Keine relevante Stenose: Entwarnung im Befund

Keine relevante Stenose: Entwarnung im Befund

08.05.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Was bedeutet „keine relevante Stenose“?

Die Formulierung „keine relevante Stenose“ bedeutet, dass bei einer Untersuchung keine bedeutsame Verengung eines Blutgefäßes festgestellt wurde. In medizinischen Befunden oder Arztbriefen steht dieser Ausdruck häufig im Zusammenhang mit Untersuchungen der Arterien, zum Beispiel bei Ultraschall, CT oder Herzkatheter.

Was steckt hinter dem Begriff?

Das Wort „Stenose“ beschreibt eine Verengung. Gemeint ist dabei fast immer das Innere eines Blutgefäßes, etwa einer Arterie, durch die das Blut fließt. Solche Verengungen entstehen meist durch Ablagerungen an der Gefäßwand, die den Durchfluss behindern können. Eine „relevante“ Stenose wäre eine Verengung, die so ausgeprägt ist, dass sie den Blutfluss deutlich einschränkt und möglicherweise Beschwerden verursacht oder ein Risiko für Komplikationen darstellt.

Wird im Befund hingegen von „keiner relevanten Stenose“ gesprochen, bedeutet das: Zwar können minimale oder altersübliche Veränderungen bestehen, aber keine davon ist so ausgeprägt, dass sie medizinisch bedeutsam wäre oder behandelt werden müsste.

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Wann taucht diese Formulierung auf?

Der Ausdruck findet sich besonders oft in Befunden nach bildgebenden Untersuchungen, etwa bei einer Ultraschalluntersuchung der Halsschlagadern, einer Herzkatheteruntersuchung oder einer Computertomografie der Gefäße. Auch bei der Kontrolle von Bypass-Gefäßen oder Stents kann diese Formulierung verwendet werden.

Manchmal wird sie auch bei der Beurteilung von anderen Engstellen im Körper genutzt, zum Beispiel im Magen-Darm-Trakt oder in den Harnwegen, wenn dort nach Verengungen gesucht wird.

Was bedeutet das für die eigene Gesundheit?

Wenn im Arztbrief steht, dass keine relevante Stenose gefunden wurde, ist das in der Regel eine sehr beruhigende Nachricht. Es bedeutet, dass das untersuchte Gefäß weit genug ist, damit das Blut ungehindert fließen kann. Das Risiko für Durchblutungsstörungen, Herzinfarkt oder Schlaganfall ist dadurch – zumindest im untersuchten Bereich – nicht erhöht.

Kleine Veränderungen oder minimale Ablagerungen sind im Laufe des Lebens ganz normal und müssen meist nicht behandelt werden. Erst wenn eine Verengung so stark ist, dass sie den Blutfluss deutlich behindert, sprechen Ärztinnen und Ärzte von einer relevanten Stenose.

Muss etwas unternommen werden?

Liegt keine relevante Stenose vor, besteht in der Regel kein Anlass für eine spezielle Therapie oder einen Eingriff. Die übliche medizinische Betreuung kann wie gewohnt weiterlaufen. Sollten Beschwerden bestehen, werden diese im Gesamtkontext beurteilt – manchmal können andere Ursachen dahinterstecken, wenn die Gefäße frei sind.

Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen und ein gesunder Lebensstil bleiben dennoch wichtig, um das Risiko für Gefäßerkrankungen langfristig niedrig zu halten. Rauchen, Bluthochdruck, hohe Cholesterinwerte oder Diabetes können die Gefäße auch weiterhin belasten, selbst wenn aktuell keine relevante Stenose vorliegt.

Warum steht nicht einfach „keine Stenose“?

In vielen Fällen gibt es kleine, altersbedingte Veränderungen an den Gefäßen, die medizinisch aber keine Bedeutung haben. Deshalb wird oft von „keiner relevanten Stenose“ gesprochen – das heißt, dass zwar minimale Engstellen bestehen könnten, diese jedoch keinen Krankheitswert haben und keine Behandlung erfordern.

Diese präzise Formulierung hilft Ärztinnen und Ärzten, klar zwischen harmlosen und behandlungsbedürftigen Befunden zu unterscheiden. So wird auch vermieden, unnötige Sorgen auszulösen, wenn kleine Veränderungen gefunden werden, die völlig normal sind und keine Folgen haben.

Im Überblick

Die Aussage „keine relevante Stenose“ im Befund gibt Entwarnung: Die untersuchten Gefäße sind ausreichend durchgängig, sodass keine Gefahr durch eine Engstelle besteht. Weitere Maßnahmen sind normalerweise nicht nötig, solange keine anderen Auffälligkeiten vorliegen. Ein gesunder Lebensstil und regelmäßige Kontrollen bleiben dennoch sinnvoll, um das Gefäßsystem langfristig zu schützen.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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