Korrespondierender Befund einfach erklärt

Korrespondierender Befund einfach erklärt

17.05.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Was bedeutet „korrespondierender“ in der Medizin?

Der Begriff „korrespondierender“ beschreibt in der medizinischen Fachsprache meist etwas, das „entsprechend“ oder „zugehörig“ ist. Gemeint ist damit, dass zwei Strukturen, Befunde oder Seiten zueinander in Beziehung stehen – sie passen also zusammen oder entsprechen sich.

Verwendung des Begriffs im medizinischen Alltag

In Arztbriefen, Befunden oder radiologischen Berichten taucht „korrespondierend“ häufig auf. Besonders oft geht es dabei um Körperseiten, Organe oder Gewebe, die paarweise angelegt sind. Zum Beispiel kann von der „korrespondierenden Gegenseite“ gesprochen werden, wenn etwa der linke und der rechte Lungenflügel miteinander verglichen werden. Auch bei Knochen, Gelenken oder Nerven wird der Begriff genutzt, um die jeweils andere, dazugehörige Seite zu kennzeichnen.

Ein typisches Beispiel: Auf einer Röntgenaufnahme zeigt sich eine Veränderung am linken Kniegelenk. Die Ärztin oder der Arzt prüft dann, ob das rechte Knie – also das korrespondierende Gelenk – ähnliche Auffälligkeiten aufweist. Das hilft, Unterschiede oder Gemeinsamkeiten besser einzuschätzen.

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Bedeutung in der Diagnostik

Das Wort „korrespondierend“ spielt eine wichtige Rolle, wenn Ärztinnen und Ärzte nach Mustern suchen oder Veränderungen einordnen wollen. Gibt es etwa einen Schatten im rechten Lungenfeld, wird oft geschaut, ob eine entsprechende Struktur auch auf der linken Seite sichtbar ist. Ist dort nichts Auffälliges zu sehen, spricht man von „keinem korrespondierenden Befund“. Findet sich hingegen auf beiden Seiten eine vergleichbare Struktur, deutet das auf eine symmetrische Veränderung hin.

Auch bei neurologischen Untersuchungen kommt der Begriff zum Einsatz. Wenn etwa ein Reflex auf der einen Seite schwächer ist als am korrespondierenden Körperteil auf der anderen Seite, kann das auf eine Störung hindeuten.

Wann ist der Begriff wichtig?

„Korrespondierend“ hilft, Befunde zu vergleichen und Unterschiede zu erkennen. Das ist vor allem dann entscheidend, wenn es darum geht, ob eine Veränderung krankhaft ist oder vielleicht doch eine normale Variante darstellt. Viele Strukturen im Körper sind paarig angelegt – zum Beispiel Nieren, Augen, Ohren oder Lungenflügel. Ein Vergleich mit der korrespondierenden Seite kann daher Hinweise auf Erkrankungen, Verletzungen oder Fehlbildungen geben.

Manchmal wird auch der Verlauf einer Erkrankung mithilfe des Begriffs beschrieben. Etwa, wenn eine Entzündung auf der linken Seite zurückgegangen ist, aber auf der korrespondierenden rechten Seite weiterhin besteht.

Keine Angst vor dem Fachausdruck

Das Wort „korrespondierend“ klingt im ersten Moment vielleicht kompliziert, ist aber im medizinischen Zusammenhang ein ganz alltäglicher Begriff. Es beschreibt lediglich, dass etwas zusammengehört oder miteinander verglichen wird. Im Befund bedeutet das meist, dass die Ärztin oder der Arzt sehr genau hinschaut und beide Seiten oder Strukturen sorgfältig bewertet hat.

Wo taucht „korrespondierend“ noch auf?

Neben der Anatomie spielt der Begriff auch in anderen medizinischen Bereichen eine Rolle. Zum Beispiel kann von „korrespondierenden Laborwerten“ die Rede sein, wenn Blutwerte aus verschiedenen Proben miteinander verglichen werden. Oder es wird eine „korrespondierende Therapie“ gewählt, die genau auf einen bestimmten Befund abgestimmt ist.

In der bildgebenden Diagnostik – etwa bei Ultraschall, CT oder MRT – findet sich der Ausdruck besonders häufig. Hier wird immer wieder geprüft, ob Veränderungen nur einseitig oder auch auf der korrespondierenden Gegenseite vorhanden sind.

Zusammengefasst

„Korrespondierend“ ist ein medizinischer Fachausdruck, der beschreibt, dass zwei Dinge zueinander passen, sich entsprechen oder miteinander verglichen werden. Meist bezieht sich das auf Körperseiten, Organe oder Befunde, die miteinander in Beziehung stehen. Der Begriff hilft, Veränderungen besser einzuordnen und sorgt dafür, dass Befunde präzise beschrieben werden.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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