Was ist das Lig Flavum?
Lig Flavum ist die Abkürzung für das „Ligamentum flavum“, ein medizinischer Begriff für ein bestimmtes Band im Bereich der Wirbelsäule. Es handelt sich dabei um elastische Bindegewebsstrukturen, die einzelne Wirbel miteinander verbinden und so für Stabilität und Beweglichkeit sorgen.
Aufbau und Lage des Ligamentum flavum
Das Ligamentum flavum zieht sich als dünnes, bandförmiges Gewebe von Wirbel zu Wirbel entlang der gesamten Wirbelsäule. Es liegt an der Rückseite des Wirbelkanals, also dort, wo das Rückenmark verläuft. Die Besonderheit dieses Bandes besteht darin, dass es einen hohen Anteil an elastischen Fasern enthält – daher auch der Name: „flavum“ bedeutet im Lateinischen „gelb“, was auf die leicht gelbliche Farbe durch die Elastinfasern zurückzuführen ist.
Zwischen jedem Wirbelpaar gibt es ein solches Ligamentum flavum. Es verbindet jeweils die Laminae, das sind knöcherne Anteile der Wirbelbögen, miteinander. Diese Bänder bilden zusammen eine Art elastische Rückwand des Wirbelkanals.
Funktion und Bedeutung für den Körper
Die Hauptaufgabe des Ligamentum flavum besteht darin, die Wirbelsäule stabil zu halten und gleichzeitig eine gewisse Beweglichkeit zu ermöglichen. Es sorgt dafür, dass sich die einzelnen Wirbel bei Bewegungen wie Beugen oder Strecken harmonisch gegeneinander verschieben können, ohne dass es zu übermäßigen Verschiebungen oder Instabilitäten kommt.
Durch seine Elastizität hilft dieses Band dabei, die natürliche Krümmung der Wirbelsäule aufrechtzuerhalten. Es zieht die Wirbelbögen nach einer Bewegung wieder in ihre Ausgangsposition zurück, ähnlich wie ein Gummiband. Außerdem schützt das Ligamentum flavum das empfindliche Rückenmark und die Nervenwurzeln, indem es den Wirbelkanal nach hinten begrenzt.
Wann spielt das Ligamentum flavum medizinisch eine Rolle?
Im Normalfall ist das Ligamentum flavum einfach ein funktioneller Bestandteil der Wirbelsäule und bereitet keine Beschwerden. In medizinischen Berichten oder Arztbriefen taucht der Begriff meist dann auf, wenn es um Untersuchungen der Wirbelsäule geht – etwa bei bildgebenden Verfahren wie MRT oder CT.
Manchmal wird das Ligamentum flavum auch im Zusammenhang mit altersbedingten Veränderungen oder Erkrankungen erwähnt. Mit zunehmendem Alter kann das Band verdicken oder weniger elastisch werden. In manchen Fällen kann eine solche Verdickung dazu führen, dass der Wirbelkanal eingeengt wird – das nennt sich dann Spinalkanalstenose. In diesem Zusammenhang ist häufig zu lesen, dass das Ligamentum flavum „hypertrophiert“ oder „verdickt“ ist.
Was bedeutet das für den Alltag?
Solange das Ligamentum flavum gesund und unverändert ist, spürt man davon nichts. Es arbeitet unbemerkt im Hintergrund und sorgt für Stabilität und Beweglichkeit der Wirbelsäule. Erst wenn es durch Verschleiß oder andere Veränderungen auffällig wird, kann es in ärztlichen Befunden erwähnt werden.
Der Begriff an sich ist jedoch rein anatomisch und beschreibt lediglich ein normales Band der Wirbelsäule. Er ist kein Hinweis auf eine Krankheit oder eine Störung, sondern Teil des körpereigenen Stützsystems.
Kurz zusammengefasst
Das Ligamentum flavum ist ein elastisches Band zwischen den Wirbeln, das für Stabilität und Schutz im Bereich des Rückenmarks sorgt. Es ist ein ganz natürlicher Bestandteil der Wirbelsäule und spielt im gesunden Zustand keine Rolle im Alltag. In medizinischen Texten wird der Begriff meist im Rahmen von Untersuchungen oder bei der Beschreibung von Veränderungen an der Wirbelsäule verwendet.