Was ist Lendenlordose?
Die Lendenlordose beschreibt die natürliche Krümmung der Wirbelsäule im unteren Rückenbereich. Diese Krümmung ist nach vorne gewölbt und verleiht der Wirbelsäule ihre charakteristische S-Form, die für eine gleichmäßige Verteilung des Körpergewichts sorgt. Eine ausgeprägte Lendenlordose ist wichtig, um Stöße beim Gehen oder Laufen abzufedern und die Beweglichkeit des Rückens zu gewährleisten.
Allerdings kann es bei manchen Menschen zu einer Verstärkung oder Abflachung dieser Krümmung kommen, was als Hyperlordose oder Hypolordose bezeichnet wird. Beide Varianten können zu Beschwerden führen, da sie die natürliche Balance der Wirbelsäule stören.
Ursachen und Risikofaktoren
Eine verstärkte Lendenlordose, auch Hyperlordose genannt, kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden. Übergewicht, besonders im Bauchbereich, zieht die Wirbelsäule nach vorne und verstärkt die Krümmung. Auch schwache Bauchmuskeln oder verkürzte Hüftbeugemuskeln können zu einer übermäßigen Krümmung beitragen. Manche Menschen entwickeln eine Hyperlordose aufgrund von Haltungsfehlern, die sich im Laufe der Zeit einschleichen. Auch angeborene Fehlstellungen oder Erkrankungen wie Rachitis können die Krümmung beeinflussen.
Auf der anderen Seite kann eine abgeflachte Lendenlordose, die Hypolordose, durch Verletzungen, Versteifungen oder degenerative Erkrankungen der Wirbelsäule entstehen. Eine schwache Rückenmuskulatur und falsche Sitzhaltungen sind ebenfalls häufige Ursachen.
Symptome und mögliche Folgen
Eine veränderte Lendenlordose kann sich durch unterschiedliche Beschwerden bemerkbar machen. Bei einer Hyperlordose klagen Betroffene oft über Rückenschmerzen im unteren Bereich, die sich bei längerem Stehen oder Gehen verstärken. Auch ein Hohlkreuz tritt optisch in Erscheinung. In schweren Fällen kann es zu Nervenreizungen kommen, die sich durch Kribbeln oder Taubheitsgefühle in den Beinen äußern.
Bei einer Hypolordose ist die Beweglichkeit der Wirbelsäule oft eingeschränkt, was zu einem steiferen Gang führt. Auch hier können Rückenschmerzen auftreten, die durch die unnatürliche Belastung der Bandscheiben verursacht werden. Langfristig können beide Formen der Lendenlordose zu Verschleißerscheinungen an den Wirbelkörpern führen.
Diagnose und Untersuchungsverfahren
Um die Lendenlordose zu beurteilen, führen Ärztinnen und Ärzte zunächst eine körperliche Untersuchung durch, bei der Haltung und Beweglichkeit der Wirbelsäule geprüft werden. Eine Röntgenaufnahme kann die Krümmung der Wirbelsäule genauer darstellen und helfen, Veränderungen zu erkennen. In einigen Fällen sind zusätzliche bildgebende Verfahren wie eine Magnetresonanztomografie (MRT) notwendig, um die Weichteile und Nervenstrukturen genauer zu untersuchen. Diese Diagnoseschritte sind wichtig, um die Ursache der Beschwerden zu ermitteln und eine geeignete Therapie zu planen.
Behandlung und Therapieansätze
Die Therapie der Lendenlordose richtet sich nach der Ursache und dem Schweregrad der Krümmung. Bei einer Hyperlordose können physiotherapeutische Übungen helfen, die Muskulatur zu stärken und die Haltung zu verbessern. Dehnübungen für die Hüftbeuger und Kräftigungsübungen für die Bauchmuskeln sind dabei besonders effektiv. Auch das Tragen spezieller Orthesen kann in einigen Fällen sinnvoll sein, um die Wirbelsäule zu stabilisieren.
Ist die Lendenlordose abgeflacht, liegt der Fokus auf der Mobilisation der Wirbelsäule. Manuelle Therapie und gezielte Kräftigungsübungen können helfen, die natürliche Krümmung wiederherzustellen. In seltenen Fällen, wenn konservative Maßnahmen nicht ausreichen, kann ein chirurgischer Eingriff notwendig werden, um die Wirbelsäule zu korrigieren.
Prävention und Lebensstiländerungen
Um Problemen mit der Lendenlordose vorzubeugen, ist ein aktiver Lebensstil entscheidend. Regelmäßige Bewegung stärkt die Rückenmuskulatur und erhält die Flexibilität der Wirbelsäule. Eine gesunde Körperhaltung, sowohl im Sitzen als auch im Stehen, kann Fehlbelastungen vermeiden. Bei sitzenden Tätigkeiten ist es ratsam, regelmäßig Pausen einzulegen und sich zu bewegen. Auch das Vermeiden von Übergewicht entlastet die Wirbelsäule erheblich. Durch diese Maßnahmen lässt sich das Risiko von Beschwerden durch eine veränderte Lendenlordose deutlich senken.