrankungen genauer zu beschreiben und gezielter zu behandeln. Wenn beispielsweise eine Lungenentzündung nur auf einen Lappen begrenzt ist, spricht man von einer sogenannten Lobärpneumonie. Auch bei der Planung von Operationen oder bei der Auswertung von Röntgenbildern ist es entscheidend, genau zu wissen, welcher Lappen betroffen ist.

Darüber hinaus kann die Lappeneinteilung helfen, die Auswirkungen einer Erkrankung besser einzuschätzen. Ist nur ein kleiner Bereich betroffen, bleibt die Lunge insgesamt meist leistungsfähig. Sind mehrere Lappen oder sogar beide Lungenflügel betroffen, kann das die Atmung deutlich stärker beeinträchtigen.

Lungenlappen im Zusammenhang mit Krankheiten

In medizinischen Berichten wird oft vermerkt, in welchem Lappen eine Erkrankung sitzt. Das kann zum Beispiel bei einer Lungenentzündung, einem Tumor oder einer chronischen Erkrankung wie COPD der Fall sein. Die genaue Lokalisation ist wichtig für die Auswahl der Behandlung und die Prognose.

Die Entfernung eines Lungenlappens – eine sogenannte Lobektomie – kann notwendig werden, wenn sich eine schwere Erkrankung auf einen bestimmten Lappen beschränkt. In vielen Fällen kann die verbleibende Lunge die Arbeit zum Teil mitübernehmen. Die Entscheidung, ob und wie viel entfernt werden muss, hängt immer von der genauen Diagnose und dem allgemeinen Gesundheitszustand ab.

Zusammenfassung

Lungenlappen sind die einzelnen Abschnitte der Lunge, die durch feine Furchen voneinander getrennt sind. Der rechte Lungenflügel besteht aus drei, der linke aus zwei Lappen. Diese Einteilung hilft dabei, Erkrankungen genau zu lokalisieren, gezielt zu behandeln und die Lungenfunktion möglichst lange zu erhalten. In medizinischen Befunden dient die Angabe des betroffenen Lappens vor allem der Orientierung und präzisen Dokumentation.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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