Was ist das Ligamentum flavum?
Das Ligamentum flavum ist ein Band aus elastischem Bindegewebe, das sich im Bereich der Wirbelsäule befindet und einzelne Wirbel miteinander verbindet. Es gehört zu den sogenannten Bändern des Rückens und spielt eine wichtige Rolle für die Stabilität und Beweglichkeit der Wirbelsäule.
Aufbau und Lage im Körper
Das Ligamentum flavum zieht sich wie ein schmaler Streifen von einem Wirbelbogen zum nächsten – und das über die gesamte Länge der Wirbelsäule. Besonders auffällig ist seine gelbliche Farbe, die durch einen hohen Anteil an elastischen Fasern entsteht. Diese Elastizität sorgt dafür, dass sich das Band bei Bewegungen dehnen und wieder zusammenziehen kann, ohne zu reißen.
Im Querschnitt betrachtet, liegt das Ligamentum flavum im hinteren Bereich des Wirbelkanals. Dort bildet es eine Art Schutzschicht zwischen den einzelnen Wirbeln und dem Rückenmark, das im Inneren der Wirbelsäule verläuft.
Funktion des Ligamentum flavum
Das Band erfüllt mehrere Aufgaben gleichzeitig. Einerseits sorgt es für Stabilität, indem es die Wirbelbögen eng aneinanderhält. Andererseits ermöglicht die Elastizität, dass die Wirbelsäule sich nach vorne und hinten beugen oder wieder aufrichten kann, ohne dass dabei einzelne Wirbel gegeneinander verrutschen.
Ein weiterer wichtiger Punkt: Das Ligamentum flavum hilft dabei, den Wirbelkanal nach einer Beugung sofort wieder zu „verschließen“. So wird das Rückenmark bei Bewegungen geschützt und die Belastung auf die Bandscheiben reduziert.
Bedeutung in der Medizin
In medizinischen Berichten taucht der Begriff Ligamentum flavum häufig auf, wenn es um Untersuchungen der Wirbelsäule geht – etwa bei MRT-Befunden oder Röntgenaufnahmen. Besonders bei Rückenschmerzen, Bandscheibenvorfällen oder Veränderungen im Bereich der Lendenwirbelsäule spielt das Band eine Rolle.
Mit zunehmendem Alter kann das Ligamentum flavum dicker oder weniger elastisch werden. In manchen Fällen entsteht dadurch ein erhöhter Druck auf das Rückenmark oder auf Nerven, die durch den Wirbelkanal verlaufen. Ärztinnen und Ärzte sprechen dann manchmal von einer „Hypertrophie“ oder „Verdickung“ des Ligamentum flavum.
Wann wird das Ligamentum flavum zum Thema?
Normalerweise macht das Band keine Beschwerden und verrichtet seine Aufgaben unbemerkt. Erst wenn es sich krankhaft verändert – zum Beispiel durch Verschleiß, Entzündungen oder altersbedingte Prozesse – kann es zu Problemen kommen. Typisch sind dann Rückenschmerzen, ein Ziehen in den Beinen oder sogar Taubheitsgefühle, wenn Nerven eingeengt werden.
In solchen Fällen wird das Ligamentum flavum genauer untersucht, meist mithilfe einer Magnetresonanztomografie (MRT), um die Ursache der Beschwerden zu klären.
Kurze Zusammenfassung
Das Ligamentum flavum ist ein elastisches Band zwischen den Wirbelbögen der Wirbelsäule. Es sorgt für Stabilität, Beweglichkeit und Schutz des Rückenmarks. In medizinischen Befunden taucht der Begriff vor allem dann auf, wenn Veränderungen am Band festgestellt werden – zum Beispiel bei Verdickungen, die Nerven beeinträchtigen können.
Im Normalfall erfüllt das Ligamentum flavum seine Aufgaben unauffällig und ist ein wichtiger Teil des komplexen Stützsystems der Wirbelsäule.