Was sind Kollateralbänder?
Kollateralbänder sind feste, faserige Bänder, die an den Seiten eines Gelenks verlaufen und für dessen Stabilität sorgen. Sie verhindern, dass sich das Gelenk zur Seite hin überstreckt oder verdreht.
Aufbau und Funktion der seitlichen Bänder
Jedes größere Gelenk im Körper wird durch verschiedene Bänder stabilisiert. Die Kollateralbänder befinden sich dabei immer seitlich – also rechts und links – des jeweiligen Gelenks. Besonders bekannt sind sie am Knie und am Finger. Am Kniegelenk gibt es das Innenband (mediales Kollateralband) und das Außenband (laterales Kollateralband). Diese verlaufen jeweils an der inneren und äußeren Seite des Knies und sorgen dafür, dass das Gelenk nicht nach innen oder außen „wegknickt“. Ähnliche Bänder finden sich auch an den Fingern, wo sie das seitliche Abknicken der Gelenke verhindern.
Die Hauptaufgabe dieser Bänder ist es, das Gelenk zu führen und zu stabilisieren. Sie begrenzen die Beweglichkeit auf ein gesundes Maß und schützen so vor Verletzungen durch Überdehnung oder Verdrehung. Ohne intakte Kollateralbänder wäre ein sicheres Stehen, Gehen oder Greifen kaum möglich.
Wo kommen Kollateralbänder im Körper vor?
Am häufigsten ist vom Kollateralband die Rede, wenn es um das Kniegelenk geht. Hier unterscheidet man zwischen dem Innenband (mediales Kollateralband) und dem Außenband (laterales Kollateralband). Beide verlaufen seitlich entlang des Knies und verbinden den Oberschenkelknochen mit dem Schienbein oder Wadenbein.
Auch an den Fingergelenken – vor allem an den Grund- und Mittelgelenken – gibt es Kollateralbänder. Sie verlaufen dort an beiden Seiten und schützen das Gelenk vor seitlicher Überstreckung. Seltener werden die Bänder an Ellbogen oder Sprunggelenk als Kollateralbänder bezeichnet, aber auch dort erfüllen sie eine ähnliche Aufgabe.
Bedeutung in der Medizin und typische Verletzungen
Kollateralbänder spielen eine wichtige Rolle, wenn es um Verletzungen von Gelenken geht. Besonders beim Sport oder bei Stürzen kann es passieren, dass eines dieser Bänder überdehnt oder sogar gerissen wird. Am häufigsten betroffen ist das Innenband des Knies, etwa durch eine Verdrehung oder einen seitlichen Aufprall.
Bei einer Verletzung des Kollateralbandes kommt es oft zu Schmerzen, Schwellung und Instabilität im betroffenen Gelenk. Das Knie fühlt sich dann zum Beispiel „wackelig“ an, und es fällt schwer, das Bein zu belasten. An den Fingern kann es zu einer seitlichen Fehlstellung kommen, wenn das Band gerissen ist.
Solche Verletzungen werden meist durch eine ärztliche Untersuchung und manchmal auch durch bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder MRT abgeklärt. Die genaue Behandlung hängt davon ab, wie stark das Band beschädigt wurde.
Warum sind Kollateralbänder so wichtig?
Die seitlichen Bänder sind unverzichtbar für die normale Funktion eines Gelenks. Sie halten die Knochen in der richtigen Position und verhindern unkontrollierte Bewegungen. Ohne diese Bänder wäre jedes Gelenk viel anfälliger für Verrenkungen oder Fehlstellungen. Besonders im Alltag, beim Sport oder bei körperlicher Arbeit sind sie ständig im Einsatz.
Werden Kollateralbänder verletzt, kann das die Beweglichkeit und Belastbarkeit eines Gelenks deutlich einschränken. Deshalb ist es wichtig, bei Schmerzen oder Instabilität im Gelenk immer abklären zu lassen, ob ein Band betroffen ist. In den meisten Fällen lassen sich solche Verletzungen gut behandeln, sodass das Gelenk wieder stabil und belastbar wird.
Kollateralbänder sind also die „seitlichen Sicherheitsgurte“ der Gelenke und für einen sicheren, stabilen Bewegungsablauf unerlässlich.