Das laterale Kollateralband ist ein Band an der Außenseite des Kniegelenks, das für die Stabilität des Knies sorgt und verhindert, dass das Kniegelenk nach außen wegknickt.
Aufbau und Funktion des lateralen Kollateralbands
Das Kniegelenk ist ein erstaunlich komplexes Gebilde, das auf verschiedene Stabilisatoren angewiesen ist. Eines dieser Stabilisatoren ist das laterale Kollateralband, auch als Außenband bezeichnet. Es verläuft an der Außenseite des Knies, verbindet den Oberschenkelknochen (Femur) mit dem Wadenbein (Fibula) und ist etwa da zu finden, wo das Knie nach außen zeigt. Seine Hauptaufgabe besteht darin, das Kniegelenk seitlich zu stabilisieren und zu verhindern, dass das Bein in der Bewegung nach außen „wegklappt“.
Gerade bei Bewegungen, bei denen das Bein stark belastet oder seitlich beansprucht wird – etwa beim Sport, schnellen Richtungswechseln oder unglücklichen Stürzen – ist das laterale Kollateralband besonders gefordert. Es arbeitet eng mit anderen Strukturen des Knies zusammen, etwa dem Innenband, den Kreuzbändern und der umgebenden Muskulatur.
Warum ist das laterale Kollateralband wichtig?
Die Stabilität des Kniegelenks ist für alltägliche Bewegungen unerlässlich. Das laterale Kollateralband sorgt dafür, dass das Knie auch bei ungewohnten oder ruckartigen Bewegungen nicht nach außen wegdriftet. Ohne diese seitliche Sicherung könnte es bei jedem Schritt, Sprung oder Richtungswechsel zu einem unsicheren Gefühl oder sogar zu Verletzungen kommen.
Gerade beim Sport – etwa beim Fußball, Tennis oder Skifahren – ist das Band ständig im Einsatz. Kommt es zu einer Überlastung oder zu einem Unfall, kann das Band gezerrt, angerissen oder sogar komplett durchtrennt werden. In solchen Fällen spricht man von einer Außenbandverletzung oder -ruptur.
Mögliche Verletzungen und Beschwerden
Eine Verletzung des lateralen Kollateralbands entsteht meist durch eine plötzliche Krafteinwirkung von innen auf das Knie, zum Beispiel, wenn der Unterschenkel nach außen gedrückt wird. Typisch ist eine solche Belastung beim Sport, etwa durch ein Tackling oder einen Sturz.
Wer sich das laterale Kollateralband verletzt, bemerkt häufig sofort Schmerzen an der Außenseite des Knies. Es kann zu Schwellungen kommen, das Knie fühlt sich instabil an, und manchmal ist das Gehen oder Belasten kaum noch möglich. In leichten Fällen handelt es sich um eine Überdehnung oder Zerrung, in schwereren Fällen um einen Riss.
Wie geht es weiter, wenn das Band verletzt ist?
Ob eine Verletzung des lateralen Kollateralbands schwerwiegend ist, hängt vom Ausmaß der Schädigung ab. Bei einer Zerrung oder Teilriss genügt oft eine konservative Behandlung: Das Knie wird ruhiggestellt, gekühlt und hochgelagert. Eine physiotherapeutische Behandlung unterstützt die Heilung und hilft, die Beweglichkeit und Stabilität wiederherzustellen. Wichtig ist, das Knie nicht zu früh wieder voll zu belasten.
Kommt es zu einem vollständigen Riss, kann eine Operation notwendig werden, vor allem, wenn das Kniegelenk dadurch deutlich instabil bleibt. In solchen Fällen wird das Band genäht oder durch eine körpereigene Sehne ersetzt. Nach einer Operation folgt eine längere Rehabilitationsphase, in der gezielt Muskulatur und Beweglichkeit trainiert werden.
Was bedeutet das im Alltag?
Ein gesundes laterales Kollateralband ist im Alltag kaum spürbar, weil es seine Arbeit im Hintergrund verrichtet. Erst bei einer Verletzung wird deutlich, wie wichtig diese Struktur ist. Wer nach einem Unfall Schmerzen an der Knieaußenseite hat, sollte das Knie schonen und ärztlich untersuchen lassen. Je nach Schweregrad der Verletzung kann die Heilung einige Wochen bis Monate dauern.
Mit gezieltem Training, guter Koordination und einer kräftigen Beinmuskulatur lässt sich das Risiko für Verletzungen am lateralen Kollateralband deutlich senken. Besonders im Sport lohnt es sich, auf eine gute Technik und ausreichend Aufwärmzeit zu achten.
Das laterale Kollateralband ist also ein unscheinbarer, aber entscheidender Helfer für ein stabiles, belastbares Knie – im Alltag wie beim Sport.