Körpergewebe und ihre Aufgaben

Körpergewebe und ihre Aufgaben

15.05.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Körpergewebe bezeichnet in der Medizin die verschiedenen Zellverbände, aus denen der menschliche Körper aufgebaut ist. Diese Gewebearten bilden die Grundlage für alle Organe und Strukturen im Körper und erfüllen jeweils ganz spezielle Aufgaben.

Die Grundbausteine des Körpers

Im menschlichen Organismus gibt es mehrere Haupttypen von Körpergewebe. Epithelgewebe bedeckt zum Beispiel die äußeren und inneren Oberflächen, etwa die Haut oder die Schleimhäute. Binde- und Stützgewebe sorgen für Halt und Form – dazu zählen Knochen, Knorpel, Sehnen, aber auch Fettgewebe. Muskelgewebe ermöglicht Bewegung, sei es das Schlagen des Herzens, die Atmung oder das Gehen. Schließlich gibt es noch das Nervengewebe, das für die Weiterleitung von Informationen und die Steuerung sämtlicher Körperfunktionen sorgt.

Jede dieser Gewebearten besteht aus spezialisierten Zellen, die eng zusammenarbeiten. Sie bilden den Grundstock für Organe wie Herz, Lunge oder Leber, aber auch für Blutgefäße, Haut und viele andere Strukturen.

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Wofür ist Körpergewebe wichtig?

Körpergewebe übernimmt ganz unterschiedliche Aufgaben. Schutz vor äußeren Einflüssen, Stabilität für den Körperbau, Bewegung und Signalverarbeitung – all das gelingt erst durch das Zusammenspiel der verschiedenen Gewebetypen. So sorgt das Epithelgewebe etwa dafür, dass Krankheitserreger nicht so leicht in den Körper eindringen können, während das Bindegewebe Nährstoffe speichert und transportiert.

Veränderungen oder Schäden an Körpergewebe können sich ganz unterschiedlich auswirken. Ein Schnitt in die Haut betrifft das Epithelgewebe, eine Verstauchung das Bindegewebe, und ein Muskelkater das Muskelgewebe. Auch viele Erkrankungen haben ihren Ursprung in bestimmten Gewebearten, etwa Tumoren, Entzündungen oder degenerative Veränderungen.

Wie wird Körpergewebe untersucht?

Um zu beurteilen, ob Körpergewebe gesund ist, stehen verschiedene Methoden zur Verfügung. Untersuchungen wie Ultraschall, Röntgen oder MRT machen Veränderungen sichtbar, etwa bei Verletzungen oder Erkrankungen. In manchen Fällen entnehmen Ärztinnen und Ärzte eine kleine Gewebeprobe – das nennt sich Biopsie. Unter dem Mikroskop lässt sich dann genau erkennen, wie die Zellen aufgebaut sind und ob sie Veränderungen zeigen.

Auch Blutwerte können Hinweise auf die Funktion bestimmter Gewebe geben, zum Beispiel bei Entzündungen oder Stoffwechselstörungen. Die Wahl der Untersuchungsmethode hängt immer davon ab, welches Gewebe betroffen ist und welche Fragestellung geklärt werden soll.

Wo taucht der Begriff auf?

Der Ausdruck Körpergewebe begegnet häufig in Arztbriefen, Befunden oder Laborberichten. Gemeint sind damit die unterschiedlichen Zellverbände, die bei Untersuchungen oder Operationen betrachtet oder entnommen werden. Manchmal wird auch von „Gewebeproben“ gesprochen, wenn eine genauere Analyse nötig ist.

In der Pathologie, also der Lehre von krankhaften Veränderungen, spielt Körpergewebe eine zentrale Rolle. Hier werden Gewebeproben untersucht, um etwa Tumoren zu erkennen, Entzündungen nachzuweisen oder die Ursache von Beschwerden zu klären. Auch in der Chirurgie, bei Unfällen oder in der Wundversorgung steht das Körpergewebe im Mittelpunkt der Behandlung.

Kurz zusammengefasst

Körpergewebe ist der Sammelbegriff für die verschiedenen Zellverbände, aus denen der menschliche Körper besteht. Jeder Gewebetyp erfüllt spezielle Aufgaben, und nur ihr Zusammenspiel macht Gesundheit und Leben möglich. Das Verständnis dieser Strukturen hilft, Veränderungen frühzeitig zu erkennen und gezielt zu behandeln.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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