Was ist die Korpusschleimhaut?
Die Korpusschleimhaut ist die innere Auskleidung des sogenannten Corpus, also des Hauptteils der Gebärmutter. Diese Schleimhaut spielt eine zentrale Rolle im weiblichen Zyklus und ist entscheidend für die Vorbereitung auf eine mögliche Schwangerschaft.
Aufbau und Funktion im Körper
Im Inneren der Gebärmutter befindet sich eine spezielle Schicht, die als Schleimhaut bezeichnet wird. Der medizinische Fachbegriff dafür ist Endometrium. Die Korpusschleimhaut ist dabei der Teil dieser Schicht, der direkt im Corpus uteri, also im Körper der Gebärmutter, liegt. Sie unterscheidet sich von der Schleimhaut im Gebärmutterhals, die anders aufgebaut ist und auch andere Aufgaben übernimmt.
Während des Monatszyklus verändert sich die Korpusschleimhaut ständig. Unter dem Einfluss von Hormonen wird sie nach der Menstruation wieder aufgebaut, verdickt sich und bereitet sich darauf vor, eine befruchtete Eizelle aufzunehmen. Kommt es zu keiner Befruchtung, wird die obere Schicht der Schleimhaut am Ende des Zyklus abgestoßen – das ist die monatliche Regelblutung.
Warum ist die Korpusschleimhaut wichtig?
Ohne eine gesunde Korpusschleimhaut wäre eine Schwangerschaft nicht möglich. Sie sorgt dafür, dass sich eine befruchtete Eizelle einnisten und entwickeln kann. Auch für die Regelmäßigkeit und Stärke der Menstruation ist diese Schicht verantwortlich. Veränderungen oder Auffälligkeiten in der Korpusschleimhaut können Hinweise auf verschiedene gynäkologische Erkrankungen geben, zum Beispiel auf hormonelle Störungen, Polypen oder – in seltenen Fällen – auf eine Krebserkrankung.
Wann taucht der Begriff in Befunden auf?
Oft findet sich der Begriff Korpusschleimhaut in Arztbriefen, Befunden von Ultraschalluntersuchungen oder Berichten nach einer Gebärmutterspiegelung. Beschrieben wird dann meist, wie dick diese Schicht ist, ob sie gleichmäßig aufgebaut erscheint oder ob Auffälligkeiten wie Polypen, Verdickungen oder Gewebeveränderungen festgestellt wurden. Auch bei einer Ausschabung, etwa nach einer Fehlgeburt oder zur Abklärung von Blutungsstörungen, wird die Korpusschleimhaut oft genauer untersucht.
Was bedeuten Veränderungen der Korpusschleimhaut?
Nicht jede Veränderung ist automatisch ein Grund zur Sorge. Im Laufe des Zyklus ist es völlig normal, dass die Schleimhaut unterschiedlich dick erscheint. Erst wenn sie außerhalb des normalen Rahmens wächst, sich auffällig verhält oder ungewöhnliche Blutungen auftreten, kann das auf eine Erkrankung hindeuten. Beispiele dafür sind gutartige Wucherungen wie Polypen, hormonell bedingte Veränderungen oder in seltenen Fällen auch Vorstufen von Gebärmutterkrebs.
Wie werden Auffälligkeiten weiter abgeklärt?
Wenn bei einer Untersuchung eine ungewöhnliche Veränderung der Korpusschleimhaut festgestellt wird, folgen meist weitere Schritte. Dazu gehören häufig eine gezielte Ultraschalluntersuchung, eventuell eine Gewebeprobe (Biopsie) oder eine Gebärmutterspiegelung. Je nach Ergebnis entscheidet die behandelnde Fachkraft, ob eine Behandlung notwendig ist oder ob zunächst abgewartet werden kann.
Die Korpusschleimhaut ist also ein ganz natürlicher und wichtiger Bestandteil des weiblichen Körpers. Sie steht im Mittelpunkt vieler gynäkologischer Untersuchungen, weil ihr Zustand viel über die Gesundheit der Gebärmutter aussagen kann.