Kontrastmittel sind spezielle Substanzen, die bei bestimmten Untersuchungen in der Radiologie eingesetzt werden, um Organe, Blutgefäße oder Gewebe im Körper auf Röntgenbildern, CT- oder MRT-Aufnahmen besser sichtbar zu machen. Nach der Anwendung stellt sich oft die Frage, wie lange diese Kontrastmittel eigentlich im Körper verbleiben und wann sie wieder vollständig ausgeschieden sind.
Was passiert nach der Gabe von Kontrastmittel?
Sobald ein Kontrastmittel verabreicht wurde – meist als Injektion in eine Vene oder seltener zum Trinken – verteilt es sich rasch im Blutkreislauf. Die Aufgabe dieser Substanzen ist es, bestimmte Strukturen für kurze Zeit „anzufärben“, sodass Ärztinnen und Ärzte Veränderungen oder krankhafte Prozesse besser erkennen können. Nach der Untersuchung beginnt der Körper umgehend damit, das Kontrastmittel wieder loszuwerden.
Die Art des Kontrastmittels spielt dabei eine entscheidende Rolle. In der modernen Radiologie werden vor allem zwei Gruppen eingesetzt: Jodhaltige Kontrastmittel für Röntgen und Computertomografie (CT) sowie gadoliniumhaltige Kontrastmittel für die Magnetresonanztomografie (MRT). Beide verlassen den Körper auf unterschiedlichen Wegen, aber in den allermeisten Fällen recht zügig.
Wie lange bleibt Kontrastmittel im Körper?
Bei den meisten Menschen wird ein Großteil des Kontrastmittels bereits innerhalb weniger Stunden nach der Untersuchung ausgeschieden. Jodhaltige Substanzen, wie sie beim CT verwendet werden, gelangen über die Nieren in den Urin und verlassen den Körper meist innerhalb von 24 Stunden. Auch gadoliniumhaltige Kontrastmittel, die beim MRT zum Einsatz kommen, werden überwiegend über die Nieren ausgeschieden – häufig ist der größte Teil schon nach sechs bis zwölf Stunden nicht mehr nachweisbar.
Nur ein sehr kleiner Rest kann für kurze Zeit im Gewebe verbleiben, wird aber im Normalfall ebenfalls innerhalb von ein bis zwei Tagen vollständig ausgeschieden. Wer eine normale Nierenfunktion hat, muss sich also keine Sorgen machen, dass das Kontrastmittel lange im Körper verbleibt.
Wann dauert die Ausscheidung länger?
Es gibt einige Situationen, in denen der Körper für die Ausscheidung von Kontrastmitteln mehr Zeit benötigt. Besonders wichtig ist dabei die Funktion der Nieren. Wenn die Nierenleistung eingeschränkt ist, kann es passieren, dass das Kontrastmittel langsamer abgebaut wird und länger im Blut zirkuliert. In solchen Fällen kann die Ausscheidung mehrere Tage dauern. Ärztinnen und Ärzte prüfen deshalb vor einer Untersuchung mit Kontrastmittel oft die Nierenwerte, um das Risiko möglichst gering zu halten.
Auch bei sehr alten Menschen, stark übergewichtigen Personen oder bei bestimmten chronischen Erkrankungen kann sich die Ausscheidungszeit verlängern. In seltenen Fällen, etwa bei schwerer Niereninsuffizienz, wird das Kontrastmittel kaum noch ausgeschieden und kann sich im Körper anreichern. Hier werden dann besondere Vorsichtsmaßnahmen getroffen oder alternative Untersuchungsmethoden gewählt.
Gibt es Nebenwirkungen, solange das Kontrastmittel im Körper ist?
Viele fragen sich, ob das Kontrastmittel während der Zeit im Körper schädlich sein kann. Für gesunde Menschen mit normaler Nierenfunktion sind moderne Kontrastmittel in aller Regel gut verträglich und werden schnell wieder ausgeschieden. Nebenwirkungen sind selten und treten meist kurz nach der Verabreichung auf – zum Beispiel als Wärmegefühl, Hautrötung oder leichter Juckreiz. Schwerwiegende Reaktionen sind äußerst selten und werden in der Regel direkt während oder unmittelbar nach der Untersuchung bemerkt.
Bei Menschen mit eingeschränkter Nierenfunktion kann es jedoch in seltenen Fällen zu Komplikationen kommen, wenn das Kontrastmittel länger im Körper bleibt. Deshalb ist es wichtig, die Nierenfunktion vorab zu kennen und im Zweifel Rücksprache mit dem behandelnden Arzt oder der Ärztin zu halten.
Was kann helfen, das Kontrastmittel schneller auszuscheiden?
Wer nach der Untersuchung viel trinkt – am besten Wasser oder ungesüßten Tee –, unterstützt die Nieren dabei, das Kontrastmittel zügig aus dem Körper zu befördern. Es gibt keine speziellen Medikamente oder Hausmittel, die die Ausscheidung beschleunigen könnten, aber eine gute Flüssigkeitszufuhr hilft dem Körper auf natürliche Weise. Nur in Ausnahmefällen, etwa bei stark eingeschränkter Nierenfunktion, kann eine Dialyse notwendig werden, um das Kontrastmittel aus dem Blut zu entfernen.
Wann sollte ärztlicher Rat eingeholt werden?
Sollten nach einer Untersuchung mit Kontrastmittel ungewöhnliche Beschwerden wie starke Übelkeit, Atemnot, Hautausschlag oder anhaltende Schmerzen auftreten, ist es ratsam, zeitnah eine Ärztin oder einen Arzt zu informieren. In den allermeisten Fällen verschwinden leichte Nebenwirkungen jedoch rasch und das Kontrastmittel wird problemlos ausgeschieden.
Im Normalfall ist das Kontrastmittel bereits nach einem Tag weitgehend aus dem Körper verschwunden. Wer gesunde Nieren hat, muss sich also keine Sorgen machen, dass Rückstände zurückbleiben oder langfristige Folgen entstehen. Bei Unsicherheiten oder bestehenden Vorerkrankungen hilft ein Gespräch mit der behandelnden Fachperson, um mögliche Risiken vorab zu klären.