Kortisonhaltiges Nasenspray ist ein Medikament, das einen Wirkstoff aus der Gruppe der Kortikosteroide (umgangssprachlich Kortison) enthält und zur Behandlung von Entzündungen in der Nase eingesetzt wird. Es wird meist direkt in die Nasenhöhle gesprüht, um dort gezielt Beschwerden wie eine verstopfte Nase, laufende Nase oder Niesreiz zu lindern.
Wann wird ein Nasenspray mit Kortison eingesetzt?
Ein solches Spray kommt vor allem dann zum Einsatz, wenn die Nasenschleimhaut chronisch entzündet ist. Das ist zum Beispiel bei Heuschnupfen (allergischer Rhinitis), nicht-allergischer Nasenschleimhautentzündung oder bei Nasenpolypen der Fall. Auch bei langanhaltenden, immer wiederkehrenden Beschwerden, die nicht auf herkömmliche Nasensprays oder andere Mittel ansprechen, ist ein kortisonhaltiges Nasenspray oft die Therapie der Wahl.
Im Unterschied zu abschwellenden Sprays, die nur kurzfristig den Schleimhautquellen entgegenwirken, bekämpft Kortison gezielt die Entzündung. Dadurch werden Schwellungen gemindert, die Nase wird freier und auch andere Symptome wie Juckreiz oder Niesen lassen nach. Die Wirkung setzt in der Regel nicht sofort, sondern nach einigen Tagen regelmäßiger Anwendung ein.
Wie wirkt Kortison in der Nase?
Kortison ist ein Hormon, das im Körper natürlicherweise in der Nebennierenrinde produziert wird. Als Medikament wirkt es stark entzündungshemmend. In der Nase sorgt es dafür, dass die überaktive Immunreaktion – etwa bei einer Allergie – gebremst wird. Die Schleimhaut schwillt ab, die Produktion von Nasensekret verringert sich und das allgemeine Entzündungsgeschehen klingt ab.
Da das Spray gezielt auf die Nasenschleimhaut wirkt, gelangen nur sehr geringe Mengen des Wirkstoffs in den restlichen Körper. Das verringert das Risiko für typische Nebenwirkungen, wie sie bei Kortison-Tabletten auftreten können, erheblich.
Ist ein kortisonhaltiges Nasenspray gefährlich?
Viele Menschen sind zunächst verunsichert, wenn sie das Wort „Kortison“ hören. Es gibt die Sorge, dass solche Medikamente schwere Nebenwirkungen verursachen oder abhängig machen könnten. Bei Nasensprays mit Kortison ist diese Angst jedoch meist unbegründet. Die modernen Wirkstoffe sind so entwickelt, dass sie nur dort wirken, wo sie gebraucht werden – nämlich an der Nasenschleimhaut.
Typische Nebenwirkungen sind selten und meist harmlos. Manchmal kann es zu einem leichten Brennen, Trockenheitsgefühl oder Nasenbluten kommen, vor allem zu Beginn der Anwendung. In sehr seltenen Fällen treten Pilzinfektionen in der Nase oder im Rachen auf. Bei korrekter Anwendung ist das Risiko für schwerwiegende Nebenwirkungen äußerst gering.
Eine Abhängigkeit, wie sie bei abschwellenden Nasensprays vorkommen kann, besteht bei kortisonhaltigen Sprays nicht. Auch eine dauerhafte Schädigung der Nasenschleimhaut ist bei bestimmungsgemäßem Gebrauch nicht zu erwarten.
Anwendung und wichtige Hinweise
Die richtige Anwendung ist entscheidend, damit das Spray optimal wirken kann. Vor dem Sprühen empfiehlt es sich, die Nase zu putzen, damit der Wirkstoff die Schleimhaut gut erreicht. Das Spray wird meist einmal oder zweimal täglich in jedes Nasenloch gesprüht. Der genaue Rhythmus hängt vom verwendeten Präparat und der ärztlichen Empfehlung ab.
Wichtig ist, die Anwendungsdauer nicht eigenmächtig zu verlängern oder zu verkürzen. Auch wenn die Beschwerden nachlassen, sollte das Spray so lange wie verordnet weiter genutzt werden, damit die Entzündung vollständig abheilen kann. Bei Unsicherheiten oder anhaltenden Beschwerden ist es ratsam, ärztlichen Rat einzuholen.
Was tun bei Unsicherheiten?
Viele Fragen entstehen rund um die Sicherheit und Notwendigkeit eines kortisonhaltigen Nasensprays. Ist es wirklich nötig? Kann es langfristig schaden? Was tun, wenn Nebenwirkungen auftreten? Die Entscheidung für ein solches Spray wird immer individuell getroffen, meist dann, wenn andere Therapien nicht ausreichend helfen oder die Beschwerden stark einschränken.
Wer unsicher ist, sollte das Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt suchen. Sie können erklären, warum ein solches Spray sinnvoll ist, wie es richtig angewendet wird und worauf zu achten ist. Bei ungewöhnlichen Beschwerden wie anhaltendem Nasenbluten, starken Schmerzen oder anderen Auffälligkeiten sollte die Behandlung überprüft werden.
Kortisonhaltige Nasensprays sind heute ein bewährtes und sicheres Mittel, um chronische oder allergische Entzündungen der Nase wirksam zu behandeln. Durch die gezielte Wirkung an Ort und Stelle werden die Beschwerden gelindert, ohne den Körper unnötig zu belasten.