Keine Resistenzen: Gute Heilungschancen bei Infektionen

Keine Resistenzen: Gute Heilungschancen bei Infektionen

29.04.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Was bedeutet „Keine Resistenzen“?

Die Formulierung „Keine Resistenzen“ findet sich häufig in medizinischen Befunden, Laborberichten oder Arztbriefen. Sie bedeutet, dass bei den untersuchten Erregern – meist Bakterien – keine Widerstandsfähigkeit gegen die getesteten Antibiotika festgestellt wurde. Das heißt: Die vorhandenen Keime lassen sich mit den gängigen, geprüften Medikamenten wirksam behandeln.

Wann taucht dieser Begriff auf?

Am häufigsten steht „Keine Resistenzen“ im Zusammenhang mit mikrobiologischen Untersuchungen. Wenn zum Beispiel bei einer Harnwegsinfektion oder einer Lungenentzündung eine Probe ins Labor geschickt wird, prüfen Fachleute dort, ob die Bakterien auf bestimmte Antibiotika ansprechen. Wird festgestellt, dass die Keime durch die Medikamente abgetötet oder am Wachstum gehindert werden, spricht man von „keine Resistenzen“. Das Labor gibt diese Information an die behandelnde Praxis oder Klinik weiter.

Nicht selten steht der Satz am Ende einer Liste von getesteten Antibiotika, etwa: „Sensibel auf Amoxicillin, Ciprofloxacin, Cotrimoxazol – keine Resistenzen nachweisbar.“ Das bedeutet, dass keines der geprüften Medikamente unwirksam wäre.

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Was heißt das konkret für die Behandlung?

Liegt ein solcher Befund vor, ist das eine gute Nachricht. Es zeigt, dass die Bakterien nicht gegen die üblichen Antibiotika „immun“ sind. Das macht die Therapie in der Regel einfacher, weil die Auswahl an wirksamen Medikamenten groß ist. Die behandelnde Ärztin oder der Arzt kann aus verschiedenen bewährten Mitteln das passende auswählen, um die Infektion gezielt zu behandeln.

Gerade bei Infektionen, die durch resistente Erreger erschwert werden, kann die Behandlung deutlich komplizierter sein. Wenn aber „keine Resistenzen“ festgestellt werden, stehen die Chancen auf eine rasche und erfolgreiche Therapie meist sehr gut.

Warum sind Resistenzen überhaupt ein Thema?

Bakterien können mit der Zeit widerstandsfähig gegen bestimmte Antibiotika werden. Das passiert vor allem, wenn Antibiotika zu häufig, zu kurz oder nicht gezielt eingesetzt werden. Solche widerstandsfähigen Keime nennt man „resistent“. Sie lassen sich dann mit den üblichen Medikamenten nicht mehr oder nur noch schwer bekämpfen. Das kann zu längeren Krankheitsverläufen oder sogar zu ernsten Komplikationen führen.

Wenn also im Befund steht, dass keine Resistenzen vorliegen, ist das ein Hinweis darauf, dass der Erreger noch auf die gängigen Medikamente anspricht. Das erleichtert die Behandlung und ist für den weiteren Verlauf der Erkrankung in aller Regel günstig.

Was bedeutet das für den weiteren Verlauf?

Wird eine Infektion mit einem Erreger ohne Resistenzen diagnostiziert, kann die Therapie meist nach den üblichen Standards erfolgen. Die Ärztin oder der Arzt wählt ein Antibiotikum aus, das im Labor als wirksam getestet wurde. In den meisten Fällen spricht die Infektion dann gut auf die Behandlung an, und die Beschwerden bessern sich innerhalb weniger Tage.

Es ist trotzdem wichtig, das verschriebene Antibiotikum genau nach Anweisung einzunehmen und die Behandlung nicht zu früh abzubrechen. Auch wenn die Symptome nachlassen, können noch Bakterien im Körper sein. Ein vollständiger Therapiezyklus hilft, alle Keime sicher zu beseitigen und das Risiko von Rückfällen oder späteren Resistenzen zu verringern.

Wo findet sich der Begriff noch?

Neben Laborbefunden zu Infektionen taucht „keine Resistenzen“ manchmal auch in anderen medizinischen Kontexten auf, etwa bei Pilzinfektionen oder bei bestimmten Tumorerkrankungen in Bezug auf Medikamente. Die Grundbedeutung bleibt jedoch gleich: Das getestete Mittel wirkt gegen den nachgewiesenen Erreger oder die erkrankten Zellen.

In Arztbriefen, Entlassungsberichten oder Befundmitteilungen steht der Hinweis oft als beruhigende Zusatzinformation – als Zeichen dafür, dass die Therapie nach Plan erfolgen kann. Manchmal wird auch der englische Begriff „no resistance“ verwendet, besonders in internationalen Berichten.

Zusammengefasst

„Keine Resistenzen“ bedeutet, dass die getesteten Erreger empfindlich auf die geprüften Medikamente reagieren. Eine Infektion lässt sich dann mit den üblichen Antibiotika behandeln, und die Heilungsaussichten sind in der Regel gut. Die Formulierung ist ein positives Zeichen im Befund und erleichtert die gezielte Behandlung.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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