Koordination – Sicher bewegen durch Teamarbeit im Körper

Koordination – Sicher bewegen durch Teamarbeit im Körper

13.06.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Was bedeutet Koordination?

Koordination beschreibt die Fähigkeit des Körpers, verschiedene Bewegungen und Muskelgruppen so aufeinander abzustimmen, dass gezielte und flüssige Bewegungsabläufe möglich sind. Es geht also darum, wie gut das Zusammenspiel von Gehirn, Nerven und Muskeln funktioniert, wenn man sich bewegt oder bestimmte Aufgaben ausführt.

Zusammenspiel von Körper und Gehirn

Im Alltag zeigt sich Koordination überall dort, wo Bewegungen präzise gesteuert werden müssen. Schon beim einfachen Gehen, Treppensteigen oder beim Greifen nach einem Glas arbeiten viele Muskeln und Sinnesorgane zusammen. Das Gehirn empfängt ständig Informationen aus den Augen, Ohren, Muskeln und Gelenken. Diese Signale werden verarbeitet und in Millisekunden an die passenden Muskelgruppen weitergegeben, damit jede Bewegung sicher und zielgerichtet abläuft.

Koordination ist dabei weit mehr als reine Muskelkraft. Sie sorgt dafür, dass Bewegungen nicht zu steif, zu langsam oder unkontrolliert wirken. Besonders deutlich wird das beim Sport: Wer einen Ball fangen, balancieren oder eine Tanzfigur ausführen möchte, braucht ein gutes Zusammenspiel von Gleichgewicht, Reaktionsvermögen und Bewegungsplanung.

Ganzen Befund übersetzen?

Du hast einen Arztbericht oder Befund den du nicht verstehst? Dann nutze Simply Onno, um dir diesen in einfache Sprache übersetzen und erklären zu lassen.

Mehr Infos

Warum ist Koordination wichtig?

Eine gut entwickelte Koordination erleichtert nicht nur sportliche Aktivitäten, sondern ist auch im Alltag unverzichtbar. Sie schützt vor Stolpern, Stürzen und Verletzungen, weil der Körper schnell und passend reagieren kann. Gerade im Alter oder nach längerer Krankheit kann die Koordination nachlassen, was dann zu Unsicherheiten beim Gehen oder bei alltäglichen Handgriffen führt.

Auch Kinder entwickeln ihre Koordination Schritt für Schritt. Beim Klettern, Hüpfen oder Fahrradfahren trainieren sie das Zusammenspiel ihrer Sinne und Muskeln. Wer in jungen Jahren Koordination übt, profitiert meist ein Leben lang davon, weil das Gehirn Bewegungsmuster abspeichert und immer wieder darauf zurückgreifen kann.

Wie wird Koordination geprüft?

Um festzustellen, wie gut die Koordination funktioniert, gibt es verschiedene einfache Tests. Ärztinnen, Therapeuten oder Trainer lassen zum Beispiel auf einer Linie gehen, einen Ball prellen oder mit geschlossenen Augen auf einem Bein stehen. Auch das schnelle Wechseln von Bewegungen – etwa beim Tippen mit den Fingern oder beim abwechselnden Berühren der Nasenspitze – gibt Hinweise darauf, wie sicher das Zusammenspiel im Körper ist.

In der Rehabilitation, zum Beispiel nach einem Schlaganfall oder einer Verletzung, spielt die Überprüfung der Koordination eine wichtige Rolle. Sie zeigt, wie gut die Steuerung der Bewegungen nach einer Erkrankung wiederhergestellt werden kann und wo gezielte Übungen nötig sind.

Training und Förderung der Koordination

Die gute Nachricht: Koordination lässt sich in jedem Alter verbessern. Schon kleine Übungen im Alltag können helfen, das Zusammenspiel im Körper zu trainieren. Wer regelmäßig balanciert, tanzt, Ballspiele macht oder Bewegungsfolgen übt, stärkt nicht nur die Muskeln, sondern auch die Fähigkeit, Bewegungen gezielt und sicher auszuführen.

Auch gezielte Physiotherapie oder Sportprogramme setzen häufig auf Koordinationsübungen. Diese fördern nicht nur die Beweglichkeit, sondern helfen auch dabei, das Gleichgewicht zu stabilisieren und die Reaktionsfähigkeit zu verbessern. Besonders nach längerer Inaktivität, bei chronischen Erkrankungen oder im Alter ist es sinnvoll, die Koordination regelmäßig zu fordern.

Koordination in der medizinischen Sprache

In Arztbriefen oder Befunden taucht der Begriff Koordination oft auf, wenn die Bewegungssteuerung beurteilt oder beschrieben wird. Steht dort zum Beispiel „Koordination unauffällig“, bedeutet das, dass keine Auffälligkeiten beim Zusammenspiel der Bewegungen festgestellt wurden. Hinweise wie „Koordinationsstörung“ oder „eingeschränkte Koordination“ deuten darauf hin, dass das Gehirn und die Muskeln nicht optimal zusammenarbeiten – was unterschiedliche Ursachen haben kann, wie neurologische Erkrankungen, Verletzungen oder altersbedingte Veränderungen.

In solchen Fällen ist es wichtig, die Ursache zu klären und gegebenenfalls gezielte Übungen oder Therapien einzuleiten, um die Bewegungsfähigkeit und Sicherheit im Alltag zu verbessern.

Koordination ist also ein zentraler Baustein für Beweglichkeit, Selbstständigkeit und Lebensqualität – und lässt sich mit etwas Übung und Aufmerksamkeit in jedem Lebensabschnitt stärken.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

Jetzt ganzen Befund übersetzen