Was ist eine Lobärpneumonie?
Eine Lobärpneumonie ist eine akute Entzündung, die einen ganzen Lungenlappen betrifft. Sie zählt zu den klassischen Formen der Lungenentzündung und wird meist durch Bakterien ausgelöst, am häufigsten durch das Bakterium Streptococcus pneumoniae.
Wie entsteht eine Lobärpneumonie?
Bei einer Lobärpneumonie breitet sich die Entzündung typischerweise innerhalb kurzer Zeit auf das gesamte Gewebe eines Lungenlappens aus. Die Lunge besteht aus mehreren Lappen – auf der rechten Seite sind es drei, auf der linken zwei. Wenn ein ganzer Lappen betroffen ist, sprechen Ärztinnen und Ärzte von einer Lobärpneumonie.
Die Erreger gelangen meist beim Einatmen in die Atemwege. Dort können sie sich im Lungengewebe festsetzen und eine Entzündungsreaktion auslösen. Besonders häufig tritt diese Erkrankung bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem, älteren Personen oder nach einer vorausgegangenen Erkältung auf. Auch Rauchen oder chronische Lungenerkrankungen erhöhen das Risiko.
Typische Symptome und Verlauf
Eine Lobärpneumonie beginnt oft plötzlich. Es kommt zu hohem Fieber, Schüttelfrost, Husten und einem allgemeinen Krankheitsgefühl. Der Husten ist zunächst trocken, später kann er schleimig-eitrig werden. Häufig treten Schmerzen beim Atmen auf, insbesondere im betroffenen Brustbereich. Das Atmen kann schwerfallen, manchmal kommt es zu Atemnot.
Charakteristisch ist, dass die Beschwerden meist sehr heftig und geballt auftreten. Im Gegensatz zu anderen Lungenentzündungen, die eher schleichend verlaufen können, zeigt sich die Lobärpneumonie oft mit einem raschen Anstieg der Beschwerden.
Bei älteren Menschen oder Menschen mit Vorerkrankungen kann das Krankheitsbild allerdings auch weniger typisch sein. Hier stehen manchmal Verwirrtheit, Schwäche oder Appetitlosigkeit im Vordergrund.
Wie wird die Diagnose gestellt?
Die Diagnose einer Lobärpneumonie erfolgt durch das Zusammenspiel aus Beschwerden, körperlicher Untersuchung und bildgebenden Verfahren. Beim Abhören der Lunge mit dem Stethoskop fallen oft typische Geräusche auf, die auf eine Entzündung hinweisen. Ein Röntgenbild der Lunge zeigt dann meist, dass ein ganzer Lungenlappen betroffen ist – das ist das entscheidende Merkmal dieser Form der Lungenentzündung.
Zusätzlich werden häufig Blutuntersuchungen durchgeführt, um Entzündungszeichen oder Hinweise auf den Erreger zu finden. In manchen Fällen kann auch eine Untersuchung des Hustenauswurfs (Sputum) helfen, den genauen Auslöser zu bestimmen.
Wie gefährlich ist eine Lobärpneumonie?
Viele Menschen machen sich Sorgen, wenn sie die Diagnose Lobärpneumonie hören. Tatsächlich handelt es sich um eine ernstzunehmende Erkrankung, die ohne Behandlung gefährlich werden kann. Besonders bei älteren Menschen, kleinen Kindern oder Menschen mit geschwächtem Immunsystem besteht das Risiko, dass sich die Entzündung ausbreitet oder Komplikationen auftreten.
Unbehandelt kann eine Lobärpneumonie zu einer Verschlechterung der Atmung, einer Ausbreitung der Infektion im Körper oder sogar zu einer Blutvergiftung (Sepsis) führen. Auch Flüssigkeitsansammlungen um die Lunge herum (Pleuraerguss) sind möglich.
Mit einer rechtzeitigen und gezielten Behandlung heilt die Lobärpneumonie jedoch in den meisten Fällen gut aus.
Behandlungsmöglichkeiten und Therapie
Die wichtigste Maßnahme ist die Gabe von Antibiotika, da die Lobärpneumonie fast immer durch Bakterien verursacht wird. Die Auswahl des Medikaments richtet sich nach dem vermuteten Erreger und dem allgemeinen Gesundheitszustand. In der Regel bessern sich die Beschwerden schon nach wenigen Tagen deutlich.
Zusätzlich ist es wichtig, ausreichend zu trinken, sich zu schonen und das Fieber zu kontrollieren. Bei starken Schmerzen oder hohem Fieber kommen fiebersenkende und schmerzlindernde Mittel zum Einsatz. In manchen Fällen – etwa bei schwerem Verlauf, Atemnot oder Vorerkrankungen – ist eine Behandlung im Krankenhaus notwendig.
Dort können Sauerstoffgabe, Infusionen oder spezielle Überwachungsmaßnahmen erforderlich werden. Komplikationen wie Flüssigkeitsansammlungen oder eine Ausbreitung der Entzündung werden ebenfalls gezielt behandelt.
Worauf sollte geachtet werden?
Eine Lobärpneumonie ist kein Grund zur Panik, sollte aber immer ernst genommen werden. Wer Symptome wie hohes Fieber, starken Husten, Schmerzen beim Atmen oder Atemnot bemerkt, sollte zeitnah ärztlichen Rat einholen. Je früher die Behandlung beginnt, desto besser sind die Heilungschancen.
Nach überstandener Erkrankung kann es sinnvoll sein, sich langsam wieder zu belasten und auf den eigenen Körper zu hören. Die vollständige Genesung kann einige Wochen dauern. Besonders ältere Menschen oder Personen mit chronischen Erkrankungen profitieren von einer Grippe- und Pneumokokken-Impfung, um das Risiko für Lungenentzündungen zu senken.
Eine Lobärpneumonie ist eine gut behandelbare, aber ernstzunehmende Form der Lungenentzündung. Mit der richtigen Therapie und etwas Geduld stehen die Chancen auf vollständige Genesung in der Regel sehr gut.