Katarrh bezeichnet eine Entzündung der Schleimhäute, bei der vermehrt Schleim produziert wird. Besonders häufig tritt Katarrh in den Atemwegen auf, etwa in Nase, Rachen, Bronchien oder auch im Magen-Darm-Trakt. Das Wort stammt ursprünglich aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie „herabfließen“, was auf den typischen, oft schleimigen Ausfluss bei dieser Erkrankung anspielt.
Was passiert bei einem Katarrh?
Bei einem Katarrh reagieren die Schleimhäute auf eine Reizung, meist durch Viren, seltener durch Bakterien oder andere Auslöser wie Staub oder Allergene. Die Schleimhaut schwillt an, wird stärker durchblutet und produziert mehr Sekret. Das soll helfen, Krankheitserreger oder Fremdstoffe aus dem Körper zu befördern. Typische Beschwerden sind eine laufende oder verstopfte Nase, Husten mit Schleimauswurf oder Heiserkeit, je nachdem, welcher Bereich betroffen ist.
Ein Katarrh kann verschiedene Körperregionen betreffen. Am bekanntesten ist der sogenannte „Schnupfen“ – der Fachbegriff dafür lautet Rhinitis katarrhalis. Auch eine Bronchitis, also eine Entzündung der Bronchien, ist im Grunde ein Katarrh der unteren Atemwege. Sogar der Magen kann betroffen sein, dann spricht man von einem Magenkatarrh oder einer Gastritis.
Ist ein Katarrh gefährlich?
In den meisten Fällen ist ein Katarrh harmlos und heilt von selbst wieder ab. Besonders bei Erkältungen ist der Katarrh ein typisches Zeichen der körpereigenen Abwehr. Die Symptome können allerdings lästig sein: Husten, laufende Nase, Halsschmerzen oder ein allgemeines Krankheitsgefühl. Auch Heiserkeit oder ein Druckgefühl in den Nebenhöhlen sind möglich.
Manchmal machen sich Sorgen breit, ob hinter einem Katarrh etwas Ernstes steckt. Die gute Nachricht: Solange keine schweren Symptome wie hohes Fieber, Atemnot, starke Schmerzen oder blutiger Auswurf auftreten, besteht meist kein Grund zur Beunruhigung. Ein unkomplizierter Katarrh klingt in der Regel nach einigen Tagen bis spätestens zwei Wochen wieder ab.
Wann sollte ärztlicher Rat eingeholt werden?
Manche Situationen erfordern dennoch Aufmerksamkeit. Wenn der Schleimauswurf grünlich oder blutig wird, das Fieber hoch ansteigt oder Atemnot hinzukommt, kann eine bakterielle Infektion oder eine andere Erkrankung vorliegen. Auch bei kleinen Kindern, älteren Menschen oder Personen mit geschwächtem Immunsystem sollte bei ungewöhnlich starken oder lang anhaltenden Beschwerden ein Arztbesuch erwogen werden.
Was hilft bei Katarrh?
Die Behandlung richtet sich nach den Beschwerden. Viel trinken unterstützt die Schleimhäute dabei, das Sekret zu lösen. Inhalationen mit Wasserdampf oder Salzlösungen können die Atmung erleichtern. Nasensprays oder -tropfen mit Kochsalz helfen, die Nase zu befreien. Bei Halsschmerzen oder Hustenreiz können Lutschpastillen oder warme Getränke wohltuend sein.
Ruhe, frische Luft und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr unterstützen den Körper zusätzlich bei der Genesung. Medikamente sind meist nicht nötig, es sei denn, die Beschwerden sind sehr ausgeprägt oder es kommen Komplikationen hinzu. Antibiotika helfen bei einem normalen Katarrh nicht, da meist Viren die Ursache sind.
Kann man einem Katarrh vorbeugen?
Ein starkes Immunsystem ist der beste Schutz. Regelmäßiges Händewaschen, frische Luft und eine gesunde Ernährung können helfen, das Risiko zu verringern. Besonders in der Erkältungszeit lohnt es sich, größere Menschenansammlungen zu meiden und die Schleimhäute durch ausreichendes Trinken feucht zu halten. Auch das Vermeiden von Tabakrauch und anderen Reizstoffen unterstützt die Schleimhautgesundheit.
Verschiedene Formen und Begriffe rund um den Katarrh
Der Begriff Katarrh taucht in vielen medizinischen Zusammenhängen auf. Neben dem klassischen Schnupfen gibt es etwa den Magenkatarrh, den Bronchialkatarrh (Bronchitis) oder den Kehlkopfkatarrh (Laryngitis). Manchmal ist auch von einem „akuten Katarrh“ die Rede, wenn die Beschwerden plötzlich auftreten, oder von einem „chronischen Katarrh“, wenn die Symptome über längere Zeit bestehen bleiben.
In älteren Arztbriefen oder Berichten wird Katarrh noch häufiger verwendet, heute spricht man meist einfach von einer Entzündung der jeweiligen Schleimhaut. Der Begriff selbst ist jedoch nach wie vor geläufig und meint immer eine Reizung oder Entzündung mit vermehrter Schleimproduktion.
Ein Katarrh ist also in den allermeisten Fällen ein Zeichen dafür, dass der Körper sich gegen Krankheitserreger wehrt. Mit etwas Geduld und den richtigen Maßnahmen lassen die Beschwerden meist schnell wieder nach.